Der „ausbeutende“ Übermensch ( Horkheimer) ..
Zitat von Seiltaenzery am 27. August 2021, 0:11 UhrWeil hier im Forum, bei der "Landauer Lesung" gerade davon die Rede war und du dich in deinem Buch Links Nietzscheanismus Band 2 , unter Bezugnahme auf Horkheimer , bezüglich der dritten Welle dazu geäußert hast , möchte ich mich einmal der Ausbeutung zu wenden und dem , was uns Nietzsche bzw. Horkheimer dazu zu sagen hat ..
Trotzdem hält Horkheimer Nietzsche prinzipiell für einen Bündnispartner ..
- In der Tat ist Nietzsche höchst befriedigt , dass es eine Masse gibt , nirgends erscheint er als wirklicher Gegner , des Systems, das auf Ausbeutung beruht.
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band2 S.310
Wenn man sich , das nun folgende Zitat , aus deinen Buch Links Nietzscheanismus Band1 vergegenwärtigt ..
Und doch betont er (Nietzsche ) stets die Gewaltsamkeit und Grausamkeit der des Willens zur Macht , spricht etwa von «formbildende[n] und vergewaltigende[n] Natur dieser Kraft» (ebd.) und schreibt :
- Die «Ausbeutung» gehört nicht einer verderbten oder unvollkommnen und primitiven Gesellschaft an, sie gehört in `s Wesen des Lebendigen, als organische Grundfunktion, sie ist einen Folge des eigentlichen Willens zur Macht, der eben der Wille des Lebens ist
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band1 S.90..91
.. so scheint sich Horkheimer dabei auf eben diesem Zitat von Nietzsche bezogen zu haben . Danach würde Die «Ausbeutung» nicht einer verderbten oder unvollkommnen primitiven Gesellschaft angehören, sondern in `s Wesen des Lebendigen, als organische Grundfunktion. Sie sei .. so Nietzsche .. eine Folge des eigentlichen Willens zur Macht, der eben der Wille des Lebens ist.
- Nach ihm ist es daher ebenso recht wie nützlich , dass die Anlagen der Menschen .. verkümmern , so sehr er (Nietzsche) für ihre Entfaltung beim Übermenschen eintritt.
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band1 S.90..91
.. in dem offenbar Horkheimer davon ausgeht , dass im Übermenschen ..sich das Wesen des Lebendigen, als organische Grundfunktion verwirklicht ( Nietzsche) , was läge als also nicht näher , dass sich diese Anlage zur Ausbeutung im Übermenschen entfaltet.
Ausbeutung in der Wirtschaftstheorie
Der Mehrwert, der bei der Produktion und dem anschließenden Verkauf eines Gutes entsteht, ergibt sich für K. Marx aus der Differenz zwischen dem Verkaufspreis und den Ausgaben für Kapital. Der Mehrwert wird vollständig von den Kapitalisten angeeignet; die Arbeiter werden für einen Teil der von ihnen geleisteten Arbeit nicht entlohnt, was für K. Marx den Tatbestand der Ausbeutung . darstellt. Die Maßzahl m/v (das Verhältnis von erzieltem Mehrwert zu der zum Einsatz gebrachten Arbeitskraft) gilt als Grad an Ausbeutung in einer Gesellschaft. Allg. sah K. Marx für kapitalistische Gesellschaften (Kapitalismus) auf Grund des Gesetzes vom tendenziellen Fall der Profitrate einen Anstieg von Ausbeutung.; dadurch komme es zu zunehmender Kapitalkonzentration, ökonomischer Ungleichheit und einer Verarmung der arbeitenden Massen.
Wenn dem so ist , dass sich im Übermenschen ´die Ausbeutung entfaltet und für Marx , weil sich der Kapitalist den Mehrwert vollständig aneignet, bei ihm der Tatbestand der Ausbeutung erfüllt ist , so würde sich demzufolge insbesondre im Kapitalisten die Anlage zum Übermenschen entfalten. In dem "die Maßzahl m/v (das Verhältnis von erzieltem Mehrwert zu der zum Einsatz gebrachten Arbeitskraft) als Grad einer Ausbeutung in einer Gesellschaft gilt" , so wäre diese Maßzahl ein Gradmesser dafür , wie weit sich in einem Kapitalisten der Übermensch entfaltet hat.Weil doch sehr theoretisch , so würde ich allerdings die "Kapitalkonzentration" als Gradmesser vorziehen. Demzufolge dürfte sich bei Jeff Bezos , mit Platz 1 auf der s.g. Forbsliste , die Anlage zum Übermenschen am deutlichsten entfaltet haben.
Platz 1: Jeff Bezos (USA)
Mit einem aktuellen Vermögen von 208,3 Milliarden US-Dollar ist der Amazon-Gründer Jeff Bezos mit großem Vorsprung der reichste Mensch der Welt.
.. und bei den "verarmten arbeitenden Massen( Marx)" dementsprechend am wenigsten.
Ich habe hier mal den Gedankengang Horkheimers , dass sich nach seiner bzw.nach Nietzsches Meinung, sich im Übermenschen die natürliche Anlagen und damit die Anlage zur Ausbeutung entfalten würden, konsequent weiter gedacht. Nur um einmal deutlich zu machen, zu welchen grotesken Szenarien dergleichen führt .
..
558 Freud setzt den «Übermenschen » Nietzsches selbst mit dem Urvater der primitiven Urhorde gleich – der später in Gestalt von verehrten Führerfiguren wiederkehre (vgl. Massenpsychologie und Ich- Analyse , 115) Derartige Figuren formten als Vorbilder das «Ich- Ideal » jedes Einzelne als wesentliches Bestandteil des «Über -Ichs » (vgl. ebd. 120)
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band 2 S. 245
.. und wenn es stimmt , was du hier in einer Fußnote zu Freud und zur dritten Welle geschrieben hast , so würde Freud quasi in die gleiche Kerbe , wie Horkheimer schlagen . Sind sich doch die Anlagen zum Führen und Ausbeuten sehr ähnlich bzw,. von einander abhängig. Wie , wenn nicht als Führerfigur (Freud), ließe eine Anlage zum Ausbeuten (Horkheimer) befördern.
