Seiltaenzerys philosophische „Kriegs-Praxis“ ...
Zitat von Seiltaenzery am 20. Oktober 2021, 13:18 UhrZitat von PS am 14. September 2021, 4:35 UhrWettkampf und Konflikt wird es immer geben.
.. richtig und das gilt insbesondere auch für die Philosophie ..
Die Stärke des Angreifenden hat in der Gegnerschaft, die er nötig hat, eine Art Maß; jedes Wachstum verrät sich im Aufsuchen eines gewaltigen Gegners – oder Problems: denn ein Philosoph, der kriegerisch ist, fordert auch Probleme zum Zweikampf heraus. Die Aufgabe ist nicht, überhaupt über Widerstände Herr zu werden, sondern über solche, an denen man seine ganze Kraft, Geschmeidigkeit und Waffen-Meisterschaft einzusetzen hat – über gleiche Gegner... Gleichheit vor dem Feinde – erste Voraussetzung zu einem rechtschaffnen Duell.
.. wenn denn ..so Nietzsche ..ein Philosoph der kriegerisch ist , Probleme zum Zwei - bzw. zum Wettkampf und Konflikt herausfordert , so frage ich mich .. in eigener Sache ! .. mittlerweile schon, warum man hier so ganz und gar nicht geneigt ist „seine ganze Kraft, Geschmeidigkeit und Waffen-Meisterschaft“ , gegen mich und meine Argumentation einzusetzen. Könnte es vielleicht sein , dass es an einem solchen o.g. «gewaltigen Gegners » fehlt, welcher zu ..einen rechtschaffnen Duell gleicher Gegner erste Voraussetzung ist?
Wo man verachtet, kann man nicht Krieg führen; wo man befiehlt, wo man etwas unter sich sieht, hat man nicht Krieg zu führen
. oder verachtet man mich, sieht man mich als jemand , der befiehlt und der als solches etwas unter sich sieht. Unter diesen Umständen kann man wohl tatsächlich nicht Krieg führen bzw. wird es wohl eher kein Wettkampf und Konflikt um Probleme geben
Wie dem auch sei, auch ich würde meine philosophische Kriegspraxis in die nun folgenden , von Nietzsche formulierten, vier Sätzen zusammen fassen ..
Meine Kriegs-Praxis ist in vier Sätze zu fassen.
Erstens: ich greife nur Sachen an, die siegreich sind – ich warte unter Umständen, bis sie siegreich sind.
Zweitens: ich greife nur Sachen an, wo ich keine Bundesgenossen finden würde, wo ich allein stehe – wo ich mich allein kompromittiere... Ich habe nie einen Schritt öffentlich getan, der nicht kompromittierte: das ist mein Kriterium des rechten Handelns.
Drittens: ich greife nie Personen an – ich bediene mich der Person nur wie eines starken Vergrößerungsglases,
Viertens: ich greife nur Dinge an, wo jedwede Personen-Differenz ausgeschlossen ist, wo jeder Hintergrund schlimmer Erfahrungen fehlt. Im Gegenteil, angreifen ist bei mir ein Beweis des Wohlwollens, unter Umständen der Dankbarkeit. Ich ehre, ich zeichne aus damit, daß ich meinen Namen mit dem einer Sache, einer Person verbinde: für oder wider – das gilt mir darin gleich.
"P.S.“: Wem es denn unter den .. 388 Benutzern!..... beliebt, dem sei es unbenommen, diesen Beitrag als ein dahin geworfenen Fehdehandschuh zu (be-)greifen. s.g. ,Registrierungs-Bots, natürlich ausgenommen.
Zitat von PS am 14. September 2021, 4:35 UhrWettkampf und Konflikt wird es immer geben.
.. richtig und das gilt insbesondere auch für die Philosophie ..
Die Stärke des Angreifenden hat in der Gegnerschaft, die er nötig hat, eine Art Maß; jedes Wachstum verrät sich im Aufsuchen eines gewaltigen Gegners – oder Problems: denn ein Philosoph, der kriegerisch ist, fordert auch Probleme zum Zweikampf heraus. Die Aufgabe ist nicht, überhaupt über Widerstände Herr zu werden, sondern über solche, an denen man seine ganze Kraft, Geschmeidigkeit und Waffen-Meisterschaft einzusetzen hat – über gleiche Gegner... Gleichheit vor dem Feinde – erste Voraussetzung zu einem rechtschaffnen Duell.
