Warum hier kein (gutes) Gespräch entsteht ..
Zitat von Seiltaenzery am 18. Februar 2022, 1:54 UhrDer eine sucht einen Geburtshelfer für seine Gedanken, der Andre einen, dem er helfen kann: so entsteht ein gutes Gespräch.
Es fällt mittlerweile doch schon sehr auf , dass hier im Forum nicht nur bloß kein gutes , sondern überhaupt kein Gespräch entsteht.
Möglicherweise liegt es ja tatsächlich daran, dass hier niemand nach einen Geburtshelfer für seine Gedanken sucht. bzw. ich hier niemanden helfen kann. Das erinnert mich doch schon sehr an Zarathustras Vorrede . ..
Als Zarathustra in die nächste Stadt kam, die an den Wäldern liegt, fand er daselbst viel Volk versammelt auf dem Markte: denn es war verheißen worden, daß man einen Seiltänzer sehen solle. Und Zarathustra sprach also zum Volke:Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll. Was habt ihr getan, ihn zu überwinden? …...
Als Zarathustra diese Worte gesprochen hatte, sahe er wieder das Volk an und schwieg. »Da stehen sie«, sprach er zu seinem Herzen, »da lachen sie: sie verstehen mich nicht, ich bin nicht der Mund für diese Ohren.
.. offenbar bin auch ich nicht .. „der Mund für diese Ohren“
Siehe die Guten und Gerechten! Wen hassen sie am meisten? Den, der zerbricht ihre Tafeln der Werte, den Brecher, den Verbrecher – das aber ist der Schaffende.
.möglicherweise „Ohren“ von Guten und Gerechten , denen ich in meinen Beiträgen gleichfalls ihre Tafeln der Werte zerbreche. Das man sich mit einem solchen „Schaffenden“ in kein Gespräch einlässt , schon gar nicht in ein "gutes" , wäre da nur folgerichtig.
Der eine sucht einen Geburtshelfer für seine Gedanken, der Andre einen, dem er helfen kann: so entsteht ein gutes Gespräch.
Es fällt mittlerweile doch schon sehr auf , dass hier im Forum nicht nur bloß kein gutes , sondern überhaupt kein Gespräch entsteht.
Möglicherweise liegt es ja tatsächlich daran, dass hier niemand nach einen Geburtshelfer für seine Gedanken sucht. bzw. ich hier niemanden helfen kann. Das erinnert mich doch schon sehr an Zarathustras Vorrede . ..
Als Zarathustra in die nächste Stadt kam, die an den Wäldern liegt, fand er daselbst viel Volk versammelt auf dem Markte: denn es war verheißen worden, daß man einen Seiltänzer sehen solle. Und Zarathustra sprach also zum Volke:Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll. Was habt ihr getan, ihn zu überwinden? …...
Als Zarathustra diese Worte gesprochen hatte, sahe er wieder das Volk an und schwieg. »Da stehen sie«, sprach er zu seinem Herzen, »da lachen sie: sie verstehen mich nicht, ich bin nicht der Mund für diese Ohren.
.. offenbar bin auch ich nicht .. „der Mund für diese Ohren“
Siehe die Guten und Gerechten! Wen hassen sie am meisten? Den, der zerbricht ihre Tafeln der Werte, den Brecher, den Verbrecher – das aber ist der Schaffende.
.möglicherweise „Ohren“ von Guten und Gerechten , denen ich in meinen Beiträgen gleichfalls ihre Tafeln der Werte zerbreche. Das man sich mit einem solchen „Schaffenden“ in kein Gespräch einlässt , schon gar nicht in ein "gutes" , wäre da nur folgerichtig.
Zitat von Seiltaenzery am 19. Februar 2022, 5:23 UhrNur das man mal Bescheid weiß, an wen .. nach Meinung von Paul Stephan! .. Zarathustra bzw. Nietzsche seine Botschaft und damit ein „gutes Gespräch“ adressiert .. ..
Adressiert sind hier jedenfalls diejenigen , die keinen kleingeistigen Hedonismus frönen, denen es im Leben um mehr geht als Kind, Karriere und Eigenheim, die sich für irgendwie «verrückt» halten , aber auch keine Lust haben , eine Therapie zu machen. Eigenwillige Menschen also , die sich in der modernen Welt nicht zu Hause fühlen. Als so einer sieht sich Nietzsche , für «solche» will er schreiben.
Paul Stephan .. Links -Nietzscheanismus Band 1 Seite 13
Als solch einen eigenwilligen Menschen sehe ich mich nicht nur bloß . Ich denke mal, so werde ich auch gesehen. Wie dem auch sei , ob ich für «solche» schreibe .. ich weiß es nicht! Fehlen mir doch , um das beurteilen zu können , die dazu erforderlichen Rückmeldungen bzw. „guten Gespräche“
Es könnte allerdings auch sein , dass Nietzsche mittlerweile tatsächlich einfach nur «ausgelutscht » ist ..
Ein weiterer Überwiegend positiv konnotierter Gegenbegriff Nietzsches zur modernen Eintönigkeit und Leere ist derjenige des Experiments.. Insofern hielt es der Verfasser des vorliegendes Buches für angebracht einfach mal die Proben aufs Exempel zu machen . Er gründete eine politische Tarnorganisation namens «Die Nietzsche -Front»„ …
Das Fazit , kurz gesagt : Die Sache juckte niemanden so recht …
Vielleicht ist Nietzsche auch einfach nur ausgelutscht und überforscht? Geht von ihm , wie Jürgen Habermas es 1968 formulierte, « nichts Ansteckendes» mehr aus.
Paul Stephan .. Links -Nietzscheanismus Band 1 Seite 13
.. kurz gesagt : Die Sachen jucken niemanden so recht . deshalb keine (guten) Gespräche hier im Forum !
Nur das man mal Bescheid weiß, an wen .. nach Meinung von Paul Stephan! .. Zarathustra bzw. Nietzsche seine Botschaft und damit ein „gutes Gespräch“ adressiert .. ..
Adressiert sind hier jedenfalls diejenigen , die keinen kleingeistigen Hedonismus frönen, denen es im Leben um mehr geht als Kind, Karriere und Eigenheim, die sich für irgendwie «verrückt» halten , aber auch keine Lust haben , eine Therapie zu machen. Eigenwillige Menschen also , die sich in der modernen Welt nicht zu Hause fühlen. Als so einer sieht sich Nietzsche , für «solche» will er schreiben.
Paul Stephan .. Links -Nietzscheanismus Band 1 Seite 13
Als solch einen eigenwilligen Menschen sehe ich mich nicht nur bloß . Ich denke mal, so werde ich auch gesehen. Wie dem auch sei , ob ich für «solche» schreibe .. ich weiß es nicht! Fehlen mir doch , um das beurteilen zu können , die dazu erforderlichen Rückmeldungen bzw. „guten Gespräche“
Es könnte allerdings auch sein , dass Nietzsche mittlerweile tatsächlich einfach nur «ausgelutscht » ist ..
Ein weiterer Überwiegend positiv konnotierter Gegenbegriff Nietzsches zur modernen Eintönigkeit und Leere ist derjenige des Experiments.. Insofern hielt es der Verfasser des vorliegendes Buches für angebracht einfach mal die Proben aufs Exempel zu machen . Er gründete eine politische Tarnorganisation namens «Die Nietzsche -Front»„ …
Das Fazit , kurz gesagt : Die Sache juckte niemanden so recht …
Vielleicht ist Nietzsche auch einfach nur ausgelutscht und überforscht? Geht von ihm , wie Jürgen Habermas es 1968 formulierte, « nichts Ansteckendes» mehr aus.
Paul Stephan .. Links -Nietzscheanismus Band 1 Seite 13
.. kurz gesagt : Die Sachen jucken niemanden so recht . deshalb keine (guten) Gespräche hier im Forum !
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrIch finde leider nicht die Zeit, auf alle deine Erwägungen einzugehen und sehe mich auch nicht unbedingt in der Pflicht dazu.
Ja, es wäre echt schön, wenn in dem Forum mehr los wäre.