Womit ich einmal die Frage "wage" , ob du dich der Meinung von Freud und Horkheimer über fden Übermenschen anschließt bzw. den unterstellten "angelegten und entfalteten" Schlechtigkeiten , gar noch weitere hin zu zu fügen weist.
Schlechtigkeiten , mit denen der ÜBER!- Mensch .. ÜBER! . den Menschen steht!
Weil hier im Forum, bei der "Landauer Lesung" gerade davon die Rede war und du dich in deinem Buch Links Nietzscheanismus Band 2 , unter Bezugnahme auf Horkheimer , bezüglich der dritten Welle dazu geäußert hast , möchte ich mich einmal der Ausbeutung zu wenden und dem , was uns Nietzsche bzw. Horkheimer dazu zu sagen hat ..
Trotzdem hält Horkheimer Nietzsche prinzipiell für einen Bündnispartner ..
- In der Tat ist Nietzsche höchst befriedigt , dass es eine Masse gibt , nirgends erscheint er als wirklicher Gegner , des Systems, das auf Ausbeutung beruht.
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band2 S.310
Wenn man sich , das nun folgende Zitat , aus deinen Buch Links Nietzscheanismus Band1 vergegenwärtigt ..
Und doch betont er (Nietzsche ) stets die Gewaltsamkeit und Grausamkeit der des Willens zur Macht , spricht etwa von «formbildende[n] und vergewaltigende[n] Natur dieser Kraft» (ebd.) und schreibt :
- Die «Ausbeutung» gehört nicht einer verderbten oder unvollkommnen und primitiven Gesellschaft an, sie gehört in `s Wesen des Lebendigen, als organische Grundfunktion, sie ist einen Folge des eigentlichen Willens zur Macht, der eben der Wille des Lebens ist
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band1 S.90..91
.. so scheint sich Horkheimer dabei auf eben diesem Zitat von Nietzsche bezogen zu haben . Danach würde Die «Ausbeutung» nicht einer verderbten oder unvollkommnen primitiven Gesellschaft angehören, sondern in `s Wesen des Lebendigen, als organische Grundfunktion. Sie sei .. so Nietzsche .. eine Folge des eigentlichen Willens zur Macht, der eben der Wille des Lebens ist.
- Nach ihm ist es daher ebenso recht wie nützlich , dass die Anlagen der Menschen .. verkümmern , so sehr er (Nietzsche) für ihre Entfaltung beim Übermenschen eintritt.
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band1 S.90..91
.. in dem offenbar Horkheimer davon ausgeht , dass im Übermenschen ..sich das Wesen des Lebendigen, als organische Grundfunktion verwirklicht ( Nietzsche) , was läge als also nicht näher , dass sich diese Anlage zur Ausbeutung im Übermenschen entfaltet.
Ausbeutung in der Wirtschaftstheorie
Der Mehrwert, der bei der Produktion und dem anschließenden Verkauf eines Gutes entsteht, ergibt sich für K. Marx aus der Differenz zwischen dem Verkaufspreis und den Ausgaben für Kapital. Der Mehrwert wird vollständig von den Kapitalisten angeeignet; die Arbeiter werden für einen Teil der von ihnen geleisteten Arbeit nicht entlohnt, was für K. Marx den Tatbestand der Ausbeutung . darstellt. Die Maßzahl m/v (das Verhältnis von erzieltem Mehrwert zu der zum Einsatz gebrachten Arbeitskraft) gilt als Grad an Ausbeutung in einer Gesellschaft. Allg. sah K. Marx für kapitalistische Gesellschaften (Kapitalismus) auf Grund des Gesetzes vom tendenziellen Fall der Profitrate einen Anstieg von Ausbeutung.; dadurch komme es zu zunehmender Kapitalkonzentration, ökonomischer Ungleichheit und einer Verarmung der arbeitenden Massen.
Wenn dem so ist , dass sich im Übermenschen ´die Ausbeutung entfaltet und für Marx , weil sich der Kapitalist den Mehrwert vollständig aneignet, bei ihm der Tatbestand der Ausbeutung erfüllt ist , so würde sich demzufolge insbesondre im Kapitalisten die Anlage zum Übermenschen entfalten. In dem "die Maßzahl m/v (das Verhältnis von erzieltem Mehrwert zu der zum Einsatz gebrachten Arbeitskraft) als Grad einer Ausbeutung in einer Gesellschaft gilt" , so wäre diese Maßzahl ein Gradmesser dafür , wie weit sich in einem Kapitalisten der Übermensch entfaltet hat.Weil doch sehr theoretisch , so würde ich allerdings die "Kapitalkonzentration" als Gradmesser vorziehen. Demzufolge dürfte sich bei Jeff Bezos , mit Platz 1 auf der s.g. Forbsliste , die Anlage zum Übermenschen am deutlichsten entfaltet haben.
Platz 1: Jeff Bezos (USA)
Mit einem aktuellen Vermögen von 208,3 Milliarden US-Dollar ist der Amazon-Gründer Jeff Bezos mit großem Vorsprung der reichste Mensch der Welt.
.. und bei den "verarmten arbeitenden Massen( Marx)" dementsprechend am wenigsten.
Ich habe hier mal den Gedankengang Horkheimers , dass sich nach seiner bzw.nach Nietzsches Meinung, sich im Übermenschen die natürliche Anlagen und damit die Anlage zur Ausbeutung entfalten würden, konsequent weiter gedacht. Nur um einmal deutlich zu machen, zu welchen grotesken Szenarien dergleichen führt .
..
558 Freud setzt den «Übermenschen » Nietzsches selbst mit dem Urvater der primitiven Urhorde gleich – der später in Gestalt von verehrten Führerfiguren wiederkehre (vgl. Massenpsychologie und Ich- Analyse , 115) Derartige Figuren formten als Vorbilder das «Ich- Ideal » jedes Einzelne als wesentliches Bestandteil des «Über -Ichs » (vgl. ebd. 120)
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band 2 S. 245
.. und wenn es stimmt , was du hier in einer Fußnote zu Freud und zur dritten Welle geschrieben hast , so würde Freud quasi in die gleiche Kerbe , wie Horkheimer schlagen . Sind sich doch die Anlagen zum Führen und Ausbeuten sehr ähnlich bzw,. von einander abhängig. Wie , wenn nicht als Führerfigur (Freud), ließe eine Anlage zum Ausbeuten (Horkheimer) befördern.