.. wenn denn ..so Nietzsche ..ein Philosoph der kriegerisch ist , Probleme zum Zwei - bzw. zum Wettkampf und Konflikt herausfordert , so frage ich mich .. in eigener Sache ! .. mittlerweile schon, warum man hier so ganz und gar nicht geneigt ist „seine ganze Kraft, Geschmeidigkeit und Waffen-Meisterschaft“ , gegen mich und meine Argumentation einzusetzen. Könnte es vielleicht sein , dass es an einem solchen o.g. «gewaltigen Gegners » fehlt, welcher zu ..einen rechtschaffnen Duell gleicher Gegner erste Voraussetzung ist?
Wo man verachtet, kann man nicht Krieg führen; wo man befiehlt, wo man etwas unter sich sieht, hat man nicht Krieg zu führen
. oder verachtet man mich, sieht man mich als jemand , der befiehlt und der als solches etwas unter sich sieht. Unter diesen Umständen kann man wohl tatsächlich nicht Krieg führen bzw. wird es wohl eher kein Wettkampf und Konflikt um Probleme geben
Wie dem auch sei, auch ich würde meine philosophische Kriegspraxis in die nun folgenden , von Nietzsche formulierten, vier Sätzen zusammen fassen ..
Meine Kriegs-Praxis ist in vier Sätze zu fassen.
Erstens: ich greife nur Sachen an, die siegreich sind – ich warte unter Umständen, bis sie siegreich sind.
Zweitens: ich greife nur Sachen an, wo ich keine Bundesgenossen finden würde, wo ich allein stehe – wo ich mich allein kompromittiere... Ich habe nie einen Schritt öffentlich getan, der nicht kompromittierte: das ist mein Kriterium des rechten Handelns.
Drittens: ich greife nie Personen an – ich bediene mich der Person nur wie eines starken Vergrößerungsglases,
Viertens: ich greife nur Dinge an, wo jedwede Personen-Differenz ausgeschlossen ist, wo jeder Hintergrund schlimmer Erfahrungen fehlt. Im Gegenteil, angreifen ist bei mir ein Beweis des Wohlwollens, unter Umständen der Dankbarkeit. Ich ehre, ich zeichne aus damit, daß ich meinen Namen mit dem einer Sache, einer Person verbinde: für oder wider – das gilt mir darin gleich.
"P.S.“: Wem es denn unter den .. 388 Benutzern!..... beliebt, dem sei es unbenommen, diesen Beitrag als ein dahin geworfenen Fehdehandschuh zu (be-)greifen. s.g. ,Registrierungs-Bots, natürlich ausgenommen.
Zitat von Seiltaenzery am 4. November 2021, 13:08 UhrWarum ich so großen Wert darauf lege, zu hassen und gehasst zu werden …..
Wo man verachtet, kannman nicht Krieg führen;
In Anlehnung an dieses Zitat von Nietzsche ,aus den vorigen Beitrag und den nun folgenden Zitat von P.S. , aus seinem Buch ..
Was sagt Nietzsche vom Kriegsvolke ? «Ihr dürft nur Feinde habe , die zu hassen sind , aber nicht Feinde zum Verachten. Ihr müsst stolz n auf euren Feind sein , dann sind die Erfolge des Feindes auch eure Erfolge»
Man sieht hier , dass Jüngers Soldatentum durchaus von einer gewissen Ethik geprägt ist , die im Buch immer wieder durchscheint: Er verfügt über einen starken Begriff soldatischer Ehre , vor dessen Hintergrund es ihm undenkbar erscheint, den militärischen Feind als lebensunwerten Untermenschen oder dergleichen abzuqualifizieren.
Paul Stephan Links Nietzscheanismus Band 2 S. 156
. bin ich einmal mit ´ “Warum ich so groß Wert darauf lege zu hassen und gehasst zu werden“ …. das Wagnis dieser , doch sehr provokanten Überschrift eingegangen.