Ein Problem, was ich mit deiner Art hier zu kommunizieren habe und was mir das Antworten oft erschwert: Du greifst mich ziemlich hart an, wodurch ich dann erstmal in den "Verteidigungsmodus" schalte. Das ist selten eine Basis für eine gute Kommunikation. Vllt mal lieber einen Gang runterschalten und wirklich den Dialog suchen?
Manchmal kommt es mir so vor, als würdest du mir nachweisen wollen, dass ich von Nietzsche keine Ahnung hätte ... Aber anscheinend hast du mein Buch ja gründlich gelesen und kannst es ja wohl nicht ganz schlecht gefunden ... Vllt schreibst du einfach mal was darüber: Was du spannende Punkte in meinem Buch fandest, über die du mit mir und anderen gerne vertieft sprechen würdest?
Auf diese "Ankläger vs. Verteidiger"-Diskussionen habe ich wirklich nur begrenzt Lust und sie sind auch eher unspannend für die Allgemeinheit, scheint mir.
Zumal sich die Dinge auch ein wenig im Kreise drehen, da vermisse ich bei dir echt den Willen, auf meine Argumente wirklich einzugehen.
Ich finde leider nicht die Zeit, auf alle deine Erwägungen einzugehen und sehe mich auch nicht unbedingt in der Pflicht dazu.
Ja, es wäre echt schön, wenn in dem Forum mehr los wäre.
Ein Problem, was ich mit deiner Art hier zu kommunizieren habe und was mir das Antworten oft erschwert: Du greifst mich ziemlich hart an, wodurch ich dann erstmal in den "Verteidigungsmodus" schalte. Das ist selten eine Basis für eine gute Kommunikation. Vllt mal lieber einen Gang runterschalten und wirklich den Dialog suchen?
Manchmal kommt es mir so vor, als würdest du mir nachweisen wollen, dass ich von Nietzsche keine Ahnung hätte ... Aber anscheinend hast du mein Buch ja gründlich gelesen und kannst es ja wohl nicht ganz schlecht gefunden ... Vllt schreibst du einfach mal was darüber: Was du spannende Punkte in meinem Buch fandest, über die du mit mir und anderen gerne vertieft sprechen würdest?
Auf diese "Ankläger vs. Verteidiger"-Diskussionen habe ich wirklich nur begrenzt Lust und sie sind auch eher unspannend für die Allgemeinheit, scheint mir.
Zumal sich die Dinge auch ein wenig im Kreise drehen, da vermisse ich bei dir echt den Willen, auf meine Argumente wirklich einzugehen.
Zitat von Seiltaenzery am 28. April 2022, 5:58 UhrZitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrEin Problem, was ich mit deiner Art hier zu kommunizieren habe und was mir das Antworten oft erschwert: Du greifst mich ziemlich hart an, wodurch ich dann erstmal in den "Verteidigungsmodus" schalte. Das ist selten eine Basis für eine gute Kommunikation. Vllt mal lieber einen Gang runterschalten und wirklich den Dialog suchen?
Mit Verlaub ..
Ich begebe mich mit dieser Schrift gewissermaßen ins “Handgemenge” (Marx) und spitze bewusst zu, um zum Nachdenken und vor allem zum Fühlen und Handeln zu provozieren – eben so, wie es auch Nietzsche tut.
.. auch ich spitze bewusst zu , um dich zum Nachdenken und vor allem zum Fühlen und Handeln zu provozieren . Würde denn auch Zarathustra bzw. Nietzsche einen Gang runter schalten, nur damit eine „gute Kommunikation“ entsteht ( siehe Zarathustras Vorrede) ? Ich mache im Grunde genau das, was ich in deinen Beiträgen , wie auch in den Videos gelegentlich vermisse .. eben ein solches bewusstes zu spitzen.
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrAuf diese "Ankläger vs. Verteidiger"-Diskussionen habe ich wirklich nur begrenzt Lust und sie sind auch eher unspannend für die Allgemeinheit, scheint mir.
https://www.youtube.com/watch?v=XcfhDs9l6mQ&t=86s
Das ist genau so wenig bzw. viel eine "Ankläger vs. Verteidiger"-Diskussion , wie diese Diskussion zwischen den Gefangenen und den Freigelassen , in den Video , scheint mir . Um dazu einmal Platos Höhlengleichnis zu bemühen . Demgemäß braucht es zu einer guten Kommunikation die Bereitschaft zu jener Höhe , auf der sich der Freigelassene befindet.
Gut und böse, und reich und arm, und hoch und gering, und alle Namen der Werte: Waffen sollen es sein und klirrende Merkmale davon, daß das Leben sich immer wieder selber überwinden muß!
In die Höhe will es sich bauen mit Pfeilern und Stufen, das Leben selber: in weite Fernen will es blicken und hinaus nach seligen Schönheiten – darum braucht es Höhe!
Und weil es Höhe braucht, braucht es Stufen und Widerspruch der Stufen und Steigenden! Steigen will das Leben und steigend sich überwinden.
.. und weil es jene Höhe braucht, braucht es zunächst Stufen und Widerspruch der Stufen und der darauf Steigenden! Widerspruch zwischen den Stufen von dir und mir bzw. der von dir , in den Büchern vorgestellten Nietzsche Rezeptionen.
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrZumal sich die Dinge auch ein wenig im Kreise drehen, da vermisse ich bei dir echt den Willen, auf meine Argumente wirklich einzugehen.
Bezüglich eines solchen „Steigenden“ , im Sinne Nietzsches gibt es mE. nur .. EIN ! .. Ding , dass sich im Kreise dreht und das nicht nur bloß wenig , sondern richtig heftig und zwar , wie von dir richtig erkannt ..
Meine Kernthese: Was die linke Theorie wie auch die linke Politik systematisch ausblendet, vergisst oder sogar verdammt und bekämpft ist die leibliche, ‘irrationale’ Seite des Menschen – dasjenige, was Freud (in Anschluss an Nietzsche) das “Es” nennt, Nietzsche bisweilen den “Willen zur Macht” oder auch das “Dionysische”.
.. es dreht sich bei mir alles nur um die ‘irrationale’ Seite des Menschen . Wie wäre es denn , wenn wir .. auf diesem Ding , dieser „Stufe“ aufbauend! ... unsere Diskussion vertiefen oder wie man es nimmt "erhöhen" ? Übrigens eine Seite des Menschen bzw. ein „Argument“, bei dem ich bei dir meinerseits echt den Willen vermisse , darauf ein zu gehen.
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrWas du spannende Punkte in meinem Buch fandest, über die du mit mir und anderen gerne vertieft sprechen würdest?
.. wenn ich in deinem Buch etwas spannend fand , dann die Stellen , wo und vor allem wie du auf diese ‘irrationale’ Seite des Menschen eingegangen bist.
...Genau diesen Schritt geht freilich Nietzsche , wenn er etwa schreibt :
- Hybris ist unsere Stellung zu uns ..
.. Nietzsche spricht sich hier nicht eindeutig gegen die moderne Lust an der Seelenzergliederung aus , doch er wirft die Frage auf , die ihn schon in seinem Frühwerk beschäftigte: Wie viel Selbstreflektion verträgt der Mensch,
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band 2 Seite 249
Könnte es vielleicht sein, dass eine solche Selbstreflektion, die auf diese ‘irrationale’ Seite des Menschen hinaus läuft , sich so ganz und gar nicht mit dem verträgt , was dir als «fünfte Welle» vorschwebt . Siehe .. von einer fünften Welle , die eine Erste ist.
Das du in diesem Fall zu einer vertiefenden bzw. einer "erhöhenden" Diskussion keine Lust hast, will ich wohl glauben.