Womit ich einmal die Frage "wage" , ob du dich der Meinung von Freud und Horkheimer über fden Übermenschen anschließt bzw. den unterstellten "angelegten und entfalteten" Schlechtigkeiten , gar noch weitere hin zu zu fügen weist.
Schlechtigkeiten , mit denen der ÜBER!- Mensch .. ÜBER! . den Menschen steht!
Zitat von Seiltaenzery am 29. August 2021, 2:57 UhrJeff Bezos , der "umgekehrte Krüppel" ( Nietzsche) ..
Zitat von Seiltaenzery am 27. August 2021, 0:11 Uhr. Demzufolge dürfte sich bei Jeff Bezos , mit Platz 1 auf der s.g. Forbsliste , die Anlage zum Übermenschen am deutlichsten entfaltet haben.
- Platz 1: Jeff Bezos (USA)
- Mit einem aktuellen Vermögen von 208,3 Milliarden US-Dollar ist der Amazon-Gründer Jeff Bezos mit großem Vorsprung der reichste Mensch der Welt.
.. und bei den "verarmten arbeitenden Massen( Marx)" dementsprechend am wenigsten.
Apropos ... Jeff Bezos
- Ich sehe und sah Schlimmeres und mancherlei so Abscheuliches, daß ich nicht von jeglichem reden und von einigem nicht einmal schweigen möchte: nämlich Menschen, denen es an allem fehlt, außer, daß sie eins zuviel haben – Menschen, welche nichts weiter sind, als ein großes Auge oder ein großes Maul oder ein großer Bauch oder irgend etwas Großes – umgekehrte Krüppel heiße ich solche.
- Friedrich Nietzsche .. Also sprach Zarathustra
... Nietzsche muss Jeff Bezos schon gekannt haben. Ist doch das hier die beste Beschreibung . die ich von ihm je gelesen habe.
Möglicherweise kann ja diese Beschreibung bei der Beantwortung, der im letzten Beitrag gestellten Frage, hilfreich sein.
Jeff Bezos , der "umgekehrte Krüppel" ( Nietzsche) ..
Zitat von Seiltaenzery am 27. August 2021, 0:11 Uhr. Demzufolge dürfte sich bei Jeff Bezos , mit Platz 1 auf der s.g. Forbsliste , die Anlage zum Übermenschen am deutlichsten entfaltet haben.
- Platz 1: Jeff Bezos (USA)
- Mit einem aktuellen Vermögen von 208,3 Milliarden US-Dollar ist der Amazon-Gründer Jeff Bezos mit großem Vorsprung der reichste Mensch der Welt.
.. und bei den "verarmten arbeitenden Massen( Marx)" dementsprechend am wenigsten.
Apropos ... Jeff Bezos
- Ich sehe und sah Schlimmeres und mancherlei so Abscheuliches, daß ich nicht von jeglichem reden und von einigem nicht einmal schweigen möchte: nämlich Menschen, denen es an allem fehlt, außer, daß sie eins zuviel haben – Menschen, welche nichts weiter sind, als ein großes Auge oder ein großes Maul oder ein großer Bauch oder irgend etwas Großes – umgekehrte Krüppel heiße ich solche.
- Friedrich Nietzsche .. Also sprach Zarathustra
... Nietzsche muss Jeff Bezos schon gekannt haben. Ist doch das hier die beste Beschreibung . die ich von ihm je gelesen habe.
Möglicherweise kann ja diese Beschreibung bei der Beantwortung, der im letzten Beitrag gestellten Frage, hilfreich sein.
Zitat von PS am 14. September 2021, 4:55 UhrJa, du arbeitest ja selbst heraus: In dieser Auslegung der Übermensch-Idee liegt der Faschismus und die Oligarchie ja geradezu auf der Hand als Konsequenz. Nietzsche ist da "Gutmensch" genug, um diese Konsequenz nicht zu gehen - aber sie liegt ja auf der Hand, wenn er von Napoleon, Bismarck und Cesare Borgia schwärmt.
Der Faschismus ist die politische Organisationsform des Monopolkapitalismus - das haben Lenin und Co. schon richtig erkannt. Darum ist die gegenwärtige zu beobachtende Tendenz zur Monopolbildung und Kapitalkonzentration so brandgefährlich.
In Nietzsches blühender Traumwelt entsteigen aus der Ausbeutung und Unterdrückung Genien wie Goethe, Napoleon und Bismarck ... doch in der Realität "umgekehrte Krüppel" wie Jeff Bezos, genau!
Ja, du arbeitest ja selbst heraus: In dieser Auslegung der Übermensch-Idee liegt der Faschismus und die Oligarchie ja geradezu auf der Hand als Konsequenz. Nietzsche ist da "Gutmensch" genug, um diese Konsequenz nicht zu gehen - aber sie liegt ja auf der Hand, wenn er von Napoleon, Bismarck und Cesare Borgia schwärmt.
Der Faschismus ist die politische Organisationsform des Monopolkapitalismus - das haben Lenin und Co. schon richtig erkannt. Darum ist die gegenwärtige zu beobachtende Tendenz zur Monopolbildung und Kapitalkonzentration so brandgefährlich.
In Nietzsches blühender Traumwelt entsteigen aus der Ausbeutung und Unterdrückung Genien wie Goethe, Napoleon und Bismarck ... doch in der Realität "umgekehrte Krüppel" wie Jeff Bezos, genau!
Zitat von Seiltaenzery am 18. September 2021, 3:45 UhrZitat von PS am 14. September 2021, 4:55 UhrJa, du arbeitest ja selbst heraus: In dieser Auslegung der Übermensch-Idee liegt der Faschismus und die Oligarchie ja geradezu auf der Hand als Konsequenz. Nietzsche ist da "Gutmensch" genug, um diese Konsequenz nicht zu gehen - aber sie liegt ja auf der Hand, wenn er von Napoleon, Bismarck und Cesare Borgia schwärmt.
Ist das so ...
