Nietzsches „uneigentlicher“ Wille zur Macht
Zitat von Seiltaenzery am 28. August 2021, 0:23 UhrUnd doch betont er (Nietzsche ) stets die Gewaltsamkeit und Grausamkeit der des Willens zur Macht , spricht etwa von «formbildende[n] und vergewaltigende[n] Natur dieser Kraft» (ebd.) und schreibt :
- Die «Ausbeutung» gehört nicht einer verderbten oder unvollkommnen und primitiven Gesellschaft an, sie gehört in `s Wesen des Lebendigen, als organische Grundfunktion, sie ist einen Folge des eigentlichen Willens zur Macht, der eben der Wille des Lebens ist
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band1 S.90..91
Aus aktuellem Anlass , in Anlehnung an dieses Zitats, stelle ich mal , bezüglich der fünften Welle die Hypothese zur Diskussion , dass wenn Nietzsches "Vom willen zur Macht" .. wohlgemerkt! in seinen Sinn spricht, er dabei einen uneigentlichen Willen zur Macht meint .
- Der Staat oder die organisierte Unmoralität – inwendig: als Polizei, Strafrecht, Stände, Handel, Familie; auswendig: als .....eigentlicher (Anmk. Seiltaenzery) .. Wille zur Macht, zum Kriege, zur Eroberung, zur Rache.
- Wie wird es erreicht, daß eine große Menge Dinge tut, zu denen der Einzelne sich nie verstehen würde? – Durch Zerteilung der Verantwortlichkeit, des Befehlens und der Ausführung. Durch Zwischenlegung der Tugenden des Gehorsams, der Pflicht, der Vaterlands- und Fürstenliebe. Durch Aufrechterhaltung des Stolzes, der Strenge, der Stärke, des Hasses, der Rache – kurz aller typischen Züge, welche dem Herdentypus widersprechen.
- Friedrich Nietzsche ... Aus dem Nachlaß der achtziger Jahre
Würde ich doch bezweifeln , dass Nietzsche eben diese „organisierte Unmoralität“ . im Focus hatte , als seinen Zarathustra sagen ließ ...
- Die Vergangnen zu erlösen und alles »Es war« umzuschaffen in ein »So wollte ich es!« – das hieße mir erst Erlösung!
- Friedrich Nietzsche .. Also sprach Zarathustra
... und so ergänze ich einmal seinen Zarathustra .
- Alles »Es war« ist ein Bruchstück, ein Rätsel, ein grauser Zufall – bis der schaffende Wille dazu sagt: »aber so wollte ich es!«Bis der schaffende Wille dazu sagt:
- »Aber so will ich es! So werde ich's wollen!«Aber sprach er schon so? Und wann geschieht dies? Ist der Wille schon abgeschirrt von seiner eignen Torheit?Wurde der Wille sich selber schon Erlöser und Freudebringer? Verlernte er den Geist der Rache und alles Zähneknirschen?Und wer lehrte ihn Versöhnung mit der Zeit, und Höheres, als alle Versöhnung ist?
- Höheres als alle Versöhnung muß der Wille wollen, welcher der .. uneigentliche .( Anmk. Seiltaenzery) Wille zur Macht ist –: doch wie geschieht ihm das? Wer lehrte ihn auch noch das Zurückwollen?«
- Friedrich Nietzsche .. Also sprach Zarathustra
Womit ich auch hier ,(wohl wissend von der Antwort ) . die Frage an die Runde stelle .. "doch wie geschieht" .. diesem uneigentlichen Willen zur Macht .. dieses Höheres, als alle Versöhnung ?
Wie sollte mit dessen "Geschehen" , sich eine fünfte Welle ankündigen? Eine fünfte Welle , die im Gegensatz zu den voran gegangenen Wellen tatsächlich dem entspricht , was Nietzsche bzw. Zarathustra im Sinn hatten ?
Gleichwohl feststehen dürfte , wer diesem uneigentlichen Willen zu Macht das Zurückwollen lehrt .. und zwar, so wie er lt. den o.g. Zitaten aufgestellt ist , der eigentliche Wille zur Macht.