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrManchmal kommt es mir so vor, als würdest du mir nachweisen wollen, dass ich von Nietzsche keine Ahnung hätte
.. wenn ich dir also etwas nachweisen wollte , dann das sich deine fünfte Welle mit der irrationalen Seite des Menschen nicht verträgt. Keine Frage .. man kann sich von dieser irrationalen Seite individuell befreien , um ein Stichwort der fünften Welle bzw. mit dem starken, guten Charakter ein Stichwort Nietzsches auf zu greifen. Nur sollte derjene, dem das ggf. auf Grund eines solchen Charakters gelungen ist , es tunlichst unterlassen von sich auf Andere , geschweige denn auf die Menschheit als Ganzes zu schließen.
Von Beginn an ist Selbstwerdung bei Nietzsche als schmerzhafte Selbsterfahrung konzipiert in Konfrontation mit der Wirklichkeit
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band 1 Seite 74
Könnte es vielleicht sein , dass bei dir diese schmerzhafte Selbsterfahrung konzipiert in Konfrontation wohlgemerkt mit dieser Wirklichkeit , noch immer aussteht und es deshalb zu keiner guten Kommunikation zwischen uns beiden kommt?
Es lockt dich meine Art und Sprach,Du folgest mir, du gehst mir nach?
Geh nur dir selber treulich nach , so folgst du mir .. gemach! Gemach
Wie dem auch sei, es lockt uns beide zweifelsohne .. Nietzsches Art und Sprach.
Dein Selbst lacht über dein Ich und seine stolzen Sprünge. »Was sind mir diese Sprünge und Flüge des Gedankens?« sagt es sich. »Ein Umweg zu meinem Zwecke. Ich bin das Gängelband des Ichs und der Einbläser seiner Begriffe
So wie du mit .. deinen Sprüngen und Flüge des Gedanken .. Nietzsche folgst , würde ich allerdings bezweifeln, dass du dir selber treulich nach gehst. Für mich gehört jedenfalls das Lachen meines Selbst über meine stolzen Sprünge, gleichfalls zur schmerzhaften Selbsterfahrung. Zu gegebener Maßen stolze Sprünge und Flüge des Gedankens zu einer Zeit , als für mich Nietzsche noch ein Spinner , wenn nicht gar ein Wegbereiter der Nazis war . Vielleicht muss man sich irgendwann einmal auf einer solchen „Stufe“ befunden haben , um .. im Widerspruch dazu! .. dieses Lachen seines Selbst überhaupt erst wahr zu nehmen und schlussendlich auf diese Weise seines Selbst treulich nachgehen zu können.
Bestes Beispiel Heidegger und der Nationalsozialismus
Definition: Das Scheitern des Humanismus
In Parenthese: nach Auschwitz? Heidegger behauptet: Das Wort Humanismus muss aufgegeben werden. Die Katastrophe der Gegenwart zeigt, dass der Mensch mit seiner metaphysischen Selbstüberhöhung das Problem sei. Auch die gängigen Antworten auf die Frage nach der Humanitas: Christentum, Marxismus und Existentialismus seien lediglich Spielarten des Humanismus. Diese alle seien gekennzeichnet durch eine „unermessliche Unterlassung“: die Nicht-Stellung der Frage nach dem Wesen des Menschen. Heideggers Antwort: Erstens ist der Mensch kein vernünftiges Tier.
Bei dieser Ausgangslage ( eines "Freigelassenen" lt. Platos Höhlengleichnis ?) hätte ich weit weniger Probleme , mit Heidegger in ein gutes Gespräch zu kommen. Soviel steht schon mal fest.
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrEin Problem, was ich mit deiner Art hier zu kommunizieren habe und was mir das Antworten oft erschwert: Du greifst mich ziemlich hart an, wodurch ich dann erstmal in den "Verteidigungsmodus" schalte. Das ist selten eine Basis für eine gute Kommunikation. Vllt mal lieber einen Gang runterschalten und wirklich den Dialog suchen?
Mit Verlaub ..
Ich begebe mich mit dieser Schrift gewissermaßen ins “Handgemenge” (Marx) und spitze bewusst zu, um zum Nachdenken und vor allem zum Fühlen und Handeln zu provozieren – eben so, wie es auch Nietzsche tut.
.. auch ich spitze bewusst zu , um dich zum Nachdenken und vor allem zum Fühlen und Handeln zu provozieren . Würde denn auch Zarathustra bzw. Nietzsche einen Gang runter schalten, nur damit eine „gute Kommunikation“ entsteht ( siehe Zarathustras Vorrede) ? Ich mache im Grunde genau das, was ich in deinen Beiträgen , wie auch in den Videos gelegentlich vermisse .. eben ein solches bewusstes zu spitzen.
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrAuf diese "Ankläger vs. Verteidiger"-Diskussionen habe ich wirklich nur begrenzt Lust und sie sind auch eher unspannend für die Allgemeinheit, scheint mir.
Das ist genau so wenig bzw. viel eine "Ankläger vs. Verteidiger"-Diskussion , wie diese Diskussion zwischen den Gefangenen und den Freigelassen , in den Video , scheint mir . Um dazu einmal Platos Höhlengleichnis zu bemühen . Demgemäß braucht es zu einer guten Kommunikation die Bereitschaft zu jener Höhe , auf der sich der Freigelassene befindet.
Gut und böse, und reich und arm, und hoch und gering, und alle Namen der Werte: Waffen sollen es sein und klirrende Merkmale davon, daß das Leben sich immer wieder selber überwinden muß!
In die Höhe will es sich bauen mit Pfeilern und Stufen, das Leben selber: in weite Fernen will es blicken und hinaus nach seligen Schönheiten – darum braucht es Höhe!
Und weil es Höhe braucht, braucht es Stufen und Widerspruch der Stufen und Steigenden! Steigen will das Leben und steigend sich überwinden.
.. und weil es jene Höhe braucht, braucht es zunächst Stufen und Widerspruch der Stufen und der darauf Steigenden! Widerspruch zwischen den Stufen von dir und mir bzw. der von dir , in den Büchern vorgestellten Nietzsche Rezeptionen.
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrZumal sich die Dinge auch ein wenig im Kreise drehen, da vermisse ich bei dir echt den Willen, auf meine Argumente wirklich einzugehen.
Bezüglich eines solchen „Steigenden“ , im Sinne Nietzsches gibt es mE. nur .. EIN ! .. Ding , dass sich im Kreise dreht und das nicht nur bloß wenig , sondern richtig heftig und zwar , wie von dir richtig erkannt ..
Meine Kernthese: Was die linke Theorie wie auch die linke Politik systematisch ausblendet, vergisst oder sogar verdammt und bekämpft ist die leibliche, ‘irrationale’ Seite des Menschen – dasjenige, was Freud (in Anschluss an Nietzsche) das “Es” nennt, Nietzsche bisweilen den “Willen zur Macht” oder auch das “Dionysische”.
.. es dreht sich bei mir alles nur um die ‘irrationale’ Seite des Menschen . Wie wäre es denn , wenn wir .. auf diesem Ding , dieser „Stufe“ aufbauend! ... unsere Diskussion vertiefen oder wie man es nimmt "erhöhen" ? Übrigens eine Seite des Menschen bzw. ein „Argument“, bei dem ich bei dir meinerseits echt den Willen vermisse , darauf ein zu gehen.
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrWas du spannende Punkte in meinem Buch fandest, über die du mit mir und anderen gerne vertieft sprechen würdest?
.. wenn ich in deinem Buch etwas spannend fand , dann die Stellen , wo und vor allem wie du auf diese ‘irrationale’ Seite des Menschen eingegangen bist.
...Genau diesen Schritt geht freilich Nietzsche , wenn er etwa schreibt :
- Hybris ist unsere Stellung zu uns ..
.. Nietzsche spricht sich hier nicht eindeutig gegen die moderne Lust an der Seelenzergliederung aus , doch er wirft die Frage auf , die ihn schon in seinem Frühwerk beschäftigte: Wie viel Selbstreflektion verträgt der Mensch,
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band 2 Seite 249
Könnte es vielleicht sein, dass eine solche Selbstreflektion, die auf diese ‘irrationale’ Seite des Menschen hinaus läuft , sich so ganz und gar nicht mit dem verträgt , was dir als «fünfte Welle» vorschwebt . Siehe .. von einer fünften Welle , die eine Erste ist.