Um an dieser Stelle .. (was wohl mittlerweile den letzten Leser meiner Beitäge aufgefallen sein dürfte ) . meine « philosophische Feindschaft» zum Links Nietzscheanismus zu erwähnen, so würde mich, entsprechend einer «gewissen Ethik» , schon interessieren , ob mich P.S. mittlerweile ebenfalls hasst bzw. .verachtet. Ob er mich, insbesondere in Hinblick auf Letzteres, auf Grund meiner Beiträge gar als .. «lebensunwerten Untermenschen oder dergleichen abqualifiziert» . Was mich betrifft , so kann ich ihm versichern , das dergleichen auf ihn gemünzt, mir tatsächlich «undenkbar» erscheint. Wenn gleich mir auf Grund seines Schweigens , wie übrigens auch das Schweigen der anderen 405 Benutzer dieses Forums, mir dieses Undenkbare zugegebener Maßen immer schwerer fällt.
Zweitens: ich greife nur Sachen an, wo ich keine Bundesgenossen finden würde, wo ich allein stehe – wo ich mich allein kompromittiere... Ich habe nie einen Schritt öffentlich getan, der nicht kompromittierte: das ist mein Kriterium des rechten Handelns.
Friedrich Nietzsche .. Ecco Homo
Um auf Jüngers «soldatische Ehre» zurück zu kommen .. ich meine , was soll man denn davon halten, wenn nicht so etwas wie eine Feigheit vor dem Feind. Wenngleich bei der Sache .. « wo ich mich allein kompromittiere ( Nietzsche)» , ich möglicherweise wohl ebenfalls keine Bundesgenossen finden werde.....
Wir haben umgelernt. Wir sind in allen Stücken bescheidner geworden. Wir leiten den Menschen nicht mehr vom »Geist«, von der »Gottheit« ab, wir haben ihn unter die Tiere zurückgestellt. Er gilt uns als das stärkste Tier, weil er das listigste ist: eine Folge davon ist seine Geistigkeit. Wir wehren uns andrerseits gegen eine Eitelkeit, die auch hier wieder laut werden möchte: wie als ob der Mensch die große Hinterabsicht der tierischen Entwicklung gewesen sei. Er ist durchaus keine Krone der Schöpfung: jedes Wesen ist, neben ihm, auf einer gleichen Stufe der Vollkommenheit... Und indem wir das behaupten, behaupten wir noch zuviel: der Mensch ist, relativ genommen, das mißratenste Tier, das krankhafteste, das von seinen Instinkten am gefährlichsten abgeirrte – freilich, mit alledem, auch das interessanteste!
Denn auch ich habe umgelernt.
Ich begebe mich mit dieser Schrift gewissermaßen ins “Handgemenge” (Marx) und spitze bewusst zu, um zum Nachdenken und vor allem zum Fühlen und Handeln zu provozieren – eben so, wie es auch Nietzsche tut. Meine Kernthese: Was die linke Theorie wie auch die linke Politik systematisch ausblendet, vergisst oder sogar verdammt und bekämpft ist die leibliche, ‘irrationale’ Seite des Menschen – dasjenige, was Freud (in Anschluss an Nietzsche) das “Es” nennt, Nietzsche bisweilen den “Willen zur Macht” oder auch das “Dionysische”. Die Leiblichkeit, die Triebhaftigkeit, die Emotionalität und die Leidenschaft.
P.S.
.. und wenn man P.S. hier beim Wort nimmt, so sollte eigentlich auch er bezüglich der menschlichen Spezies umgelernt haben Eigentlich sollten wir uns danach beide kompromittieren und darin Bundesgenossen sein.
Möglicherweise erscheint ihm dieser Feind zu mächtig , so das er es hier im Forum mir überlässt , sich dem Beschuss an der vordersten Front aus zu setzen. Wenngleich der Vergleich hinkt . Kann doch hier von einem solchen Beschuss keine Rede sein.
Warum ich so groß Wert darauf lege zu hassen und gehasst zu werden ….