Und doch betont er (Nietzsche ) stets die Gewaltsamkeit und Grausamkeit der des Willens zur Macht , spricht etwa von «formbildende[n] und vergewaltigende[n] Natur dieser Kraft» (ebd.) und schreibt :
- Die «Ausbeutung» gehört nicht einer verderbten oder unvollkommnen und primitiven Gesellschaft an, sie gehört in `s Wesen des Lebendigen, als organische Grundfunktion, sie ist einen Folge des eigentlichen Willens zur Macht, der eben der Wille des Lebens ist
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band1 S.90..91
Aus aktuellem Anlass , in Anlehnung an dieses Zitats, stelle ich mal , bezüglich der fünften Welle die Hypothese zur Diskussion , dass wenn Nietzsches "Vom willen zur Macht" .. wohlgemerkt! in seinen Sinn spricht, er dabei einen uneigentlichen Willen zur Macht meint .
- Der Staat oder die organisierte Unmoralität – inwendig: als Polizei, Strafrecht, Stände, Handel, Familie; auswendig: als .....eigentlicher (Anmk. Seiltaenzery) .. Wille zur Macht, zum Kriege, zur Eroberung, zur Rache.
- Wie wird es erreicht, daß eine große Menge Dinge tut, zu denen der Einzelne sich nie verstehen würde? – Durch Zerteilung der Verantwortlichkeit, des Befehlens und der Ausführung. Durch Zwischenlegung der Tugenden des Gehorsams, der Pflicht, der Vaterlands- und Fürstenliebe. Durch Aufrechterhaltung des Stolzes, der Strenge, der Stärke, des Hasses, der Rache – kurz aller typischen Züge, welche dem Herdentypus widersprechen.
- Friedrich Nietzsche ... Aus dem Nachlaß der achtziger Jahre
Würde ich doch bezweifeln , dass Nietzsche eben diese „organisierte Unmoralität“ . im Focus hatte , als seinen Zarathustra sagen ließ ...
- Die Vergangnen zu erlösen und alles »Es war« umzuschaffen in ein »So wollte ich es!« – das hieße mir erst Erlösung!
- Friedrich Nietzsche .. Also sprach Zarathustra
... und so ergänze ich einmal seinen Zarathustra .
- Alles »Es war« ist ein Bruchstück, ein Rätsel, ein grauser Zufall – bis der schaffende Wille dazu sagt: »aber so wollte ich es!«Bis der schaffende Wille dazu sagt:
- »Aber so will ich es! So werde ich's wollen!«Aber sprach er schon so? Und wann geschieht dies? Ist der Wille schon abgeschirrt von seiner eignen Torheit?Wurde der Wille sich selber schon Erlöser und Freudebringer? Verlernte er den Geist der Rache und alles Zähneknirschen?Und wer lehrte ihn Versöhnung mit der Zeit, und Höheres, als alle Versöhnung ist?
- Höheres als alle Versöhnung muß der Wille wollen, welcher der .. uneigentliche .( Anmk. Seiltaenzery) Wille zur Macht ist –: doch wie geschieht ihm das? Wer lehrte ihn auch noch das Zurückwollen?«
- Friedrich Nietzsche .. Also sprach Zarathustra
Womit ich auch hier ,(wohl wissend von der Antwort ) . die Frage an die Runde stelle .. "doch wie geschieht" .. diesem uneigentlichen Willen zur Macht .. dieses Höheres, als alle Versöhnung ?
Wie sollte mit dessen "Geschehen" , sich eine fünfte Welle ankündigen? Eine fünfte Welle , die im Gegensatz zu den voran gegangenen Wellen tatsächlich dem entspricht , was Nietzsche bzw. Zarathustra im Sinn hatten ?
Gleichwohl feststehen dürfte , wer diesem uneigentlichen Willen zu Macht das Zurückwollen lehrt .. und zwar, so wie er lt. den o.g. Zitaten aufgestellt ist , der eigentliche Wille zur Macht.
Zitat von PS am 14. September 2021, 5:03 UhrDu meinst also, dass Nietzsche an dieser Stelle im Zarathustra einen "uneigentlichen" Willen zur Macht im Sinne hat? Worauf folgerst du das?
Ich kommentiere diese Passage ja irgendwo im Buch. Auch hier kommt wieder der Utopist Nietzsche durch.
Natürlich ist diese höchste Form der Erlösung - die Aufhebung der Unumkehrbarkeit der Zeit - nicht menschenmöglich. Aber als Sporn der menschlichen Sehnsucht braucht man diese "fixe Idee" wohl.