Das du in diesem Fall zu einer vertiefenden bzw. einer "erhöhenden" Diskussion keine Lust hast, will ich wohl glauben.
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrManchmal kommt es mir so vor, als würdest du mir nachweisen wollen, dass ich von Nietzsche keine Ahnung hätte
.. wenn ich dir also etwas nachweisen wollte , dann das sich deine fünfte Welle mit der irrationalen Seite des Menschen nicht verträgt. Keine Frage .. man kann sich von dieser irrationalen Seite individuell befreien , um ein Stichwort der fünften Welle bzw. mit dem starken, guten Charakter ein Stichwort Nietzsches auf zu greifen. Nur sollte derjene, dem das ggf. auf Grund eines solchen Charakters gelungen ist , es tunlichst unterlassen von sich auf Andere , geschweige denn auf die Menschheit als Ganzes zu schließen.
Von Beginn an ist Selbstwerdung bei Nietzsche als schmerzhafte Selbsterfahrung konzipiert in Konfrontation mit der Wirklichkeit
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band 1 Seite 74
Könnte es vielleicht sein , dass bei dir diese schmerzhafte Selbsterfahrung konzipiert in Konfrontation wohlgemerkt mit dieser Wirklichkeit , noch immer aussteht und es deshalb zu keiner guten Kommunikation zwischen uns beiden kommt?
Es lockt dich meine Art und Sprach,Du folgest mir, du gehst mir nach?
Geh nur dir selber treulich nach , so folgst du mir .. gemach! Gemach
Wie dem auch sei, es lockt uns beide zweifelsohne .. Nietzsches Art und Sprach.
Dein Selbst lacht über dein Ich und seine stolzen Sprünge. »Was sind mir diese Sprünge und Flüge des Gedankens?« sagt es sich. »Ein Umweg zu meinem Zwecke. Ich bin das Gängelband des Ichs und der Einbläser seiner Begriffe
So wie du mit .. deinen Sprüngen und Flüge des Gedanken .. Nietzsche folgst , würde ich allerdings bezweifeln, dass du dir selber treulich nach gehst. Für mich gehört jedenfalls das Lachen meines Selbst über meine stolzen Sprünge, gleichfalls zur schmerzhaften Selbsterfahrung. Zu gegebener Maßen stolze Sprünge und Flüge des Gedankens zu einer Zeit , als für mich Nietzsche noch ein Spinner , wenn nicht gar ein Wegbereiter der Nazis war . Vielleicht muss man sich irgendwann einmal auf einer solchen „Stufe“ befunden haben , um .. im Widerspruch dazu! .. dieses Lachen seines Selbst überhaupt erst wahr zu nehmen und schlussendlich auf diese Weise seines Selbst treulich nachgehen zu können.
Bestes Beispiel Heidegger und der Nationalsozialismus
Definition: Das Scheitern des Humanismus
In Parenthese: nach Auschwitz? Heidegger behauptet: Das Wort Humanismus muss aufgegeben werden. Die Katastrophe der Gegenwart zeigt, dass der Mensch mit seiner metaphysischen Selbstüberhöhung das Problem sei. Auch die gängigen Antworten auf die Frage nach der Humanitas: Christentum, Marxismus und Existentialismus seien lediglich Spielarten des Humanismus. Diese alle seien gekennzeichnet durch eine „unermessliche Unterlassung“: die Nicht-Stellung der Frage nach dem Wesen des Menschen. Heideggers Antwort: Erstens ist der Mensch kein vernünftiges Tier.
Bei dieser Ausgangslage ( eines "Freigelassenen" lt. Platos Höhlengleichnis ?) hätte ich weit weniger Probleme , mit Heidegger in ein gutes Gespräch zu kommen. Soviel steht schon mal fest.
Zitat von Seiltaenzery am 4. Mai 2022, 2:48 UhrZitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrManchmal kommt es mir so vor, als würdest du mir nachweisen wollen, dass ich von Nietzsche keine Ahnung hätte ...
.. ich würde dir vielmehr nachweisen wollen , dass du Nietzsche nicht verstanden hast . ( Konjunktiv) Ich mache das mal an den nun folgenden zwei Zitaten von dir fest ..
Zitat Nr. 1
Zitat von PS am 10. April 2022, 1:31 Uhr
Zur Kritik ("Mensch"):
Nun ja, es gibt ja schon die Stichworte "Übermensch", "Humanismus" und "Menschenrechte".
Aber ja, womöglich könnte man noch "Anthropologie" und auch "Mensch" ergänzen in der nächsten Aufgabe, ist notiert.
Ist das wirklich so wesentlich?
Nach meinem Dafürhalten ist die "Anthropologie" und auch der "Mensch" für Nietzsche nicht nur bloß wesentlich, erst dadurch macht ..mehr noch! .. Nietzsches Konzept vom Übermenschen überhaupt erst einen Sinn.
In dem du das Stichwort "Übermensch" in einem Atemzug mit den Stichworten "Humanismus" und "Menschenrechte" genannt hast , erklärt sich übrigens m. E. ganz von selbst , warum du Nietzsche nicht verstanden hast. Wo hätte denn Nietzsche jemals seinen Übermenschen mit solchen Stichworten verknüpft? Es sei dir allerdings unbenommen , wohlgemerkt an Hand eines Zitats von Nietzsche ..dergleichen zu belegen . Dann würde ich dir gerne zu gestehen , mir deinerseits zu unterstellen , dass wiederum ich Nietzsche nicht verstanden habe.
Zitat Nr. 2
Zitat von PS am 14. September 2021, 3:38 Uhr
Hm, du weigerst dich standhaft, über Nietzsche hinauszudenken.
Könnte es vielleicht sein , dass deine Rechnung mit Nietzsche , ohne das du über Nietzsche hinaus denkst , schlicht und ergreifend nicht aufgeht?
Wir sehen so das Dilemma einer genuin faschistischen Nietzsche – Aneignung. Entweder muss man sich dabei , wie Mussolini , von Nietzsche lossagen , ihn , wie Rosenberg grob verfälschen , oder man entwickelt , wie Baeumler , eine Doktrin , die sich nur allzu leicht in einem antifaschistischen Sinne umdeuten lässt
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band 2 Seite 210
Übrigens hatten offenbar auch die Faschisten ein Problem mit dieser Rechnung. Das mal nur so nebenbei.
Wie dem auch sei, die Devise .. „was nicht passt , wird passend gemacht“ .. scheint insbesondere bei Nietzsche Methode zu sein. Eine Methode , die andererseits darauf schließen lässt , dass man sehr wohl Nietzsche verstanden hat. Das, was man .. wohlgemerkt richtiger weise! .. verstanden hat , passt halt nicht zu der jeweiligen ( falschen ) Weltanschauung.
Die ethische Gymnastik besteht also nur in der Bekämpfung der Naturtriebe, die das Maß erreicht, über sie bei vorkommenden, der Moralität Gefahr drohenden, Fällen Meister werden zu können; mithin die wacker und, im Bewußtsein seiner wiedererworbenen Freiheit, fröhlich macht.
.. in dem du offenbar in einer s.g. Fünften Welle eine „individuellen Befreiung“ anstrebst , so hat Kant mit dem Begriff „ethische Gymnastik“ deine Weltanschauung übrigens ..wie ich finde . sehr schön auf den Punkt gebracht. In diesem Sinne , dass dergleichen .. so zumindest meine Auffassung .. nicht zu Nietzsche passt und du dich infolge dessen genötigt siehst , über Nietzsche hinaus zu denken, hast du . .. wie ich meine .. andererseits Nietzsche sehr wohl verstanden.
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrZumal sich die Dinge auch ein wenig im Kreise drehen, da vermisse ich bei dir echt den Willen, auf meine Argumente wirklich einzugehen.
Mit der , von dir angestrebten "individuellen Befreiung“ und Kants "ethische Gymnastik" bin ich übrigens nicht nur bloß wirklich auf ein Argument von dir eingegangen , sondern möglicherweise gleichfalls auf eines der Dinge , die sich wiederum bei dir ein wenig im Kreise drehen.
