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Corona, Nietzsche, Philosophie

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Zitat von PS am 3. August 2021, 13:02 Uhr

Wenn man Spinoza glauben schenken darf , so würde ich vielmehr meinen , dass diese Panik .. wenn schon denn schon .. aus der Macht der Affekte resultiert. Insofern die Politik sehr viel mehr von diesen Affekten getrieben wird , als das sie bewusst Panik schürt.

Es ist denke ich beides. Zu einem guten Teil ist es aber auch bewusste Panikmache (vgl. das berühmte geleakte Strategiepapier des BMI).

In   dem  Politik   bzw   Politiker   ,  zumindest   in  einer   Demokratie  ,  wiedergewählt   werden    will ( Stichwort   ..  obgleich   m.E. von  Nietzsche , so  ganz   sicher  nicht   gemeint!  ...  "Wille   zur  Macht")  .. , so  beschränkt   sich   eine bewusste Panikmache  und   damit   eine   bewusste  Politik   im   allgemeinem  darauf,    schon    im   Vorfeld    alles   zu  unterlassen  ,  was   später    beim  Wähler   schlecht   ankommt.

Strategiepapier des BMI zu Corona

Die meisten Virologen, Epidemiologien, Mediziner, Wirtschafts- und Politikwissenschaftler beantwor-ten die Frage «was passiert, wenn nichts getan wird» mit einem Worst-Case-Szenario von über einer Million Toten im Jahre 2020 – für Deutschland allein. Ein Expertenteam von RKI, RWI, IW, SWP, Uni-versität Bonn/University of Nottingham Ningbo China, Universität Lausanne und Universität Kassel
bestätigt diese Zahlen mit einem für Deutschland entwickelten Gesamtmodell.

...   und   ein    solches   Worst-Case-Szenario von über einer Million Toten im Jahre 2020 , wenn   nichts getan  wird ,kommt beim   Wähler  ganz   sicher   schlecht  an.

Wo   wir   schon   mal  dabei   sind  und   ich von   dir    diesbezüglich,  so   zumindest  mein  Eindruck  , nur  sehr   wenig , wenn nicht   sogar   gar  nichts vernommen habe , sollte   man  deiner  Meinung  nach  gar   nichts   tun?

Ein Nachtrag zu meinem letzten Artikel   Es gibt Schlimmeres als Corona!

Am erschreckendsten ist dabei die Manipulation der Meinung durch Bilder. Gewiss, die Bilder der aufgereihten Särge in Italien sind beklemmend.2) Doch nach wie vor gilt, dass sich darin größtenteils sehr alte und kranke Menschen befinden.3) Es wird immer wieder Seuchen geben, die diese Menschengruppe besonders stark betreffen, das ist nun einmal ein trauriger Fakt des Lebens. Und ja: Es gibt auch junge und gesunde Betroffene – aber eben nur vereinzelt und auch hier gilt: Es gibt eben nun einmal Krankheiten, es gibt Leid und es gibt den Tod. Die Menschheit hat wesentlich schlimmere Seuchen überstanden und sie wird auch diese überstehen.

Sollte  man ,  weil  es   nun einmal Krankheiten,  Leid und  den Tod  gibt ,  sich damit   abfinden ,  dass   Menschen   an  den  Coronavirus   sterben werden.   Kannst   du   dergleichen  womöglich  sogar mit   einem Zitat  von  Nietzsche   belegen.

 

  • Es gibt Zeitalter, in denen der vernünftige Mensch und der intuitive Mensch nebeneinanderstehn, der eine in Angst vor der Intuition, der andere mit Hohn über die Abstraktion; der letztere ebenso unvernünftig, als der erstere unkünstlerisch ist. Beide begehren über das Leben zu herrschen; dieser, indem er durch Vorsorge, Klugheit, Regelmäßigkeit den hauptsächlichsten Nöten zu begegnen weiß, jener, indem er als ein »überfroher Held« jene Nöte nicht sieht und nur das zum Schein und zur Schönheit verstellte Leben als real nimmt.
  • Friedrich Nietzsche  .. Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn

 

Schon mal dran    gedacht ,   dass wir   womöglich , so   wie  man  derzeit    etwas   gegen   die Pandemie  tut ,  Zeuge    eines   Zeitalters  sind ,  wo   der   vernünftige Mensch und der intuitive Mensch  an einem   Strick  ziehen ?    Wohlgemerkt  , mit    dem menschengemachten Klimawandel  oder   auch  mit  den   Warnungen des  Club of Rome ,   zeitgleich  zu  einem     Zeitalter  ,  wo   man  tatsächlich  nichts  oder   viel zu  wenig  tut. Keine   Frage , hier  stehen der vernünftige Mensch und der intuitive Mensch nebeneinander.  Mehr   noch  , hier      begehrt  vorallem   der   »überfrohe Held«,   der  jene Nöte nicht sieht  ,    vor   dem vernünftigen Menschen,    zu  herrschen.