Sagen wir es uns ohne Schonung, wie bisher jede höhere Kultur auf Erden angefangen hat! Menschen mit einer noch natürlichen Natur, Barbaren in jedem furchtbaren Verstande des Wortes, Raubmenschen, noch im Besitz ungebrochner Willenskräfte und Macht-Begierden, warfen sich auf schwächere, gesittetere, friedlichere, vielleicht handeltreibende oder viehzüchtende Rassen, oder auf alte mürbe Kulturen, in denen eben die letzte Lebenskraft in glänzenden Feuerwerken von Geist und Verderbnis verflackerte. Die vornehme Kaste war im Anfang immer die Barbaren-Kaste: ihr Übergewicht lag nicht vorerst in der physischen Kraft, sondern in der seelischen – es waren die ganzeren Menschen (was auf jeder Stufe auch so viel mit bedeutet als »die ganzeren Bestien« –).
.. schwärmt Nietzsche für solche » ganzeren Bestien« , die noch im Besitz ungebrochener Willenskräfte und Macht-Begierden sind?
Gesetzt, daß die Vergewaltigten, Gedrückten, Leidenden, Unfreien, ihrer selbst Ungewissen und Müden moralisieren: was wird das Gleichartige ihrer moralischen Wertschätzungen sein? Wahrscheinlich wird ein pessimistischer Argwohn gegen die ganze Lage des Menschen zum Ausdruck kommen, vielleicht eine Verurteilung des Menschen mitsamt seiner Lage. Der Blick des Sklaven ist abgünstig für die Tugenden des Mächtigen: er hat Skepsis und Mißtrauen, er hat Feinheit des Mißtrauens gegen alles »Gute«, was dort geehrt wird –, er möchte sich überreden, daß das Glück selbst dort nicht echt sei.
Oder , weil ... "in ihnen ein pessimistischer Argwohn gegen die ganze Lage des Menschen zum Ausdruck kommen, vielleicht sogar eine Verurteilung des Menschen mitsamt seiner Lage" .. schwärmt er nicht vielmehr für die Vergewaltigten, Gedrückten, Leidenden? Zeichnet sich Nietzsche nicht selbst , mit einem solchen Blick des Sklaven aus , der abgünstig für die Tugenden des Mächtigen ist ? Schließlich bezeichnet er sie als Barbaren, in jedem furchtbaren Verstande des Wortes.
.Bitte diesen "Blick des Sklaven" , auf den Menschen und seiner Lage , nicht verwechseln mit der Sklavenmoral . Eine „Nützlichkeitsmoral“ , auf dessen Basis . so Nietzsche .. der berühmte Gegensatz von »gut« und »böse« entsteht. Von den Kategorien Gut und Böse ist bei diesem Blick , auf den Menschen , grundsätzlich ab zu sehen. Nur .. Jenseits von Gut und Böse .. kann man diesbezüglich blühender Traumwelten entsteigen ...
Zitat von PS am 14. September 2021, 4:55 Uhr
In Nietzsches blühender Traumwelt entsteigen aus der Ausbeutung und Unterdrückung Genien wie Goethe, Napoleon und Bismarck ... doch in der Realität "umgekehrte Krüppel" wie Jeff Bezos, genau!
Wie dem auch sei, in Nietzsches "realer Welt" .. sagen wir es ohne Schonung , hat jede hohe Kultur mit Vergewaltigung , Unterdrückung , Leid und dem zufolge mit solchen "Ganzen Bestien" , wie .. Napoleon, Bismarck , Cesare Borgia und nicht zu vergessen Lenin, Stalin , Mao .. . angefangen . Um so bemerkenswerte ist, dass die "Ganzen Bestien" , die über die Kultur von Lenin, Stalin , Mao .. gesiegt haben , offenbar ganz ohne Vergewaltigung , Unterdrückung und Leid auskamen . Bei der s.g. Wende 1989 musste eine Barbaren-Kaste nicht ihr Übergewicht an «physischer» Kraft auspielen. Die «seelische»Kraft war völlig ausreichend. Möglicherweise lag es ja daran , .. um auf das Thema dieses Threads zurück zu kommen .. ..dass der "ausbeutende Übermensch" in dieser sozialistischen Kultur ,sowohl mit seelischer , wie auch mit physischer Kraft ausgemerzt wurde.
Zitat von PS am 14. September 2021, 4:55 UhrJa, du arbeitest ja selbst heraus: In dieser Auslegung der Übermensch-Idee liegt der Faschismus und die Oligarchie ja geradezu auf der Hand als Konsequenz. Nietzsche ist da "Gutmensch" genug, um diese Konsequenz nicht zu gehen - aber sie liegt ja auf der Hand, wenn er von Napoleon, Bismarck und Cesare Borgia schwärmt.
Ist das so ...
Sagen wir es uns ohne Schonung, wie bisher jede höhere Kultur auf Erden angefangen hat! Menschen mit einer noch natürlichen Natur, Barbaren in jedem furchtbaren Verstande des Wortes, Raubmenschen, noch im Besitz ungebrochner Willenskräfte und Macht-Begierden, warfen sich auf schwächere, gesittetere, friedlichere, vielleicht handeltreibende oder viehzüchtende Rassen, oder auf alte mürbe Kulturen, in denen eben die letzte Lebenskraft in glänzenden Feuerwerken von Geist und Verderbnis verflackerte. Die vornehme Kaste war im Anfang immer die Barbaren-Kaste: ihr Übergewicht lag nicht vorerst in der physischen Kraft, sondern in der seelischen – es waren die ganzeren Menschen (was auf jeder Stufe auch so viel mit bedeutet als »die ganzeren Bestien« –).
.. schwärmt Nietzsche für solche » ganzeren Bestien« , die noch im Besitz ungebrochener Willenskräfte und Macht-Begierden sind?
Gesetzt, daß die Vergewaltigten, Gedrückten, Leidenden, Unfreien, ihrer selbst Ungewissen und Müden moralisieren: was wird das Gleichartige ihrer moralischen Wertschätzungen sein? Wahrscheinlich wird ein pessimistischer Argwohn gegen die ganze Lage des Menschen zum Ausdruck kommen, vielleicht eine Verurteilung des Menschen mitsamt seiner Lage. Der Blick des Sklaven ist abgünstig für die Tugenden des Mächtigen: er hat Skepsis und Mißtrauen, er hat Feinheit des Mißtrauens gegen alles »Gute«, was dort geehrt wird –, er möchte sich überreden, daß das Glück selbst dort nicht echt sei.