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrManchmal kommt es mir so vor, als würdest du mir nachweisen wollen, dass ich von Nietzsche keine Ahnung hätte ...
.. ich würde dir vielmehr nachweisen wollen , dass du Nietzsche nicht verstanden hast . ( Konjunktiv) Ich mache das mal an den nun folgenden zwei Zitaten von dir fest ..
Zitat Nr. 1
Zitat von PS am 10. April 2022, 1:31 Uhr
Zur Kritik ("Mensch"):
Nun ja, es gibt ja schon die Stichworte "Übermensch", "Humanismus" und "Menschenrechte".
Aber ja, womöglich könnte man noch "Anthropologie" und auch "Mensch" ergänzen in der nächsten Aufgabe, ist notiert.
Ist das wirklich so wesentlich?
Nach meinem Dafürhalten ist die "Anthropologie" und auch der "Mensch" für Nietzsche nicht nur bloß wesentlich, erst dadurch macht ..mehr noch! .. Nietzsches Konzept vom Übermenschen überhaupt erst einen Sinn.
In dem du das Stichwort "Übermensch" in einem Atemzug mit den Stichworten "Humanismus" und "Menschenrechte" genannt hast , erklärt sich übrigens m. E. ganz von selbst , warum du Nietzsche nicht verstanden hast. Wo hätte denn Nietzsche jemals seinen Übermenschen mit solchen Stichworten verknüpft? Es sei dir allerdings unbenommen , wohlgemerkt an Hand eines Zitats von Nietzsche ..dergleichen zu belegen . Dann würde ich dir gerne zu gestehen , mir deinerseits zu unterstellen , dass wiederum ich Nietzsche nicht verstanden habe.
Zitat Nr. 2
Zitat von PS am 14. September 2021, 3:38 Uhr
Hm, du weigerst dich standhaft, über Nietzsche hinauszudenken.
Könnte es vielleicht sein , dass deine Rechnung mit Nietzsche , ohne das du über Nietzsche hinaus denkst , schlicht und ergreifend nicht aufgeht?
Wir sehen so das Dilemma einer genuin faschistischen Nietzsche – Aneignung. Entweder muss man sich dabei , wie Mussolini , von Nietzsche lossagen , ihn , wie Rosenberg grob verfälschen , oder man entwickelt , wie Baeumler , eine Doktrin , die sich nur allzu leicht in einem antifaschistischen Sinne umdeuten lässt
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band 2 Seite 210
Übrigens hatten offenbar auch die Faschisten ein Problem mit dieser Rechnung. Das mal nur so nebenbei.
Wie dem auch sei, die Devise .. „was nicht passt , wird passend gemacht“ .. scheint insbesondere bei Nietzsche Methode zu sein. Eine Methode , die andererseits darauf schließen lässt , dass man sehr wohl Nietzsche verstanden hat. Das, was man .. wohlgemerkt richtiger weise! .. verstanden hat , passt halt nicht zu der jeweiligen ( falschen ) Weltanschauung.
Die ethische Gymnastik besteht also nur in der Bekämpfung der Naturtriebe, die das Maß erreicht, über sie bei vorkommenden, der Moralität Gefahr drohenden, Fällen Meister werden zu können; mithin die wacker und, im Bewußtsein seiner wiedererworbenen Freiheit, fröhlich macht.
.. in dem du offenbar in einer s.g. Fünften Welle eine „individuellen Befreiung“ anstrebst , so hat Kant mit dem Begriff „ethische Gymnastik“ deine Weltanschauung übrigens ..wie ich finde . sehr schön auf den Punkt gebracht. In diesem Sinne , dass dergleichen .. so zumindest meine Auffassung .. nicht zu Nietzsche passt und du dich infolge dessen genötigt siehst , über Nietzsche hinaus zu denken, hast du . .. wie ich meine .. andererseits Nietzsche sehr wohl verstanden.
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrZumal sich die Dinge auch ein wenig im Kreise drehen, da vermisse ich bei dir echt den Willen, auf meine Argumente wirklich einzugehen.
Mit der , von dir angestrebten "individuellen Befreiung“ und Kants "ethische Gymnastik" bin ich übrigens nicht nur bloß wirklich auf ein Argument von dir eingegangen , sondern möglicherweise gleichfalls auf eines der Dinge , die sich wiederum bei dir ein wenig im Kreise drehen.
Zitat von Seiltaenzery am 29. Juli 2023, 0:39 UhrZitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrIch finde leider nicht die Zeit, auf alle deine Erwägungen einzugehen und sehe mich auch nicht unbedingt in der Pflicht dazu.
Ja, es wäre echt schön, wenn in dem Forum mehr los wäre.
Ein Problem, was ich mit deiner Art hier zu kommunizieren habe und was mir das Antworten oft erschwert: Du greifst mich ziemlich hart an, wodurch ich dann erstmal in den "Verteidigungsmodus" schalte. Das ist selten eine Basis für eine gute Kommunikation.
Ich denke mal nicht die "Art" sondern viel mehr "Was" ich hier kommuniziere macht dir das Antworten so schwer.
Ein Mensch, der nach Großem strebt, betrachtet jedermann, dem er auf seiner Bahn begegnet, entweder als Mittel oder als Verzögerung und Hemmnis – oder als zeitweiliges Ruhebett. Seine ihm eigentümliche hochgeartete Güte gegen Mitmenschen ist erst möglich, wenn er auf seiner Höhe ist und herrscht.
Werde ich doch mit dem .. was! .. ich kommuniziere als Verzögerung und Hemmnis dessen wahrgenommen , was du mit Links Nietzscheanismus " nach Großem" anstrebts. So zumindest mein Eindruck. Deine dir eigentümliche hochgeartete Güte gegen mich ist dir erst möglich, wenn ich diesbezüglich auf deiner Höhe bin und herrsche. So das ich dir auf deiner Bahn , hin zum Links-Netzscheanismus , als Mittel begegnen kann .. um es mal mit den Worten Nietzsches zu formulieren.
Die Ungeduld und sein Bewußtsein, bis dahin immer zur Komödie verurteilt zu sein – denn selbst der Krieg ist eine Komödie und verbirgt, wie jedes Mittel den Zweck verbirgt –, verdirbt ihm jeden Umgang: diese Art Mensch kennt die Einsamkeit und was sie vom Giftigsten an sich hat.
Die Ungeduld und dein Bewußtsein( bis dahin immer zur Komödie verurteilt zu sein) verdirbt dir jeden Umgang mit mir. Wenn gleich ich hier nur der Einzige bin ,der mit dir hier dazu kommuniziert. Womit dieser Einsamkeit, von der Nietzsche hier spricht , noch mal eine ganz andere Bedeutung zu kommt.
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 Uhr. Aber anscheinend hast du mein Buch ja gründlich gelesen und kannst es ja wohl nicht ganz schlecht gefunden ... Vllt schreibst du einfach mal was darüber: Was du spannende Punkte in meinem Buch fandest, über die du mit mir und anderen gerne vertieft sprechen würdest?
Warum will denn hier im Forum niemand mit dir zusammen die spannende Punkte in deinem Buch vertiefen ?
Wieviel haben doch gleich die beiden Bände zum Links-Nietzscheanismus gekauft und wie vielen aus deinen Bekanntenkreis ist doch gleich "Das Projekt" bekannt? Sind da denn überall nur " verwöhnte Müßiggänger" ..
Es geht mir in diesem Projekt darum, die selten als solche behandelte politische und kulturelle Strömung des Links–Nietzscheanismus aufzuarbeiten. Ich gehe dabei von einem selbst nietzscheanischen Verständnis dessen aus, was der Sinn und Zweck der Betrachtung der Geschichte ist, wie er es in Über Nutzen und Nachtheil der Historie für das Leben artikuliert: “Wir brauchen Historie, aber wir brauchen sie anders, als sie der verwöhnte Müßiggänger im Garten des Wissens braucht.”