Du meinst also, dass Nietzsche an dieser Stelle im Zarathustra einen "uneigentlichen" Willen zur Macht im Sinne hat? Worauf folgerst du das?
Ich kommentiere diese Passage ja irgendwo im Buch. Auch hier kommt wieder der Utopist Nietzsche durch.
Natürlich ist diese höchste Form der Erlösung - die Aufhebung der Unumkehrbarkeit der Zeit - nicht menschenmöglich. Aber als Sporn der menschlichen Sehnsucht braucht man diese "fixe Idee" wohl.
Zitat von Seiltaenzery am 17. September 2021, 23:17 UhrZitat von PS am 14. September 2021, 5:03 UhrDu meinst also, dass Nietzsche an dieser Stelle im Zarathustra einen "uneigentlichen" Willen zur Macht im Sinne hat? Worauf folgerst du das?
Ich Schlussfolgere das auf Grundlage des logischen Menschenverstands ..
Die Vergangnen zu erlösen und alles »Es war« umzuschaffen in ein »So wollte ich es!« – das hieße mir erst Erlösung!
.. wenn Nietzsche seinen Zarathustra derartiges zur "Erlösung" sagen lässt , dann kann ja wohl damit , gemäß eines gesunden Menschenverstandes, der nun folgende "Wille zur Macht" nicht gemeint sein ..
Der Staat oder die organisierte Unmoralität – inwendig: als Polizei, Strafrecht, Stände, Handel, Familie; auswendig: als Wille zur Macht, zum Kriege, zur Eroberung, zur Rache.
Der unmoralische Staat , als Wille zur Macht , zum Kriege, zur Eroberung, zur Rache. … "So wollte ich es!« – das hieße mir erst Erlösung(Zarathustra )! .. ich bitte dich!
Euren Willen und eure Werte setztet ihr auf den Fluß des Werdens; einen .. alten! Willen zur Macht! ... verrät mir, was vom Volke als gut und böse geglaubt wird.
Im Zusammenhang mit dem , was vom Volke als gut und böse geglaubt wird. . ist übrigens hier von einen .. alten! .. Willen zu Macht..die Rede. Was in etwa dem entspricht,, was ich als den eigentlichen Willen zur Macht bezeichnet habe und haben nicht Staaten ,unter Berufung auf das , was von Staatsvölkern als gut und böse geglaubt wird , zum Kriege , zur Eroberung und zur Rache aufgerufen ?
Womit meine These von einem uneigentlichen bzw. neuen Willen zur Macht Nietzsches , auch auf Grundlage dieses Zitats eine Bestätigung erfährt.
Wohlgemerkt einem .. uneigentlichen! .. Willen zur Macht , der irgendwie dem entgegen gesetzt ist , was .. vollkstümlich.. eigentlich! .. als gut und böse geglaubt wird. Womit wir bei dem angekommen wären , was Nietzsche unter der Umwertung aller Werte versteht...
"Man darf nämlich zweifeln, erstens, ob es Gegensätze überhaupt gibt, und zweitens, ob jene.. vollksümlichen! ... Wertschätzungen und Wert-Gegensätze, auf welche die Metaphysiker ihr Siegel gedrückt haben, nicht vielleicht nur Vordergrunds-Schätzungen sind, nur vorläufige Perspektiven, vielleicht noch dazu aus einem Winkel heraus, vielleicht von unten hinauf, Frosch-Perspektiven gleichsam, um einen Ausdruck zu borgen, der den Malern geläufig ist? Bei allem Werte, der dem Wahren, dem Wahrhaftigen, dem Selbstlosen zukommen mag: es wäre möglich, daß dem Scheine, dem Willen zur Täuschung, dem Eigennutz und der Begierde ein für alles Leben höherer und grundsätzlicherer Wert zugeschrieben werden müßte. Es wäre sogar noch möglich, daß was den Wert jener guten und verehrten Dinge ausmacht, gerade darin bestünde, mit jenen schlimmen, scheinbar entgegengesetzten Dingen auf verfängliche Weise verwandt, verknüpft, verhäkelt, vielleicht gar wesensgleich zu sein" .
P.S.
So sieht übrigens eine in sich stimmige Nietzsche Rezeption aus!