Seiltaenzery
Nun ja .. vielleicht kann ja das Wagnis dieser provokante Überschrift , den « philosophischen Feind» aus der Reserve locken. Wenn nicht , so bleibt mir wohl tatsächlich nichts anderes übrig, als ihn "zu verachten" .,.,
Wo man verachtet, kann man nicht Krieg führen; wo man befiehlt, wo man etwas unter sich sieht, hat man nicht Krieg zu führen
Auch wenn man so, ohne das man selbst selbst unter Beschuß gerät, kein «philosophischen Krieg » führen kann bzw. «philosophischen Krieg » zu führen hat , werde ich deshalb von meinen Beschuß noch lange nicht ablassen. Dafür ist mein Hass , auf dieses .. mißratenste , das krankhafteste, das von seinen Instinkten am gefährlichsten abgeirrte Tier (Nietzsche) .. die ‘irrationale’ Seite des Menschen (Paul Stephan) .. viel zu groß. Möglicherweise unterscheidet sich P.S. nur dadurch von mir , dass er "diese Seite" am Menschen nur verachtet. und auf die Weise .. wenn man so will .. seinen »faulen Frieden .... « mit der Menschheit gemacht hat . .,.,
Der moderne Mensch etwa? – »Ich weiß nicht aus noch ein; ich bin alles, was nicht aus noch ein weiß« – seufzt der moderne Mensch... An dieser Modernität waren wir krank – am faulen Frieden, am feigen Kompromiß, an der ganzen tugendhaften Unsauberkeit des modernen Ja und Nein. Diese Toleranz und largeur des Herzens, die alles »verzeiht«, weil sie alles »begreift«, ist Schirokko für uns. Lieber im Eise leben, als unter modernen Tugenden und andern Südwinden!... Wir waren tapfer genug, wir schonten weder uns noch andere: aber wir wußten lange nicht, wohin mit unsrer Tapferkeit. Wir wurden düster, man hieß uns Fatalisten. Unser Fatum – das war die Fülle, die Spannung, die Stauung der Kräfte. Wir dürsteten nach Blitz und Taten, wir blieben am fernsten vom Glück der Schwächlinge, von der »Ergebung«... Ein Gewitter war in unsrer Luft, die Natur, die wir sind, verfinsterte sich – denn wir hatten keinen Weg. Formel unsres Glücks: ein Ja, ein Nein, eine gerade Linie, ein Ziel...
Warum ich so großen Wert darauf lege, zu hassen und gehasst zu werden …..
Wo man verachtet, kannman nicht Krieg führen;
In Anlehnung an dieses Zitat von Nietzsche ,aus den vorigen Beitrag und den nun folgenden Zitat von P.S. , aus seinem Buch ..
Was sagt Nietzsche vom Kriegsvolke ? «Ihr dürft nur Feinde habe , die zu hassen sind , aber nicht Feinde zum Verachten. Ihr müsst stolz n auf euren Feind sein , dann sind die Erfolge des Feindes auch eure Erfolge»
Man sieht hier , dass Jüngers Soldatentum durchaus von einer gewissen Ethik geprägt ist , die im Buch immer wieder durchscheint: Er verfügt über einen starken Begriff soldatischer Ehre , vor dessen Hintergrund es ihm undenkbar erscheint, den militärischen Feind als lebensunwerten Untermenschen oder dergleichen abzuqualifizieren.
Paul Stephan Links Nietzscheanismus Band 2 S. 156
. bin ich einmal mit ´ “Warum ich so groß Wert darauf lege zu hassen und gehasst zu werden“ …. das Wagnis dieser , doch sehr provokanten Überschrift eingegangen.
Um an dieser Stelle .. (was wohl mittlerweile den letzten Leser meiner Beitäge aufgefallen sein dürfte ) . meine « philosophische Feindschaft» zum Links Nietzscheanismus zu erwähnen, so würde mich, entsprechend einer «gewissen Ethik» , schon interessieren , ob mich P.S. mittlerweile ebenfalls hasst bzw. .verachtet. Ob er mich, insbesondere in Hinblick auf Letzteres, auf Grund meiner Beiträge gar als .. «lebensunwerten Untermenschen oder dergleichen abqualifiziert» . Was mich betrifft , so kann ich ihm versichern , das dergleichen auf ihn gemünzt, mir tatsächlich «undenkbar» erscheint. Wenn gleich mir auf Grund seines Schweigens , wie übrigens auch das Schweigen der anderen 405 Benutzer dieses Forums, mir dieses Undenkbare zugegebener Maßen immer schwerer fällt.