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrIch finde leider nicht die Zeit, auf alle deine Erwägungen einzugehen und sehe mich auch nicht unbedingt in der Pflicht dazu.
Ja, es wäre echt schön, wenn in dem Forum mehr los wäre.
Ein Problem, was ich mit deiner Art hier zu kommunizieren habe und was mir das Antworten oft erschwert: Du greifst mich ziemlich hart an, wodurch ich dann erstmal in den "Verteidigungsmodus" schalte. Das ist selten eine Basis für eine gute Kommunikation.
Ich denke mal nicht die "Art" sondern viel mehr "Was" ich hier kommuniziere macht dir das Antworten so schwer.
Ein Mensch, der nach Großem strebt, betrachtet jedermann, dem er auf seiner Bahn begegnet, entweder als Mittel oder als Verzögerung und Hemmnis – oder als zeitweiliges Ruhebett. Seine ihm eigentümliche hochgeartete Güte gegen Mitmenschen ist erst möglich, wenn er auf seiner Höhe ist und herrscht.
Werde ich doch mit dem .. was! .. ich kommuniziere als Verzögerung und Hemmnis dessen wahrgenommen , was du mit Links Nietzscheanismus " nach Großem" anstrebts. So zumindest mein Eindruck. Deine dir eigentümliche hochgeartete Güte gegen mich ist dir erst möglich, wenn ich diesbezüglich auf deiner Höhe bin und herrsche. So das ich dir auf deiner Bahn , hin zum Links-Netzscheanismus , als Mittel begegnen kann .. um es mal mit den Worten Nietzsches zu formulieren.
Die Ungeduld und sein Bewußtsein, bis dahin immer zur Komödie verurteilt zu sein – denn selbst der Krieg ist eine Komödie und verbirgt, wie jedes Mittel den Zweck verbirgt –, verdirbt ihm jeden Umgang: diese Art Mensch kennt die Einsamkeit und was sie vom Giftigsten an sich hat.
Die Ungeduld und dein Bewußtsein( bis dahin immer zur Komödie verurteilt zu sein) verdirbt dir jeden Umgang mit mir. Wenn gleich ich hier nur der Einzige bin ,der mit dir hier dazu kommuniziert. Womit dieser Einsamkeit, von der Nietzsche hier spricht , noch mal eine ganz andere Bedeutung zu kommt.
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 Uhr. Aber anscheinend hast du mein Buch ja gründlich gelesen und kannst es ja wohl nicht ganz schlecht gefunden ... Vllt schreibst du einfach mal was darüber: Was du spannende Punkte in meinem Buch fandest, über die du mit mir und anderen gerne vertieft sprechen würdest?
Warum will denn hier im Forum niemand mit dir zusammen die spannende Punkte in deinem Buch vertiefen ?
Wieviel haben doch gleich die beiden Bände zum Links-Nietzscheanismus gekauft und wie vielen aus deinen Bekanntenkreis ist doch gleich "Das Projekt" bekannt? Sind da denn überall nur " verwöhnte Müßiggänger" ..
Es geht mir in diesem Projekt darum, die selten als solche behandelte politische und kulturelle Strömung des Links–Nietzscheanismus aufzuarbeiten. Ich gehe dabei von einem selbst nietzscheanischen Verständnis dessen aus, was der Sinn und Zweck der Betrachtung der Geschichte ist, wie er es in Über Nutzen und Nachtheil der Historie für das Leben artikuliert: “Wir brauchen Historie, aber wir brauchen sie anders, als sie der verwöhnte Müßiggänger im Garten des Wissens braucht.”
Zitat von Seiltaenzery am 1. August 2023, 16:35 UhrNur um einmal , über die (gute) Gesprächslage und wie ich mir dabei vorkomme, eine Vorstellung zu erhalten ..
https://www.youtube.com/watch?v=C9A73VNwgBM
Man darf sich übrigens dazu gerne Paul Stephan als den einzigen Zuschauer und die unzähligen User , sowie deren unzählige Aufrufe , als das von einem Notebook abgespielte Gemurmel im Zuschauerraum vorstellen.
Der Geist ist sich selbst voraus
Der Philosoph Hans Blumenberg hat darauf hingewiesen, dass Metaphern für das menschliche Denken und Verhalten nicht weniger wichtig seien als klare Definitionen. Damit konnte Blumenberg die philosophische Begriffsgeschichte kategorial erweitern.
Übrigens ein Beispiel dafür , wie man mit Hilfe einer Metapher die "philosophische Begriffsgeschichte" dessen , was hier im Forum an (guten) Gesprächen bisher zu Stande gekommen ist, "kategorial erweitert" bzw. "mit deren Hilfe wir uns ein jedes erst verständlich machen könnten" ( Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band1 s.19)
Nur das man mich nicht missversteht, jeweils ein Zitat von Sloterdijk und Nietzsche ...
- Psychologisch lässt sich der Zyniker der Gegenwart als Grenzfall-Melancholiker verstehen, der seine depressiven Symptome unter Kontrolle halten und eingermassen arbeitstüchtig bleiben kann. Ja, hierauf kommt es beim modernen Zynismus wesentlich an: auf die Arbeitsfähigkeit seiner Träger – trotz allem, nach allem, erst recht.
Peter Sloterdijk, Kritik der zynischen Vernunft (S. 35 – 40)- Der Epikureer hat denselben Gesichtspunkt wie der Zyniker; zwischen ihm und jenem ist gewöhnlich nur ein Unterschied des Temperamentes. Sodann benutzt der Epikureer seine höhere Kultur, um sich von den herrschenden Meinungen unabhängig zu machen; er erhebt sich über dieselben, während der Zyniker nur in der Negation bleibt. Er wandelt gleichsam in windstillen, wohlgeschützten, halbdunklen Gängen, während über ihm, im Winde, die Wipfel der Bäume brausen und ihm verraten, wie heftig bewegt da draußen die Welt ist. Der Zyniker dagegen geht gleichsam nackt draußen im Windeswehen umher und härtet sich bis zur Gefühllosigkeit ab.
Friedrich Nietzsche .. Zyniker und Epikureer.
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrEin Problem, was ich mit deiner Art hier zu kommunizieren habe und was mir das Antworten oft erschwert: Du greifst mich ziemlich hart an, wodurch ich dann erstmal in den "Verteidigungsmodus" schalte. Das ist selten eine Basis für eine gute Kommunikation. Vllt mal lieber einen Gang runterschalten und wirklich den Dialog suchen?
Möglicherweise resultiert meine Art hier zu kommunizieren aus dem , worauf es .. so Sloterdijk .. beim modernen Zynismus im wesentlichen ankommt :auf die Arbeitsfähigkeit seiner Träger – trotz allem, nach allem, erst recht.
Wie ich auch von Nietzsche sehr gut den Unterschied zwischen Paul Stefan und mir beschrieben sehe. ... "nur ein Unterschied des Temperamentes" . Paul Stephan benutzt gewissermaßen seine höhere Kultur, um sich von den herrschenden Meinungen unabhängig zu machen; er erhebt sich über dieselben, während mir nur in der Negation bleibt. Während Paul Stephan gleichsam in windstillen, wohlgeschützten, halbdunklen Gängen wandelt , während über ihm, im Winde, die Wipfel der Bäume brausen und ihm verraten, wie heftig bewegt da draußen die Welt ist, gehe ich gleichsam nackt draußen im Windeswehen umher und härte mich bis zur Gefühllosigkeit ab.
Das zwischen uns beiden kein (gutes) Gespräch entsteht, wäre dem nach nur die logische Konsequenz dessen. Wie übrigens auch die logische Konsequenz , dass zwischen mir und all den anderen Admistratoren , mit denen ich es bisher zu tun bekommen habe , kein (gutes) Gespräch entstanden ist . ...
Beispiel
Der Einsiedler redet .. die Konsequenzen
" ...wie es der Zufall so will oder auch nicht , so wurden in einem „Forum für Philosophie“ , diese beiden Zitate offenbar zum Anlass genommen , mich bis zum 29. diesen Monats zu sperren. Zudem wurden die beiden Beiträge incl. der Zitate von Nietzsche , gelöscht. Diese Maßnahmen wurden vor Ort nicht begründet ..ein Novum! . Was als solches doch schon sehr bemerkenswert ist.