Oder , weil ... "in ihnen ein pessimistischer Argwohn gegen die ganze Lage des Menschen zum Ausdruck kommen, vielleicht sogar eine Verurteilung des Menschen mitsamt seiner Lage" .. schwärmt er nicht vielmehr für die Vergewaltigten, Gedrückten, Leidenden? Zeichnet sich Nietzsche nicht selbst , mit einem solchen Blick des Sklaven aus , der abgünstig für die Tugenden des Mächtigen ist ? Schließlich bezeichnet er sie als Barbaren, in jedem furchtbaren Verstande des Wortes.
.Bitte diesen "Blick des Sklaven" , auf den Menschen und seiner Lage , nicht verwechseln mit der Sklavenmoral . Eine „Nützlichkeitsmoral“ , auf dessen Basis . so Nietzsche .. der berühmte Gegensatz von »gut« und »böse« entsteht. Von den Kategorien Gut und Böse ist bei diesem Blick , auf den Menschen , grundsätzlich ab zu sehen. Nur .. Jenseits von Gut und Böse .. kann man diesbezüglich blühender Traumwelten entsteigen ...
Zitat von PS am 14. September 2021, 4:55 Uhr
In Nietzsches blühender Traumwelt entsteigen aus der Ausbeutung und Unterdrückung Genien wie Goethe, Napoleon und Bismarck ... doch in der Realität "umgekehrte Krüppel" wie Jeff Bezos, genau!
Wie dem auch sei, in Nietzsches "realer Welt" .. sagen wir es ohne Schonung , hat jede hohe Kultur mit Vergewaltigung , Unterdrückung , Leid und dem zufolge mit solchen "Ganzen Bestien" , wie .. Napoleon, Bismarck , Cesare Borgia und nicht zu vergessen Lenin, Stalin , Mao .. . angefangen . Um so bemerkenswerte ist, dass die "Ganzen Bestien" , die über die Kultur von Lenin, Stalin , Mao .. gesiegt haben , offenbar ganz ohne Vergewaltigung , Unterdrückung und Leid auskamen . Bei der s.g. Wende 1989 musste eine Barbaren-Kaste nicht ihr Übergewicht an «physischer» Kraft auspielen. Die «seelische»Kraft war völlig ausreichend. Möglicherweise lag es ja daran , .. um auf das Thema dieses Threads zurück zu kommen .. ..dass der "ausbeutende Übermensch" in dieser sozialistischen Kultur ,sowohl mit seelischer , wie auch mit physischer Kraft ausgemerzt wurde.
Zitat von Seiltaenzery am 6. Januar 2022, 1:05 UhrUnd doch betont er (Nietzsche ) stets die Gewaltsamkeit und Grausamkeit der des Willens zur Macht , spricht etwa von «formbildende[n] und vergewaltigende[n] Natur dieser Kraft» (ebd.) und schreibt :
- Die «Ausbeutung» gehört nicht einer verderbten oder unvollkommnen und primitiven Gesellschaft an, sie gehört in `s Wesen des Lebendigen, als organische Grundfunktion, sie ist einen Folge des eigentlichen Willens zur Macht, der eben der Wille des Lebens ist
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band1 S.90..91
Wenn die Ausbeutung .. so Nietzsche .. in `s Wesen des Lebendigen, als organische Grundfunktion gehört ...-
Trotzdem hält Horkheimer Nietzsche prinzipiell für einen Bündnispartner ..
- In der Tat ist Nietzsche höchst befriedigt , dass es eine Masse gibt , nirgends erscheint er als wirklicher Gegner , des Systems, das auf Ausbeutung beruht.
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band2 S.310
.. und ! .... Horkheimer ihm in sofern beipflichtet , dass Nietzsche nirgends als ein wirklicher Gegner eines Systems erscheint , das auf Ausbeutung beruht ..
Und Zarathustra sprach also zum Volke:
Seht, ich lehre euch den Übermenschen!
.. und! .. Nietzsche seinen Zarathustra den Übermenschen lehren lässt, dann frage zumindest ich mich , in welchen Kontext der Übermensch zu eben jener Ausbeutung steht. Ein Kontext , den ich mit der Überschrift zu diesem Thread , als da wäre der »ausbeutende Übermensch« ... zunächst einmal! .. hergestellt haben dürfte . Gehe ich doch einmal davon aus , dass auch dieser Übermensch zum Lebendigen gehört und dem zu folge auch bei ihm die Ausbeutung eine Grundfunktion darstellt . Mehr noch, in dem lt. Nietzsche die Ausbeutung nicht zu einer verderbten oder primitiven Gesellschaft gehört ,so sollte der Übermensch , als Vertreter einer vollkommenen "Über" - Gesellschaft, weil "über" lebendig , „über“ aller Maßen ausbeuten können.
Da gibt es nur ein Problem ..
Wir müssen wieder den Mut dazu finden , Visionen zu entwickeln , die kein leeres Geschwätzt sind , sondern die von einer echten Größe und einer wirklichen Kreativität zeugen. Mehr Mut zur Utopie – Mut zum Übermenschen
Paul Stephan … Links – Nietzscheanismus Band 1 .. Seite 125
.. lt. Paul Stephan müssen wir mehr Mut zur Utopie und zum Übermenschen entwickeln. Wie kann das sein, wenn die Ausbeutung zum Wesen des Lebendigen gehört? Da ich einmal davon ausgehe , dass er als Links Nietzscheaner auf eine Abschaffung der Ausbeutung aus ist , so liefe diese Vision de facto zugleich auf eine Abschaffung des Lebendigen hinaus. Das will ich wohl meinen, dass zu einer solchen Utopie Mut gehört.
Auflösung …
Und doch betont er (Nietzsche ) stets die Gewaltsamkeit und Grausamkeit der des Willens zur Macht , spricht etwa von «formbildende[n] und vergewaltigende[n] Natur dieser Kraft» (ebd.) und schreibt :
- Die «Ausbeutung» gehört nicht einer verderbten oder unvollkommnen und primitiven Gesellschaft an, sie gehört in `s Wesen des Lebendigen, als organische Grundfunktion, sie ist einen Folge des eigentlichen Willens zur Macht, der eben der Wille des Lebens ist
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band1 S.90..91
Wenn die Ausbeutung .. so Nietzsche .. in `s Wesen des Lebendigen, als organische Grundfunktion gehört ...-
Trotzdem hält Horkheimer Nietzsche prinzipiell für einen Bündnispartner ..