Zweitens: ich greife nur Sachen an, wo ich keine Bundesgenossen finden würde, wo ich allein stehe – wo ich mich allein kompromittiere... Ich habe nie einen Schritt öffentlich getan, der nicht kompromittierte: das ist mein Kriterium des rechten Handelns.
Friedrich Nietzsche .. Ecco Homo
Um auf Jüngers «soldatische Ehre» zurück zu kommen .. ich meine , was soll man denn davon halten, wenn nicht so etwas wie eine Feigheit vor dem Feind. Wenngleich bei der Sache .. « wo ich mich allein kompromittiere ( Nietzsche)» , ich möglicherweise wohl ebenfalls keine Bundesgenossen finden werde.....
Wir haben umgelernt. Wir sind in allen Stücken bescheidner geworden. Wir leiten den Menschen nicht mehr vom »Geist«, von der »Gottheit« ab, wir haben ihn unter die Tiere zurückgestellt. Er gilt uns als das stärkste Tier, weil er das listigste ist: eine Folge davon ist seine Geistigkeit. Wir wehren uns andrerseits gegen eine Eitelkeit, die auch hier wieder laut werden möchte: wie als ob der Mensch die große Hinterabsicht der tierischen Entwicklung gewesen sei. Er ist durchaus keine Krone der Schöpfung: jedes Wesen ist, neben ihm, auf einer gleichen Stufe der Vollkommenheit... Und indem wir das behaupten, behaupten wir noch zuviel: der Mensch ist, relativ genommen, das mißratenste Tier, das krankhafteste, das von seinen Instinkten am gefährlichsten abgeirrte – freilich, mit alledem, auch das interessanteste!
Denn auch ich habe umgelernt.
Ich begebe mich mit dieser Schrift gewissermaßen ins “Handgemenge” (Marx) und spitze bewusst zu, um zum Nachdenken und vor allem zum Fühlen und Handeln zu provozieren – eben so, wie es auch Nietzsche tut. Meine Kernthese: Was die linke Theorie wie auch die linke Politik systematisch ausblendet, vergisst oder sogar verdammt und bekämpft ist die leibliche, ‘irrationale’ Seite des Menschen – dasjenige, was Freud (in Anschluss an Nietzsche) das “Es” nennt, Nietzsche bisweilen den “Willen zur Macht” oder auch das “Dionysische”. Die Leiblichkeit, die Triebhaftigkeit, die Emotionalität und die Leidenschaft.
P.S.
.. und wenn man P.S. hier beim Wort nimmt, so sollte eigentlich auch er bezüglich der menschlichen Spezies umgelernt haben Eigentlich sollten wir uns danach beide kompromittieren und darin Bundesgenossen sein.
Möglicherweise erscheint ihm dieser Feind zu mächtig , so das er es hier im Forum mir überlässt , sich dem Beschuss an der vordersten Front aus zu setzen. Wenngleich der Vergleich hinkt . Kann doch hier von einem solchen Beschuss keine Rede sein.
Warum ich so groß Wert darauf lege zu hassen und gehasst zu werden ….
