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Kann man zugleich die menschliche Gemeinschaft und die Erde lieben (Bataille)

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Zitat von PS am 21. August 2021, 4:25 Uhr

Wie gesagt: Ich glaube ja gar nicht, dass dort alle Antworten zu finden sind und du hast nach meiner Meinung gefragt.

Nietzsche suggeriert, dass das so ist.

Wie gesagt: Ich glaube das  ganze Gegenteil...

Zitat von PS am 19. August 2021, 1:36 Uhr

 

Ich halte es im Grunde auch für das Hauptwerk Nietzsches - gerade, wenn man sich seine Rezeptionsgeschichte anschaut.

Allerdings glaube ich mittlerweile selbst nicht mehr, dass man im Zarathustra alle Antworten auf Nietzsches Probleme findet. Das suggeriert das Buch, doch das ist eine "Angelrute", fürchte ich. Man ist doch am Ende bei keinem klaren System angelangt - eher stellen sich zahlreiche neue Rätsel.

 

... wer  am  Ende  bei einem  klaren System  an zulangen  beabsichtigt ,  kommt an seinen   Zarathustra   gar nicht umhin

...  fürchte ich!

Zitat von PS am 19. August 2021, 1:36 Uhr

Hm, man müsste es mal zählen, aber eigentlich beziehe ich mich auf den Zarathustra doch ständig - schon im Motto und dann nochmal im Schlusswort, bei der "Treue zur Erde", der "schenkenden Tugend", dem "Übermenschen", der Nihilismus-Kritik ...

 

 

..und um  die hier in  diesem  Bereichs  des  Forums zu  diskutierende "vierte Welle"  und   damit   auf die Nietzsches Nihilismuskritik zurück zu kommen  ...

»Das Leben ist nur Leiden«- so sagen andre und lügen nicht: so sorgt doch, daß ihr aufhört! So sorgt doch, daß das Leben aufhört, welches nur Leiden ist!Und also laute die Lehre eurer Tugend:»Du sollst dich selber töten! Du sollst dich selber davonstehlen!«

–»Wollust ist Sünde« – so sagen die einen, welche den Tod predigen – »laßt uns beiseite gehn und keine Kinder zeugen!«»Gebären ist mühsam« – sagen die andern – »wozu noch gebären? Man gebiert nur Unglückliche!« Und auch sie sind Prediger des Todes.

»Mitleid tut not« – so sagen die dritten. »Nehmt hin, was ich habe! Nehmt hin, was ich bin! Um so weniger bindet mich das Leben!«Wären sie Mitleidige von Grund aus, so würden sie ihren Nächsten das Leben verleiden

Friedrich  Nietzsche ..  Also  sprach Zarathustra

..  so  hätte  ich mir  schon gewünscht  , dass  in deinem  Buch Links Nietzscheanismus  Band 2,  unter  Überschrifft  "Vom fröhlichen Nihilismus .. " dieses   Zitat von Nietzsche  aus  seinem Zarathutra  erwähnt worden wäre .   Gibt doch  hier  Nietzsche  im  Rahmen seiner   Nihilismuskritik   eine  Antwort darauf , wie er das  Mitleid verstanden  wissen will und   zwar  in  Folge..   "des Hinnehmens  ,    was man hat und was man ist"   ( Wohlgemerkt    , auch im Hinnehmen  , was  man ist  , deshalb  die  farbliche  Hervorhebung ...  siehe  ..evolutive Fehlform (Ulrich Horstmann)" !

Überall ertönt die Stimme derer, welche den Tod predigen: und die Erde ist voll von solchen, welchen der Tod gepredigt werden muß.Oder »das ewige Leben«: das gilt mir gleich, – wofern sie nur schnell dahinfahren!

Friedrich  Nietzsche ..  Also  sprach Zarathustra

..  diese Nihilisten  . .incl . diese  Mitleidigen   ..   sie   alle   sollen ..  "schnell  dahinhfahren" .    ....

 

Im Sinne eines «fröhlichen Nihilismus» spitzt Foulcault die These .. des Tod des Menschen zu :

  • Heutzutage , und wiederum ist Nietzsche, der den Wendepunkt anzeigt, ist nicht so sehr das Fehlen oder der Tod Gottes , der bestätigt wird , sondern das Ende des Menschen .. Der Mensch wird verschwinden.

Paul Stephan .. Links Nietzcheanismus Band 2 S.413

 

Auf der Metaphysik von Schopenhauer aufbauend sieht Mainländer den Willen als den innersten Kern des Seins, die ontologische Archē. Er weicht jedoch in wichtigen Punkten von Schopenhauer ab. Bei Schopenhauer ist der Wille eine einfache Einheit und jenseits von Zeit und Raum.

  • „[…] so ist Alles in der Welt Wille zum Tode, der im organischen Reich, mehr oder weniger verhüllt, als Wille zum Leben auftritt. Das Leben wird vom reinen Pflanzentrieb, vom Instinkt und schließlich dämonisch und bewußt gewollt, weil auf diese Weise das Ziel des Ganzen, und damit das Ziel jeder Individualität, schneller erreicht wird.“
  • Philipp Mainländer

 

Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht

Für Horstmann, einen späten Adepten des Weltvernei-ners Arthur Schopenhauer, hat sich das Gattungswesen Mensch längst als evolutive Fehlform" erwiesen, die allen wohlgemeinten Korrekturversuchen beharrlich trotzt.

 

  Es gibt Prediger des Todes: und die Erde ist voll von solchen, denen Abkehr gepredigt werden muß vom Leben

  Friedrich Nietzsche ..   Also sprach Zarathustra

 

.."schnell dahin  fahren"   sollen    alle  diese Foulcaults, Mainländers , Horstmanns  .. diese   "Prediger  des Todes" !

 

Also sprach Seitaenzery

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