- In der Tat ist Nietzsche höchst befriedigt , dass es eine Masse gibt , nirgends erscheint er als wirklicher Gegner , des Systems, das auf Ausbeutung beruht.
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band2 S.310
.. und ! .... Horkheimer ihm in sofern beipflichtet , dass Nietzsche nirgends als ein wirklicher Gegner eines Systems erscheint , das auf Ausbeutung beruht ..
Und Zarathustra sprach also zum Volke:
Seht, ich lehre euch den Übermenschen!
.. und! .. Nietzsche seinen Zarathustra den Übermenschen lehren lässt, dann frage zumindest ich mich , in welchen Kontext der Übermensch zu eben jener Ausbeutung steht. Ein Kontext , den ich mit der Überschrift zu diesem Thread , als da wäre der »ausbeutende Übermensch« ... zunächst einmal! .. hergestellt haben dürfte . Gehe ich doch einmal davon aus , dass auch dieser Übermensch zum Lebendigen gehört und dem zu folge auch bei ihm die Ausbeutung eine Grundfunktion darstellt . Mehr noch, in dem lt. Nietzsche die Ausbeutung nicht zu einer verderbten oder primitiven Gesellschaft gehört ,so sollte der Übermensch , als Vertreter einer vollkommenen "Über" - Gesellschaft, weil "über" lebendig , „über“ aller Maßen ausbeuten können.
Da gibt es nur ein Problem ..
Wir müssen wieder den Mut dazu finden , Visionen zu entwickeln , die kein leeres Geschwätzt sind , sondern die von einer echten Größe und einer wirklichen Kreativität zeugen. Mehr Mut zur Utopie – Mut zum Übermenschen
Paul Stephan … Links – Nietzscheanismus Band 1 .. Seite 125
.. lt. Paul Stephan müssen wir mehr Mut zur Utopie und zum Übermenschen entwickeln. Wie kann das sein, wenn die Ausbeutung zum Wesen des Lebendigen gehört? Da ich einmal davon ausgehe , dass er als Links Nietzscheaner auf eine Abschaffung der Ausbeutung aus ist , so liefe diese Vision de facto zugleich auf eine Abschaffung des Lebendigen hinaus. Das will ich wohl meinen, dass zu einer solchen Utopie Mut gehört.
Auflösung …
Zitat von Seiltaenzery am 9. Januar 2022, 1:59 UhrAuflösung Nr. 1 ... Über Nietzsche hinaus denken!
Hm, du .. ( Seiltaenzery ) .. weigerst dich standhaft, über Nietzsche hinaus zu denken. Offen gesagt ist das auch der Grund, warum ich mich aus der Diskussion hier etwas rausziehe.
Ja, ich weiß, dass mein eigener Standpunkt in vielen Punkten von dem abweicht, was Nietzsche schreibt. Das markiere ich ja in meinem Buch auch immer wieder sehr deutlich.
Möglicherweise muss man ja , um aus diesem Dilemma eines „unlebendigen“ Übermenschen heraus zu kommen, tatsächlich über Nietzsche hinaus denken. Bliebe da nur die Frage , in welcher Weise bzw. mit welchen eigenem Standpunkt man von dem abweicht , was Nietzsche schreibt.
Wohlwollende Verstellung. – Es ist häufig im Verkehre mit Menschen eine wohlwollende Verstellung nötig, als ob wir die Motive ihres Handelns nicht durchschauten.
Wenn gleich für jemanden , der sich standhaft weigert , über Nietzsche hinaus zu denken, solche eigenen Standpunkte doch sehr als das erscheinen mögen , was Nietzsche hier als Wohlwollende Verstellung bezeichnet.
Und doch betont er (Nietzsche ) stets die Gewaltsamkeit und Grausamkeit der des Willens zur Macht , spricht etwa von «formbildende[n] und vergewaltigende[n] Natur dieser Kraft» (ebd.) und schreibt :
- Die «Ausbeutung» gehört nicht einer verderbten oder unvollkommnen und primitiven Gesellschaft an, sie gehört in `s Wesen des Lebendigen, als organische Grundfunktion, sie ist einen Folge des eigentlichen Willens zur Macht, der eben der Wille des Lebens ist
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band1 S.90..91
Beispielsweise dadurch , dass man .. „wohlwollend“ .. das Gehören der Ausbeutung ins Wesen des Lebendigen , als organische Grundfunktion, in Abrede stellt. Möglicherweise sogar das ganze Gegenteil behauptet. Womit wir bei der Auflösung Nr.2 angekommen wären ..
Auflösung Nr. 1 ... Über Nietzsche hinaus denken!
Hm, du .. ( Seiltaenzery ) .. weigerst dich standhaft, über Nietzsche hinaus zu denken. Offen gesagt ist das auch der Grund, warum ich mich aus der Diskussion hier etwas rausziehe.
Ja, ich weiß, dass mein eigener Standpunkt in vielen Punkten von dem abweicht, was Nietzsche schreibt. Das markiere ich ja in meinem Buch auch immer wieder sehr deutlich.
Möglicherweise muss man ja , um aus diesem Dilemma eines „unlebendigen“ Übermenschen heraus zu kommen, tatsächlich über Nietzsche hinaus denken. Bliebe da nur die Frage , in welcher Weise bzw. mit welchen eigenem Standpunkt man von dem abweicht , was Nietzsche schreibt.
Wohlwollende Verstellung. – Es ist häufig im Verkehre mit Menschen eine wohlwollende Verstellung nötig, als ob wir die Motive ihres Handelns nicht durchschauten.
Wenn gleich für jemanden , der sich standhaft weigert , über Nietzsche hinaus zu denken, solche eigenen Standpunkte doch sehr als das erscheinen mögen , was Nietzsche hier als Wohlwollende Verstellung bezeichnet.
Und doch betont er (Nietzsche ) stets die Gewaltsamkeit und Grausamkeit der des Willens zur Macht , spricht etwa von «formbildende[n] und vergewaltigende[n] Natur dieser Kraft» (ebd.) und schreibt :
- Die «Ausbeutung» gehört nicht einer verderbten oder unvollkommnen und primitiven Gesellschaft an, sie gehört in `s Wesen des Lebendigen, als organische Grundfunktion, sie ist einen Folge des eigentlichen Willens zur Macht, der eben der Wille des Lebens ist
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band1 S.90..91
Beispielsweise dadurch , dass man .. „wohlwollend“ .. das Gehören der Ausbeutung ins Wesen des Lebendigen , als organische Grundfunktion, in Abrede stellt. Möglicherweise sogar das ganze Gegenteil behauptet. Womit wir bei der Auflösung Nr.2 angekommen wären ..