Zitat von PS am 14. September 2021, 5:03 UhrDu meinst also, dass Nietzsche an dieser Stelle im Zarathustra einen "uneigentlichen" Willen zur Macht im Sinne hat? Worauf folgerst du das?
Ich Schlussfolgere das auf Grundlage des logischen Menschenverstands ..
Die Vergangnen zu erlösen und alles »Es war« umzuschaffen in ein »So wollte ich es!« – das hieße mir erst Erlösung!
.. wenn Nietzsche seinen Zarathustra derartiges zur "Erlösung" sagen lässt , dann kann ja wohl damit , gemäß eines gesunden Menschenverstandes, der nun folgende "Wille zur Macht" nicht gemeint sein ..
Der Staat oder die organisierte Unmoralität – inwendig: als Polizei, Strafrecht, Stände, Handel, Familie; auswendig: als Wille zur Macht, zum Kriege, zur Eroberung, zur Rache.
Der unmoralische Staat , als Wille zur Macht , zum Kriege, zur Eroberung, zur Rache. … "So wollte ich es!« – das hieße mir erst Erlösung(Zarathustra )! .. ich bitte dich!
Euren Willen und eure Werte setztet ihr auf den Fluß des Werdens; einen .. alten! Willen zur Macht! ... verrät mir, was vom Volke als gut und böse geglaubt wird.
Im Zusammenhang mit dem , was vom Volke als gut und böse geglaubt wird. . ist übrigens hier von einen .. alten! .. Willen zu Macht..die Rede. Was in etwa dem entspricht,, was ich als den eigentlichen Willen zur Macht bezeichnet habe und haben nicht Staaten ,unter Berufung auf das , was von Staatsvölkern als gut und böse geglaubt wird , zum Kriege , zur Eroberung und zur Rache aufgerufen ?
Womit meine These von einem uneigentlichen bzw. neuen Willen zur Macht Nietzsches , auch auf Grundlage dieses Zitats eine Bestätigung erfährt.
Wohlgemerkt einem .. uneigentlichen! .. Willen zur Macht , der irgendwie dem entgegen gesetzt ist , was .. vollkstümlich.. eigentlich! .. als gut und böse geglaubt wird. Womit wir bei dem angekommen wären , was Nietzsche unter der Umwertung aller Werte versteht...
"Man darf nämlich zweifeln, erstens, ob es Gegensätze überhaupt gibt, und zweitens, ob jene.. vollksümlichen! ... Wertschätzungen und Wert-Gegensätze, auf welche die Metaphysiker ihr Siegel gedrückt haben, nicht vielleicht nur Vordergrunds-Schätzungen sind, nur vorläufige Perspektiven, vielleicht noch dazu aus einem Winkel heraus, vielleicht von unten hinauf, Frosch-Perspektiven gleichsam, um einen Ausdruck zu borgen, der den Malern geläufig ist? Bei allem Werte, der dem Wahren, dem Wahrhaftigen, dem Selbstlosen zukommen mag: es wäre möglich, daß dem Scheine, dem Willen zur Täuschung, dem Eigennutz und der Begierde ein für alles Leben höherer und grundsätzlicherer Wert zugeschrieben werden müßte. Es wäre sogar noch möglich, daß was den Wert jener guten und verehrten Dinge ausmacht, gerade darin bestünde, mit jenen schlimmen, scheinbar entgegengesetzten Dingen auf verfängliche Weise verwandt, verknüpft, verhäkelt, vielleicht gar wesensgleich zu sein" .
P.S.
So sieht übrigens eine in sich stimmige Nietzsche Rezeption aus!
Zitat von Seiltaenzery am 2. Oktober 2021, 14:17 UhrZur Ergänzung meines letzten Beitrages ,wo ich zuletzt vom volkstümlichen eigentlichen Willen der Macht über Nietzsches uneigentlichen Willen zur Macht .. auf die Umwertung aller Werte! geschlossen habe ,wäre vielleicht noch folgende Bemerkung , aus dem Buch "Links Nietzscheanismus ,Band 2" interessant …
Die schwerwiegendste Verfälschung stellte allerdings die Kompilation von Nietzsches Nachlassfragmenten Nietzsches zu dem Buch Der Wille zur Macht dar , der erst 1901 ..( nach seinem Tod! Anmk. Seilteanzery) .. in verschiedenen Versionen erschien. Gerade die .. (nationalistischen! Anmk. Seilteanzery) rechten Nietzsche Interpreten (.. ) bezogen sich exessiv auf es.