Seiltaenzery
Nun ja .. vielleicht kann ja das Wagnis dieser provokante Überschrift , den « philosophischen Feind» aus der Reserve locken. Wenn nicht , so bleibt mir wohl tatsächlich nichts anderes übrig, als ihn "zu verachten" .,.,
Wo man verachtet, kann man nicht Krieg führen; wo man befiehlt, wo man etwas unter sich sieht, hat man nicht Krieg zu führen
Auch wenn man so, ohne das man selbst selbst unter Beschuß gerät, kein «philosophischen Krieg » führen kann bzw. «philosophischen Krieg » zu führen hat , werde ich deshalb von meinen Beschuß noch lange nicht ablassen. Dafür ist mein Hass , auf dieses .. mißratenste , das krankhafteste, das von seinen Instinkten am gefährlichsten abgeirrte Tier (Nietzsche) .. die ‘irrationale’ Seite des Menschen (Paul Stephan) .. viel zu groß. Möglicherweise unterscheidet sich P.S. nur dadurch von mir , dass er "diese Seite" am Menschen nur verachtet. und auf die Weise .. wenn man so will .. seinen »faulen Frieden .... « mit der Menschheit gemacht hat . .,.,
-
Der moderne Mensch etwa? – »Ich weiß nicht aus noch ein; ich bin alles, was nicht aus noch ein weiß« – seufzt der moderne Mensch... An dieser Modernität waren wir krank – am faulen Frieden, am feigen Kompromiß, an der ganzen tugendhaften Unsauberkeit des modernen Ja und Nein. Diese Toleranz und largeur des Herzens, die alles »verzeiht«, weil sie alles »begreift«, ist Schirokko für uns. Lieber im Eise leben, als unter modernen Tugenden und andern Südwinden!... Wir waren tapfer genug, wir schonten weder uns noch andere: aber wir wußten lange nicht, wohin mit unsrer Tapferkeit. Wir wurden düster, man hieß uns Fatalisten. Unser Fatum – das war die Fülle, die Spannung, die Stauung der Kräfte. Wir dürsteten nach Blitz und Taten, wir blieben am fernsten vom Glück der Schwächlinge, von der »Ergebung«... Ein Gewitter war in unsrer Luft, die Natur, die wir sind, verfinsterte sich – denn wir hatten keinen Weg. Formel unsres Glücks: ein Ja, ein Nein, eine gerade Linie, ein Ziel...
Zitat von Seiltaenzery am 9. November 2021, 0:24 UhrUm nun mehr , dazu ergänzend , auch noch Hegel zu Wort kommen zu lassen ..
Über jenes absolute Wesen gerät die Aufklärung selbst mit sich in den Streit, den sie vorher mit dem Glauben hatte, und teilt sich in zwei Parteien. Eine Partei bewährt sich erst dadurch als die siegende, daß sie in zwei Parteien zerfällt; denn darin zeigt sie das Prinzip, das sie bekämpfte, an ihr selbst zu besitzen und hiermit die Einseitigkeit aufgehoben zu haben, in der sie vorher auftrat. Das Interesse, das sich zwischen ihr und der anderen teilte, fällt nun ganz in sie und vergißt der anderen, weil es in ihr selbst den Gegensatz findet, der es beschäftigt. Zugleich aber ist er in das höhere siegende Element erhoben worden, worin er geläutert sich darstellt. So daß also die in einer Partei entstehende Zwietracht, welche ein Unglück scheint, vielmehr ihr Glück beweist.
Nach Hegel bewährt sich eine Partei nicht nur , in dem sie durch Rede und Gegenrede in zwei Parteien zerfällt , für die siegende Partei ist die dadurch entstehende Zwietracht so gar ein Glücksfall. Stellt sich doch diese Partei danach , der Einseitigkeit enthoben, gleichsam geläutert dar.
Weil hier von der Aufklärung die Rede ist und Kant als der Aufklärer schlechthin gilt , so gibt es da ein Zitat von ihm , dass dieses .. „Finden des Gegensatzes in ihr selbst ( Hegel) .. sehr schön auf den Punkt bringt .
Diese Aufgabe ist daher die schwerste unter allen; ja ihre vollkommene Auflösung ist unmöglich: aus so krummem Holze, als woraus der Mensch gemacht ist, kann nichts ganz Gerades gezimmert werden. Nur die Annäherung zu dieser Idee ist uns von der Natur auferlegt.
Kant .. Ideen zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht,
So wie der Mensch von Hause aus beschaffen ist, so ist .. laut Kant .. ihm nur eine Annäherung, zu dieser Idee der Aufklärung möglich. Somit ich mal an Paul Stephan, bezüglich der s.g. fünften Welle , die Frage richte , ob denn dergleichen auch für die Idee des Links Nietzscheanismus gilt. Wäre demnach .,. wovon ich in meiner ..Gegenrede! .. ausgehe , ebenfalls nur eine Annäherung zu dieser Idee möglich. .