Zitat von Seiltaenzery am 18. Januar 2022, 13:55 UhrAuflösung Nr.2 … stilvolles Durchwursteln
Um einmal von dem Gegenteil zum Lebendigen , dem Unlebendigen weg zu kommen ...
Von der schenkenden Tugend
Unersättlich trachtet eure Seele nach Schätzen und Kleinodien, weil eure Tugend unersättlich ist im Verschenken-Wollen … Wahrlich, zum Räuber an allen Werten muß solche schenkende Liebe werden; aber heil und heilig heiße ich diese Selbstsucht. –
Eine andre Selbstsucht gibt es, eine allzuarme, eine hungernde, die immer stehlen will, jene Selbstsucht der Kranken, die kranke Selbstsucht.
.. wie wäre es denn mit dem Gegenteil des »immer stehlen Wollens« und damit der Ausbeutung ? Wie wäre es denn mit dem »immer schenken Wollens« und damit der schenkenden Tugend?
Vielleicht könnte es eine nietzscheanische Option sein , in dieser Frage nicht nur das große Entweder/Oder , sondern auch das Dazwischen zu sehen, die Nuancen , die Grautöne und vielleicht
die Farben , die es trotz allem noch gibt. Ein Nietzsche-Forscher hat für eine zeitgemäße , von Gelassenheit, Weisheit und Mut geprägte nietzscheanische Lebenshaltung den Begriff des »stilvollens Drchwursteln« geprägt vielleicht ist etwa auch das eine gangbare Option , sofern man gut zu tanzen versteht
Paul Stephan Links Nietzscheanismus Band 1 S. 126/127
Wenn man denn zwischen der »ausbeutenden Untugend« und der »schenkenden Tugend« gut zu tanzen versteht , wie wäre es denn mit einem .. Dazwischen zu sehen ,den Nuancen , den Grautönen und vielleicht den Farben , die es trotz allem noch gibt? Wie wäre es denn .. so ein Nietzsche-Forscher ,, mit einem »stilvollen Durchwursteln« zwischen dem ausbeutenden und dem schenkenden Übermenschen ?.
Sagt mir, meine Brüder: was gilt uns als Schlechtes und Schlechtestes? Ist es nicht Entartung? – Und auf Entartung raten wir immer, wo die schenkende Seele fehlt.
Aufwärts geht unser Weg, von der Art hinüber zur Über-Art. Aber ein Grauen ist uns der entartende Sinn, welcher spricht: »Alles für mich.«
... Und das ist der große Mittag, da der Mensch auf der Mitte seiner Bahn steht zwischen Tier und Übermensch und seinen Weg zum Abende als seine höchste Hoffnung feiert: denn es ist der Weg zu einem neuen Morgen.
Wenngleich ich mich schon frage , wie man in Anbetracht dessen , was Nietzsche hier zum "Weg , von der Art hin zur Überart" bzw. von der "Bahn des Menschen , zwischen Tier und Übermenschen" ausführt , von einer "nietzscheanische Option" des Durchwursteln sprechen kann. Womit wir bei der Auflösung Nr. 3 angekommen wären ..
Auflösung Nr.2 … stilvolles Durchwursteln
Um einmal von dem Gegenteil zum Lebendigen , dem Unlebendigen weg zu kommen ...
Von der schenkenden Tugend
Unersättlich trachtet eure Seele nach Schätzen und Kleinodien, weil eure Tugend unersättlich ist im Verschenken-Wollen … Wahrlich, zum Räuber an allen Werten muß solche schenkende Liebe werden; aber heil und heilig heiße ich diese Selbstsucht. –
Eine andre Selbstsucht gibt es, eine allzuarme, eine hungernde, die immer stehlen will, jene Selbstsucht der Kranken, die kranke Selbstsucht.
.. wie wäre es denn mit dem Gegenteil des »immer stehlen Wollens« und damit der Ausbeutung ? Wie wäre es denn mit dem »immer schenken Wollens« und damit der schenkenden Tugend?
Vielleicht könnte es eine nietzscheanische Option sein , in dieser Frage nicht nur das große Entweder/Oder , sondern auch das Dazwischen zu sehen, die Nuancen , die Grautöne und vielleicht
die Farben , die es trotz allem noch gibt. Ein Nietzsche-Forscher hat für eine zeitgemäße , von Gelassenheit, Weisheit und Mut geprägte nietzscheanische Lebenshaltung den Begriff des »stilvollens Drchwursteln« geprägt vielleicht ist etwa auch das eine gangbare Option , sofern man gut zu tanzen versteht
Paul Stephan Links Nietzscheanismus Band 1 S. 126/127
Wenn man denn zwischen der »ausbeutenden Untugend« und der »schenkenden Tugend« gut zu tanzen versteht , wie wäre es denn mit einem .. Dazwischen zu sehen ,den Nuancen , den Grautönen und vielleicht den Farben , die es trotz allem noch gibt? Wie wäre es denn .. so ein Nietzsche-Forscher ,, mit einem »stilvollen Durchwursteln« zwischen dem ausbeutenden und dem schenkenden Übermenschen ?.
Sagt mir, meine Brüder: was gilt uns als Schlechtes und Schlechtestes? Ist es nicht Entartung? – Und auf Entartung raten wir immer, wo die schenkende Seele fehlt.
Aufwärts geht unser Weg, von der Art hinüber zur Über-Art. Aber ein Grauen ist uns der entartende Sinn, welcher spricht: »Alles für mich.«
... Und das ist der große Mittag, da der Mensch auf der Mitte seiner Bahn steht zwischen Tier und Übermensch und seinen Weg zum Abende als seine höchste Hoffnung feiert: denn es ist der Weg zu einem neuen Morgen.
Wenngleich ich mich schon frage , wie man in Anbetracht dessen , was Nietzsche hier zum "Weg , von der Art hin zur Überart" bzw. von der "Bahn des Menschen , zwischen Tier und Übermenschen" ausführt , von einer "nietzscheanische Option" des Durchwursteln sprechen kann. Womit wir bei der Auflösung Nr. 3 angekommen wären ..