Das Problem :
Nietzsche plante das Werk mit dem vollen Titel « Der Wille zur Macht . Versuch einer Umwertung aller Werthe» ..
Paul Stefan .. Links Nietzscheanismus Band 2 S.136
Ich habe mal in blauer Farbe hervor gehoben , um einmal deutlich zu machen, wie dicht ich , mit meiner Nietzsche Interpretation, an Nietzsches „Plan“ dran bin.
Wie ich übrigens auch durch meine beiden Anmerkungen in dem Zitat auf das aufmerksam gemacht habe , was ich als den eigentlichen Willen zur Macht bezeichnet habe bzw. Nietzsche als den alten Willen zur Macht. ..
Euren Willen und eure Werte setztet ihr auf den Fluß des Werdens; einen .. alten! Willen zur Macht! ... verrät mir, was vom Volke als gut und böse geglaubt wird.
Einen alten Willen zur Macht , wo Völker "ihren Fuß des Werdens" vor allem auf den nationalen Willen und den nationaler Werte setzen und sich ihr Glaube von ...gut und böse! sich dem entsprechend danach verrät. So wie Nietzsche dem nationalem eingestellt ist , wie, wenn nicht erst nach seinem Tod , konnte man mit einer solchen nationalen Rezeption glänzen ..
Man muß es in den Kauf nehmen, wenn einem Volke, das am nationalen Nervenfieber und politischen Ehrgeize leidet, leiden will –, mancherlei Wolken und Störungen über den Geist ziehn, kurz, kleine Anfälle von Verdummung:
Friedrich Nietzsche .. Jenseits von Gut und Böse!
Wie , wenn nicht erst nach Nietzsches Tod konnte ein Nietzsche Archiv , mit seiner „Diktion“ vom Willen zur Macht , Nietzsche zum deutschen Kriegsanstifter machen ...
Er ( Tucholskys ) kommt darin zu dem vernichtenden , wiederum auch Nietzsche kritischen Urteil:
- Was hat das Nietzsche Archiv mit Nietzsche getrieben! Das Archiv und seine Leute sind Schuld daran , daß die Weltmeinung Nietzsche für einen deutschen Kriegsanstifter gehalten hat , zu welcher Auslegung allerdings die Verschwommenheit seiner Diktion beigetragen hat . Dieses Archiv ist ein Unglück.
Paul Stefan .. Links Nietzscheanismus Band 2 S.139
Einen Teufel .. so ein englischer Buchhändler .. den man als solches , also als Kriegsanstifter , zu lesen hat , um ihn besser bekämpfen zu können..
Nietzsche, dieser Teufel
Und so kommen die etwas Älteren etwas später auch schnell dahinter, wer wirklich schuld ist am Ausbruch des Ersten Weltkriegs. In den Augusttagen 1918 steht in der Auslage eines großen Londoner Buchhändlers am Piccadilly die 18-bändige englische Nietzsche-Gesamtausgabe, darüber ist zu lesen:
„The Euro-Nietzschean War. Read the Devil, in order to fight him the better“
Um auf Tucholsky Kritik , von einer verschwommenen Diktion bei Nietzsche , zurück zu kommen , man muss schon gewaltig im Kopf verschwommen sein, um auf eine solche kriegsanstifteden Diktion herein zu fallen.
Gleichwohl Nietzsche sehr wohl zum Krieg anstiftet.
Jedoch nicht zu Kriegen , mit welcher Zielsetzung sie man üblicherweise führt. Diese "neuen und uneigentlichen " Ziele sind genau dort zu finden , wo Nietzsche den "neuen" bzw. so meine Wortwahl den "uneigentlichen" Willen zur Macht veortet .. und nun ratet mal wo? .. richtig .. beim .. Versuch einer Umwertung aller Werthe »
Zur Ergänzung meines letzten Beitrages ,wo ich zuletzt vom volkstümlichen eigentlichen Willen der Macht über Nietzsches uneigentlichen Willen zur Macht .. auf die Umwertung aller Werte! geschlossen habe ,wäre vielleicht noch folgende Bemerkung , aus dem Buch "Links Nietzscheanismus ,Band 2" interessant …
Die schwerwiegendste Verfälschung stellte allerdings die Kompilation von Nietzsches Nachlassfragmenten Nietzsches zu dem Buch Der Wille zur Macht dar , der erst 1901 ..( nach seinem Tod! Anmk. Seilteanzery) .. in verschiedenen Versionen erschien. Gerade die .. (nationalistischen! Anmk. Seilteanzery) rechten Nietzsche Interpreten (.. ) bezogen sich exessiv auf es.