Im Hinblick darauf , dass er sich einer solchen Maßnahme , zur "Disziplinierung" eines "Grenzfall-Melancholikers (Sloterdjik ) ". enthalten hat , incl. etlicher Verwarnungen bin ich übrigens Paul Stephan überaus dankbar . Oder auch Nietzsche , wenn man denn seine Affinität zu Nietzsche , als den eigentlichen Grund , für diese Toleranz hernimmt .
Ich will Kobolde um mich haben, denn ich bin mutig. Mut, der die Gespenster verscheucht, schafft sich selber Kobolde, – der Mut will lachen.Ich empfinde nicht mehr mit euch: diese Wolke, die ich unter mir sehe, diese Schwärze und Schwere, über die ich lache – gerade das ist eure Gewitterwolke.
Wenn gleich wohl nur ich Kobolde um mich haben will. Kobolde, mit denen ggf. (k-) ein gutes Gespräch entsteht.
Nur um einmal , über die (gute) Gesprächslage und wie ich mir dabei vorkomme, eine Vorstellung zu erhalten ..
Man darf sich übrigens dazu gerne Paul Stephan als den einzigen Zuschauer und die unzähligen User , sowie deren unzählige Aufrufe , als das von einem Notebook abgespielte Gemurmel im Zuschauerraum vorstellen.
Der Geist ist sich selbst voraus
Der Philosoph Hans Blumenberg hat darauf hingewiesen, dass Metaphern für das menschliche Denken und Verhalten nicht weniger wichtig seien als klare Definitionen. Damit konnte Blumenberg die philosophische Begriffsgeschichte kategorial erweitern.
Übrigens ein Beispiel dafür , wie man mit Hilfe einer Metapher die "philosophische Begriffsgeschichte" dessen , was hier im Forum an (guten) Gesprächen bisher zu Stande gekommen ist, "kategorial erweitert" bzw. "mit deren Hilfe wir uns ein jedes erst verständlich machen könnten" ( Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band1 s.19)
Nur das man mich nicht missversteht, jeweils ein Zitat von Sloterdijk und Nietzsche ...
- Psychologisch lässt sich der Zyniker der Gegenwart als Grenzfall-Melancholiker verstehen, der seine depressiven Symptome unter Kontrolle halten und eingermassen arbeitstüchtig bleiben kann. Ja, hierauf kommt es beim modernen Zynismus wesentlich an: auf die Arbeitsfähigkeit seiner Träger – trotz allem, nach allem, erst recht.
Peter Sloterdijk, Kritik der zynischen Vernunft (S. 35 – 40) - Der Epikureer hat denselben Gesichtspunkt wie der Zyniker; zwischen ihm und jenem ist gewöhnlich nur ein Unterschied des Temperamentes. Sodann benutzt der Epikureer seine höhere Kultur, um sich von den herrschenden Meinungen unabhängig zu machen; er erhebt sich über dieselben, während der Zyniker nur in der Negation bleibt. Er wandelt gleichsam in windstillen, wohlgeschützten, halbdunklen Gängen, während über ihm, im Winde, die Wipfel der Bäume brausen und ihm verraten, wie heftig bewegt da draußen die Welt ist. Der Zyniker dagegen geht gleichsam nackt draußen im Windeswehen umher und härtet sich bis zur Gefühllosigkeit ab.
Friedrich Nietzsche .. Zyniker und Epikureer.
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrEin Problem, was ich mit deiner Art hier zu kommunizieren habe und was mir das Antworten oft erschwert: Du greifst mich ziemlich hart an, wodurch ich dann erstmal in den "Verteidigungsmodus" schalte. Das ist selten eine Basis für eine gute Kommunikation. Vllt mal lieber einen Gang runterschalten und wirklich den Dialog suchen?
Möglicherweise resultiert meine Art hier zu kommunizieren aus dem , worauf es .. so Sloterdijk .. beim modernen Zynismus im wesentlichen ankommt :auf die Arbeitsfähigkeit seiner Träger – trotz allem, nach allem, erst recht.
Wie ich auch von Nietzsche sehr gut den Unterschied zwischen Paul Stefan und mir beschrieben sehe. ... "nur ein Unterschied des Temperamentes" . Paul Stephan benutzt gewissermaßen seine höhere Kultur, um sich von den herrschenden Meinungen unabhängig zu machen; er erhebt sich über dieselben, während mir nur in der Negation bleibt. Während Paul Stephan gleichsam in windstillen, wohlgeschützten, halbdunklen Gängen wandelt , während über ihm, im Winde, die Wipfel der Bäume brausen und ihm verraten, wie heftig bewegt da draußen die Welt ist, gehe ich gleichsam nackt draußen im Windeswehen umher und härte mich bis zur Gefühllosigkeit ab.
Das zwischen uns beiden kein (gutes) Gespräch entsteht, wäre dem nach nur die logische Konsequenz dessen. Wie übrigens auch die logische Konsequenz , dass zwischen mir und all den anderen Admistratoren , mit denen ich es bisher zu tun bekommen habe , kein (gutes) Gespräch entstanden ist . ...
Beispiel
Der Einsiedler redet .. die Konsequenzen
" ...wie es der Zufall so will oder auch nicht , so wurden in einem „Forum für Philosophie“ , diese beiden Zitate offenbar zum Anlass genommen , mich bis zum 29. diesen Monats zu sperren. Zudem wurden die beiden Beiträge incl. der Zitate von Nietzsche , gelöscht. Diese Maßnahmen wurden vor Ort nicht begründet ..ein Novum! . Was als solches doch schon sehr bemerkenswert ist.
Im Hinblick darauf , dass er sich einer solchen Maßnahme , zur "Disziplinierung" eines "Grenzfall-Melancholikers (Sloterdjik ) ". enthalten hat , incl. etlicher Verwarnungen bin ich übrigens Paul Stephan überaus dankbar . Oder auch Nietzsche , wenn man denn seine Affinität zu Nietzsche , als den eigentlichen Grund , für diese Toleranz hernimmt .
Ich will Kobolde um mich haben, denn ich bin mutig. Mut, der die Gespenster verscheucht, schafft sich selber Kobolde, – der Mut will lachen.Ich empfinde nicht mehr mit euch: diese Wolke, die ich unter mir sehe, diese Schwärze und Schwere, über die ich lache – gerade das ist eure Gewitterwolke.
Wenn gleich wohl nur ich Kobolde um mich haben will. Kobolde, mit denen ggf. (k-) ein gutes Gespräch entsteht.
Zitat von Seiltaenzery am 5. August 2023, 22:57 UhrZitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrAuf diese "Ankläger vs. Verteidiger"-Diskussionen habe ich wirklich nur begrenzt Lust und sie sind auch eher unspannend für die Allgemeinheit, scheint mir.
Zumal sich die Dinge auch ein wenig im Kreise drehen, da vermisse ich bei dir echt den Willen, auf meine Argumente wirklich einzugehen.
Um einmal dazu ausnahmsweise Kant zu zitieren ...
"Ich nenne einen solchen Gelehrten einen Cyklopen. Er ist ein Egoist der Wissenschaft , und es ist ihm noch ein Auge nötig , welches macht , daß er seinen Gegenstand noch aus dem Gesichtspunkte anderer Menschen ansieht. Hierauf gründet sich die humanitaet der Wissenschaft . d.i. Die Leutseeligkeit des Urteils , dadurch man es anderer Urteil mit unterwirtft, zu geben."
Kant .. Reflexionen 903 , AA 15.2.1: 395.03-08
Vielleicht habe ich ja tatsächlich noch ein Auge nötig , welches macht , dass ich meinen Gegenstand noch aus dem Gesichtspunkte von Paul Stephan sehe. Auf seine Gesichtspunkte bzw. Argumente wirklich einzugehen, wäre für ein solches zweite Auge sicherlich hilfreich. Nur wo wäre ich denn nicht auf seine Argumente eingegangen? Habe ich mich nicht in nahezu allen Beiträgen auf Zitate von ihm , wie auch aus seinen beiden Büchern zum Links- Nietzscheanismus bezogen?