Nietzsche ist nicht Stirner - und erst recht nicht Ayn Rand ( die übrigens von Nietzsche nicht allzu viel hielt) Nietzsches Philosophie ermöglicht es , den Individualismus zu bejahen ohne das Individuum als metaphysische Substanz zu denken - es ist das Ergebnis eines historischen Abrichtungsprozesses , den es zugleich in jedem einzelnen Leben zu reaktualisieren gilt . Individualismus kann nicht einfach bedeuten, dass jeder von Kindheit an nach Belieben das machen darf , was er will – er setzt vielmehr einen aufrechten Gang voraus, der erst erlernt werden muss , was durchaus bedeuten kann , zunächst einmal ein Korsett zu tragen , dass man irgendwann abwerfen kann.
Pau Stephan .. Links Nietzscheanismus Band 1 S. 119
Wohlgemerkt ... eine Annäherung , welche das Tragen eines solchen Korsett zur Dauereinrichtung macht.
Ein Wort noch gegen Kant als Moralist. Eine Tugend muß unsre Erfindung sein, unsre persönlichste Notwehr und Notdurft: in jedem andern Sinne ist sie bloß eine Gefahr
Wohlgemerkt, weil .. bei dem krummen Holz , woraus der Mensch gemacht ist (Kant) ... weder die Idee der Aufklärung noch die Idee des Links Nietzscheanismus .. seine persönlichste Notwehr und Notdurft ist (Nietzsche) . Vielleicht meinte ja Nietzsche das Tragen eines solchen Dauerkorsetts mit dieser .. Gefahr in jedem anderen Sinne.
Was nicht unser Leben bedingt, schadet ihm: eine Tugend bloß aus einem Respekts-Gefühle vor dem Begriff »Tugend«, wie Kant es wollte, ist schädlich. Die »Tugend«, die »Pflicht«, das »Gute an sich«, das Gute mit dem Charakter der Unpersönlichkeit und Allgemeingültigkeit – Hirngespinste, in denen sich der Niedergang, die letzte Entkräftigung des Lebens, das Königsberger Chinesentum ausdrückt.
Wohlgemerkt ... weil ein solches Korsett eben nicht unser (krummes) Leben bedingt .
@P.S.
Möglicherweise drückt sich ja deshalb auch in der fünften Welle deines Links Nietzscheanismus der Niedergang, die letzte Entkräftigung des Lebens aus. .... nur mal so ..
Ich nehme ein paar Skeptiker beiseite, den anständigen Typus in der Geschichte der Philosophie: aber der Rest kennt die ersten Forderungen der intellektuellen Rechtschaffenheit nicht. Sie machen es allesamt wie die Weiblein, alle diese großen Schwärmer und Wundertiere – sie halten die »schönen Gefühle« bereits für Argumente, den »gehobenen Busen« für einen Blasebalg der Gottheit, die Überzeugung für ein Kriterium der Wahrheit.
.. nur mal so ..» von einem Skeptiker beiseite genommen «
Um nun mehr , dazu ergänzend , auch noch Hegel zu Wort kommen zu lassen ..
Über jenes absolute Wesen gerät die Aufklärung selbst mit sich in den Streit, den sie vorher mit dem Glauben hatte, und teilt sich in zwei Parteien. Eine Partei bewährt sich erst dadurch als die siegende, daß sie in zwei Parteien zerfällt; denn darin zeigt sie das Prinzip, das sie bekämpfte, an ihr selbst zu besitzen und hiermit die Einseitigkeit aufgehoben zu haben, in der sie vorher auftrat. Das Interesse, das sich zwischen ihr und der anderen teilte, fällt nun ganz in sie und vergißt der anderen, weil es in ihr selbst den Gegensatz findet, der es beschäftigt. Zugleich aber ist er in das höhere siegende Element erhoben worden, worin er geläutert sich darstellt. So daß also die in einer Partei entstehende Zwietracht, welche ein Unglück scheint, vielmehr ihr Glück beweist.
Nach Hegel bewährt sich eine Partei nicht nur , in dem sie durch Rede und Gegenrede in zwei Parteien zerfällt , für die siegende Partei ist die dadurch entstehende Zwietracht so gar ein Glücksfall. Stellt sich doch diese Partei danach , der Einseitigkeit enthoben, gleichsam geläutert dar.