Das Problem :
Nietzsche plante das Werk mit dem vollen Titel « Der Wille zur Macht . Versuch einer Umwertung aller Werthe» ..
Paul Stefan .. Links Nietzscheanismus Band 2 S.136
Ich habe mal in blauer Farbe hervor gehoben , um einmal deutlich zu machen, wie dicht ich , mit meiner Nietzsche Interpretation, an Nietzsches „Plan“ dran bin.
Wie ich übrigens auch durch meine beiden Anmerkungen in dem Zitat auf das aufmerksam gemacht habe , was ich als den eigentlichen Willen zur Macht bezeichnet habe bzw. Nietzsche als den alten Willen zur Macht. ..
Euren Willen und eure Werte setztet ihr auf den Fluß des Werdens; einen .. alten! Willen zur Macht! ... verrät mir, was vom Volke als gut und böse geglaubt wird.
Einen alten Willen zur Macht , wo Völker "ihren Fuß des Werdens" vor allem auf den nationalen Willen und den nationaler Werte setzen und sich ihr Glaube von ...gut und böse! sich dem entsprechend danach verrät. So wie Nietzsche dem nationalem eingestellt ist , wie, wenn nicht erst nach seinem Tod , konnte man mit einer solchen nationalen Rezeption glänzen ..
Man muß es in den Kauf nehmen, wenn einem Volke, das am nationalen Nervenfieber und politischen Ehrgeize leidet, leiden will –, mancherlei Wolken und Störungen über den Geist ziehn, kurz, kleine Anfälle von Verdummung:
Friedrich Nietzsche .. Jenseits von Gut und Böse!
Wie , wenn nicht erst nach Nietzsches Tod konnte ein Nietzsche Archiv , mit seiner „Diktion“ vom Willen zur Macht , Nietzsche zum deutschen Kriegsanstifter machen ...
Er ( Tucholskys ) kommt darin zu dem vernichtenden , wiederum auch Nietzsche kritischen Urteil:
- Was hat das Nietzsche Archiv mit Nietzsche getrieben! Das Archiv und seine Leute sind Schuld daran , daß die Weltmeinung Nietzsche für einen deutschen Kriegsanstifter gehalten hat , zu welcher Auslegung allerdings die Verschwommenheit seiner Diktion beigetragen hat . Dieses Archiv ist ein Unglück.
Paul Stefan .. Links Nietzscheanismus Band 2 S.139
Einen Teufel .. so ein englischer Buchhändler .. den man als solches , also als Kriegsanstifter , zu lesen hat , um ihn besser bekämpfen zu können..
Nietzsche, dieser Teufel
Und so kommen die etwas Älteren etwas später auch schnell dahinter, wer wirklich schuld ist am Ausbruch des Ersten Weltkriegs. In den Augusttagen 1918 steht in der Auslage eines großen Londoner Buchhändlers am Piccadilly die 18-bändige englische Nietzsche-Gesamtausgabe, darüber ist zu lesen:
„The Euro-Nietzschean War. Read the Devil, in order to fight him the better“
Um auf Tucholsky Kritik , von einer verschwommenen Diktion bei Nietzsche , zurück zu kommen , man muss schon gewaltig im Kopf verschwommen sein, um auf eine solche kriegsanstifteden Diktion herein zu fallen.
Gleichwohl Nietzsche sehr wohl zum Krieg anstiftet.
Jedoch nicht zu Kriegen , mit welcher Zielsetzung sie man üblicherweise führt. Diese "neuen und uneigentlichen " Ziele sind genau dort zu finden , wo Nietzsche den "neuen" bzw. so meine Wortwahl den "uneigentlichen" Willen zur Macht veortet .. und nun ratet mal wo? .. richtig .. beim .. Versuch einer Umwertung aller Werthe »