"Es gibt eine Leutseeligkeit der Sinnesart und eine der Denkungsart. Die letzte ist nur in einem aufgeklärten, aber zugleich gutartigen Charakter, also ist die moralität der Grund dieser Leutseeligkeit."
Kant .. Reflexionen 904 HN , AA 15.2,1 : 396.01-08
Wenn es denn eine Leutseeligkeit der Sinnesart und eine der Denkungsart gibt und bei der Denkungsart .. so Kant .. die Moralität der Grund dieser Leutseeligkeit ist. so räume ich allerdings gerne ein , dass ich in meinen "(guten) Gesprächen" wohl eher zur "Sinnesart" tendiere.
Der Sklavenaufstand in der Moral beginnt damit, daß das Ressentiment selbst schöpferisch wird und Werte gebiert: das Ressentiment solcher Wesen, denen die eigentliche Reaktion, die der Tat, versagt ist, die sich nur durch eine imaginäre Rache schadlos halten. Während alle vornehme Moral aus einem triumphierenden Ja-sagen zu sich selber herauswächst, sagt die Sklaven-Moral von vornherein Nein zu einem »Außerhalb«, zu einem »Anders«, zu einem »Nicht- selbst«: und dies Nein ist ihre schöpferische Tat. Diese Umkehrung des werte-setzenden Blicks – diese notwendige Richtung nach außen statt zurück auf sich selber – gehört eben zum Ressentiment: die Sklaven-Moral bedarf, um zu entstehn, immer zuerst einer Gegen- und Außenwelt, sie bedarf, physiologisch gesprochen, äußerer Reize, um überhaupt zu agieren – ihre Aktion ist von Grund aus Reaktion.
Einer Sinnesart , die gleichsam der Sklaven-Moral .. um zu entstehn, immer zuerst einer Gegen- und Außenwelt bedarf, physiologisch gesprochen, äußerer Reize, um überhaupt zu agieren – ihre Aktion ist von Grund aus Reaktion. Im Gegensatz zu "einen aufgeklärten, aber zugleich gutartigen Charakter ( Kant) " eines "vornehmen Menschen " ...
Während der vornehme Mensch vor sich selbst mit Vertrauen und Offenheit lebt (gennaios »edelbürtig« unterstreicht die nuance »aufrichtig« und auch wohl »naiv«), so ist der Mensch des Ressentiment weder aufrichtig, noch naiv, noch mit sich selber ehrlich und geradezu. Seine Seele schielt; sein Geist liebt Schlupfwinkel, Schleichwege und Hintertüren, alles Versteckte mutet ihn an als seine Welt, seine Sicherheit, sein Labsal; er versteht sich auf das Schweigen, das Nicht-Vergessen, das Warten, das vorläufige Sich-verkleinern, Sich-demütigen. Eine Rasse solcher Menschen des Ressentiment wird not wendig endlich klüger sein als irgendeine vornehme Rasse, sie wird die Klugheit auch in ganz andrem Maße ehren: nämlich als eine Existenzbedingung ersten Ranges, während die Klugheit bei vornehmen Menschen leicht einen feinen Beigeschmack von Luxus und Raffinement an sich hat
Zitat von PS am 10. April 2022, 0:10 UhrAuf diese "Ankläger vs. Verteidiger"-Diskussionen habe ich wirklich nur begrenzt Lust und sie sind auch eher unspannend für die Allgemeinheit, scheint mir.
Zumal sich die Dinge auch ein wenig im Kreise drehen, da vermisse ich bei dir echt den Willen, auf meine Argumente wirklich einzugehen.
Um einmal dazu ausnahmsweise Kant zu zitieren ...
"Ich nenne einen solchen Gelehrten einen Cyklopen. Er ist ein Egoist der Wissenschaft , und es ist ihm noch ein Auge nötig , welches macht , daß er seinen Gegenstand noch aus dem Gesichtspunkte anderer Menschen ansieht. Hierauf gründet sich die humanitaet der Wissenschaft . d.i. Die Leutseeligkeit des Urteils , dadurch man es anderer Urteil mit unterwirtft, zu geben."
Kant .. Reflexionen 903 , AA 15.2.1: 395.03-08
Vielleicht habe ich ja tatsächlich noch ein Auge nötig , welches macht , dass ich meinen Gegenstand noch aus dem Gesichtspunkte von Paul Stephan sehe. Auf seine Gesichtspunkte bzw. Argumente wirklich einzugehen, wäre für ein solches zweite Auge sicherlich hilfreich. Nur wo wäre ich denn nicht auf seine Argumente eingegangen? Habe ich mich nicht in nahezu allen Beiträgen auf Zitate von ihm , wie auch aus seinen beiden Büchern zum Links- Nietzscheanismus bezogen?
"Es gibt eine Leutseeligkeit der Sinnesart und eine der Denkungsart. Die letzte ist nur in einem aufgeklärten, aber zugleich gutartigen Charakter, also ist die moralität der Grund dieser Leutseeligkeit."
Kant .. Reflexionen 904 HN , AA 15.2,1 : 396.01-08
Wenn es denn eine Leutseeligkeit der Sinnesart und eine der Denkungsart gibt und bei der Denkungsart .. so Kant .. die Moralität der Grund dieser Leutseeligkeit ist. so räume ich allerdings gerne ein , dass ich in meinen "(guten) Gesprächen" wohl eher zur "Sinnesart" tendiere.
Der Sklavenaufstand in der Moral beginnt damit, daß das Ressentiment selbst schöpferisch wird und Werte gebiert: das Ressentiment solcher Wesen, denen die eigentliche Reaktion, die der Tat, versagt ist, die sich nur durch eine imaginäre Rache schadlos halten. Während alle vornehme Moral aus einem triumphierenden Ja-sagen zu sich selber herauswächst, sagt die Sklaven-Moral von vornherein Nein zu einem »Außerhalb«, zu einem »Anders«, zu einem »Nicht- selbst«: und dies Nein ist ihre schöpferische Tat. Diese Umkehrung des werte-setzenden Blicks – diese notwendige Richtung nach außen statt zurück auf sich selber – gehört eben zum Ressentiment: die Sklaven-Moral bedarf, um zu entstehn, immer zuerst einer Gegen- und Außenwelt, sie bedarf, physiologisch gesprochen, äußerer Reize, um überhaupt zu agieren – ihre Aktion ist von Grund aus Reaktion.
Einer Sinnesart , die gleichsam der Sklaven-Moral .. um zu entstehn, immer zuerst einer Gegen- und Außenwelt bedarf, physiologisch gesprochen, äußerer Reize, um überhaupt zu agieren – ihre Aktion ist von Grund aus Reaktion. Im Gegensatz zu "einen aufgeklärten, aber zugleich gutartigen Charakter ( Kant) " eines "vornehmen Menschen " ...
Während der vornehme Mensch vor sich selbst mit Vertrauen und Offenheit lebt (gennaios »edelbürtig« unterstreicht die nuance »aufrichtig« und auch wohl »naiv«), so ist der Mensch des Ressentiment weder aufrichtig, noch naiv, noch mit sich selber ehrlich und geradezu. Seine Seele schielt; sein Geist liebt Schlupfwinkel, Schleichwege und Hintertüren, alles Versteckte mutet ihn an als seine Welt, seine Sicherheit, sein Labsal; er versteht sich auf das Schweigen, das Nicht-Vergessen, das Warten, das vorläufige Sich-verkleinern, Sich-demütigen. Eine Rasse solcher Menschen des Ressentiment wird not wendig endlich klüger sein als irgendeine vornehme Rasse, sie wird die Klugheit auch in ganz andrem Maße ehren: nämlich als eine Existenzbedingung ersten Ranges, während die Klugheit bei vornehmen Menschen leicht einen feinen Beigeschmack von Luxus und Raffinement an sich hat