Zitat von PS am 10. April 2022, 1:54 UhrUnd wie sähe Auflösung 3 genau aus? Ich verstehe immer noch nicht genau, worauf du hinauswillst ...
Und wie sähe Auflösung 3 genau aus? Ich verstehe immer noch nicht genau, worauf du hinauswillst ...
Zitat von Seiltaenzery am 11. April 2022, 22:02 UhrZitat von PS am 10. April 2022, 1:54 UhrIch verstehe immer noch nicht genau, worauf du hinauswillst ...
Auch auf die Gefahr hin , mich zu wiederholen , ich kann dir genau sagen , worauf ich hinaus will und zwar ..
«Sagen was ist» , diese Grundlosung aller authentischen kritischen , materialistischen Theorie – natürlich nicht im Sinne des „ Neuen Realismus“ irgendwelcher Modephilosophen des gegenwärtigen juste milieu , deren Namen dieses Buch nicht besudeln sollen, sondern im Sinne eines Materialismus , der weiß , dass es „da draußen“ etwas gibt dass in unserem stets ideologisch gefärbten Begriffen nicht aufgeht – diesem Imperativ wurde wohl kein Philosoph so konsequent gerecht wie dieser eigenartige Herr Nietzsche.
Paul Stephan Links Nietzscheanismus Band 2 S. 115
.. mit «sagen was ist» , auf das , was die .. Grundlosung aller authentischen kritischen , materialistischen Theorie ist.
Und doch betont er (Nietzsche ) stets die Gewaltsamkeit und Grausamkeit der des Willens zur Macht , spricht etwa von «formbildende[n] und vergewaltigende[n] Natur dieser Kraft» (ebd.) und schreibt :
- Die «Ausbeutung» gehört nicht einer verderbten oder unvollkommnen und primitiven Gesellschaft an, sie gehört in `s Wesen des Lebendigen, als organische Grundfunktion, sie ist einen Folge des eigentlichen Willens zur Macht, der eben der Wille des Lebens ist
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band1 S.90..91
.. und mit , das .. die «Ausbeutung» in´s Wesen des Lebendigen gehört .. wird gesagt , was ist. Diesem „Imperativ“ wurde wohl tatsächlich kein Philosoph so konsequent gerecht , wie dieser eigenartige Herr Nietzsche.
Vieles Schwere gibt es dem Geiste, dem starken, tragsamen Geiste, dem Ehrfurcht innewohnt: nach dem Schweren und Schwersten verlangt seine Stärke.Was ist schwer? so fragt der tragsame Geist, so kniet er nieder, dem Kamele gleich, und will gut beladen sein.
Mit dieser „Schwere „ will der tragsame Geist gut beladen sein.
Zitat von PS am 10. April 2022, 1:54 UhrUnd wie sähe Auflösung 3 genau aus?
Gegenfrage , wie könnte denn für jemanden , der auf diese Weise gut beladen ist , dessen Auflösung aussehen? Wohlgemerkt eine Auflösung , die auf eine „Über“ windung der Ausbeutung und damit auf den „Über“ menschen ( wie ich meine ) hinausläuft. Würdest du denn sagen , dass die , die über Nietzsche hinaus denken , wie bei der Auflösung 1 oder sich stilvoll durchwursteln , wie bei der Auflösung 2 , diesbezüglich gut beladen sein wollen?
Zitat von PS am 10. April 2022, 1:54 UhrIch verstehe immer noch nicht genau, worauf du hinauswillst ...
Auch auf die Gefahr hin , mich zu wiederholen , ich kann dir genau sagen , worauf ich hinaus will und zwar ..
«Sagen was ist» , diese Grundlosung aller authentischen kritischen , materialistischen Theorie – natürlich nicht im Sinne des „ Neuen Realismus“ irgendwelcher Modephilosophen des gegenwärtigen juste milieu , deren Namen dieses Buch nicht besudeln sollen, sondern im Sinne eines Materialismus , der weiß , dass es „da draußen“ etwas gibt dass in unserem stets ideologisch gefärbten Begriffen nicht aufgeht – diesem Imperativ wurde wohl kein Philosoph so konsequent gerecht wie dieser eigenartige Herr Nietzsche.
Paul Stephan Links Nietzscheanismus Band 2 S. 115
.. mit «sagen was ist» , auf das , was die .. Grundlosung aller authentischen kritischen , materialistischen Theorie ist.
Und doch betont er (Nietzsche ) stets die Gewaltsamkeit und Grausamkeit der des Willens zur Macht , spricht etwa von «formbildende[n] und vergewaltigende[n] Natur dieser Kraft» (ebd.) und schreibt :
- Die «Ausbeutung» gehört nicht einer verderbten oder unvollkommnen und primitiven Gesellschaft an, sie gehört in `s Wesen des Lebendigen, als organische Grundfunktion, sie ist einen Folge des eigentlichen Willens zur Macht, der eben der Wille des Lebens ist
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band1 S.90..91
.. und mit , das .. die «Ausbeutung» in´s Wesen des Lebendigen gehört .. wird gesagt , was ist. Diesem „Imperativ“ wurde wohl tatsächlich kein Philosoph so konsequent gerecht , wie dieser eigenartige Herr Nietzsche.
Vieles Schwere gibt es dem Geiste, dem starken, tragsamen Geiste, dem Ehrfurcht innewohnt: nach dem Schweren und Schwersten verlangt seine Stärke.Was ist schwer? so fragt der tragsame Geist, so kniet er nieder, dem Kamele gleich, und will gut beladen sein.
Mit dieser „Schwere „ will der tragsame Geist gut beladen sein.
Zitat von PS am 10. April 2022, 1:54 UhrUnd wie sähe Auflösung 3 genau aus?
Gegenfrage , wie könnte denn für jemanden , der auf diese Weise gut beladen ist , dessen Auflösung aussehen? Wohlgemerkt eine Auflösung , die auf eine „Über“ windung der Ausbeutung und damit auf den „Über“ menschen ( wie ich meine ) hinausläuft. Würdest du denn sagen , dass die , die über Nietzsche hinaus denken , wie bei der Auflösung 1 oder sich stilvoll durchwursteln , wie bei der Auflösung 2 , diesbezüglich gut beladen sein wollen?