Weil hier von der Aufklärung die Rede ist und Kant als der Aufklärer schlechthin gilt , so gibt es da ein Zitat von ihm , dass dieses .. „Finden des Gegensatzes in ihr selbst ( Hegel) .. sehr schön auf den Punkt bringt .
Diese Aufgabe ist daher die schwerste unter allen; ja ihre vollkommene Auflösung ist unmöglich: aus so krummem Holze, als woraus der Mensch gemacht ist, kann nichts ganz Gerades gezimmert werden. Nur die Annäherung zu dieser Idee ist uns von der Natur auferlegt.
Kant .. Ideen zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht,
So wie der Mensch von Hause aus beschaffen ist, so ist .. laut Kant .. ihm nur eine Annäherung, zu dieser Idee der Aufklärung möglich. Somit ich mal an Paul Stephan, bezüglich der s.g. fünften Welle , die Frage richte , ob denn dergleichen auch für die Idee des Links Nietzscheanismus gilt. Wäre demnach .,. wovon ich in meiner ..Gegenrede! .. ausgehe , ebenfalls nur eine Annäherung zu dieser Idee möglich. .
Nietzsche ist nicht Stirner - und erst recht nicht Ayn Rand ( die übrigens von Nietzsche nicht allzu viel hielt) Nietzsches Philosophie ermöglicht es , den Individualismus zu bejahen ohne das Individuum als metaphysische Substanz zu denken - es ist das Ergebnis eines historischen Abrichtungsprozesses , den es zugleich in jedem einzelnen Leben zu reaktualisieren gilt . Individualismus kann nicht einfach bedeuten, dass jeder von Kindheit an nach Belieben das machen darf , was er will – er setzt vielmehr einen aufrechten Gang voraus, der erst erlernt werden muss , was durchaus bedeuten kann , zunächst einmal ein Korsett zu tragen , dass man irgendwann abwerfen kann.
Pau Stephan .. Links Nietzscheanismus Band 1 S. 119
Wohlgemerkt ... eine Annäherung , welche das Tragen eines solchen Korsett zur Dauereinrichtung macht.
Ein Wort noch gegen Kant als Moralist. Eine Tugend muß unsre Erfindung sein, unsre persönlichste Notwehr und Notdurft: in jedem andern Sinne ist sie bloß eine Gefahr
Wohlgemerkt, weil .. bei dem krummen Holz , woraus der Mensch gemacht ist (Kant) ... weder die Idee der Aufklärung noch die Idee des Links Nietzscheanismus .. seine persönlichste Notwehr und Notdurft ist (Nietzsche) . Vielleicht meinte ja Nietzsche das Tragen eines solchen Dauerkorsetts mit dieser .. Gefahr in jedem anderen Sinne.
Was nicht unser Leben bedingt, schadet ihm: eine Tugend bloß aus einem Respekts-Gefühle vor dem Begriff »Tugend«, wie Kant es wollte, ist schädlich. Die »Tugend«, die »Pflicht«, das »Gute an sich«, das Gute mit dem Charakter der Unpersönlichkeit und Allgemeingültigkeit – Hirngespinste, in denen sich der Niedergang, die letzte Entkräftigung des Lebens, das Königsberger Chinesentum ausdrückt.
Wohlgemerkt ... weil ein solches Korsett eben nicht unser (krummes) Leben bedingt .
@P.S.
Möglicherweise drückt sich ja deshalb auch in der fünften Welle deines Links Nietzscheanismus der Niedergang, die letzte Entkräftigung des Lebens aus. .... nur mal so ..
Ich nehme ein paar Skeptiker beiseite, den anständigen Typus in der Geschichte der Philosophie: aber der Rest kennt die ersten Forderungen der intellektuellen Rechtschaffenheit nicht. Sie machen es allesamt wie die Weiblein, alle diese großen Schwärmer und Wundertiere – sie halten die »schönen Gefühle« bereits für Argumente, den »gehobenen Busen« für einen Blasebalg der Gottheit, die Überzeugung für ein Kriterium der Wahrheit.
.. nur mal so ..» von einem Skeptiker beiseite genommen «