 

Es ist halt echt schwer, als Philosoph detaillierte Vorschläge zur Pandemie-Bekämpfung zu entwickeln.

Irgendwas hat man angesichts der Gefahr für Kranke und Alte sicherlich machen müssen und angesichts der Gefahr eines Kollaps des Gesundheitssystems.

Eine gute Linie hat sicherlich Schweden verfolgt - wobei man dort die Altenheime wahrscheinlich besser hätte schützen müssen.

Aber auch das ist ja leicht gesagt - für die Bewohner dieser Einrichtungen bedeutet "besserer Schutz" ja oftmals eine noch weitgehendere soziale Isolation als ohnehin schon. Viele haben da sehr darunter gelitten - und sind dann nicht an Corona gestorben, sondern an der Belastung durch die Schutzmaßnahmen.

Das Grundprinzip sollte da vor allem Freiheit und Eigenverantwortlichkeit sein. Die Politik sollte in solchen Situationen wie der Corona-Pandemie vor allem Angebote machen und Ratschläge geben, aber so wenig wie möglich mit Zwang und erst recht nicht mit Panikmache arbeiten.

Und genau: Ich würde von Nietzsche her argumentieren, dass unser Problem eigentlich ist, dass wir dem "nackten Leben" (Agamben) einen zu großen Wert beimessen. "Leben" bedeutet mehr als das bloße Überleben und "Gesundheit" mehr als die bloße Abwesenheit von Krankheiten. Wir haben da völlig falsche Prioritäten und das hat sich bei der Pandemie-Bekämpfung deutlich gezeigt. Kinder und Jugendliche mussten unglaubliche Opfer erbringen, obwohl sie doch eigentlich unsere Zukunft sind. Die Rettung der Alten und Kranken wurde damit erkauft, dass eine ganze Generation traumatisiert wurde - das ist doch nicht nachhaltig!

Aber da kommen wir natürlich wieder auf das "Demokratie-Problem" zu sprechen: Angesichts des demographischen Wandels heißt Demokratie immer mehr Gerontokratie. Man muss sich ja nur mal anschauen, wer CDU und SPD noch wählt, um zu verstehen, warum die in der Pandemie so agiert haben wie sie agiert haben. Und für die anderen westlichen Staaten gilt ja dasselbe.

Die Frage wäre, auch für andere Zukunftsthemen: Wie kann man verhindern, dass Menschen Ü 65 eine überproportionale politische Macht erhalten? Das ist natürlich extrem heikel und ich tue mich damit auch sehr schwer, aber wir sollten es überhaupt als Problem anerkennen. Rentner haben halt kein Interesse an radikalen Veränderungen, im Gegenteil. Nicht zuletzt deshalb stagniert unsere politische Entwicklung.

Das ist leider auch ein Thema, was die linken politischen Kräfte sträflich vernachlässigen und den rechten überlassen. Als einzige Lösung steht im Raum, mehr Einwanderer ins Land zu holen - dadurch entstehen aber wiederum ganz neue Probleme.

Beim Klimawandel zeigt sich das ja auch ganz deutlich: Menschen, die jetzt um die 60 sind, werden davon kaum betroffen sein, die Jungen werden seine Folgen ganz erheblich zu spüren bekommen. Der Westen wird immer mehr zum perspektivlosen Rentnerparadies, den Eindruck habe ich schon seit Jahren und Corona hat sich der Eindruck nur noch verstärkt.

Die einzige Lösung als linker Sicht wäre da natürlich, die Gesellschaft massiv familienfreundlicher zu gestalten - aber das würde natürlich viel radikalere Maßnahmen erfordern als ein bisschen mehr Kindergeld o. ä. Ich denke, es gibt schon so eine Art natürlich Trieb dazu, Kinder in die Welt zu setzen, das ist nicht das Problem. Aber die gegenwärtigen sozialen Umstände machen es halt extrem schwer - und die Corona-Politik hat ja gezeigt, dass selbst die Belange von Familien im Vergleich zu denen der Rentner-Lobby kaum Gehör finden.

(Wobei ich echt nicht behaupten will, dass man in vielen Bereichen nicht mehr für alte Menschen tun müsste, das ist auch vollkommen klar! Wie gesagt: Menschen mit Mitte 80 mehrere Monate lang einzusperren ist auch nur von einem extrem zynischen Standpunkt aus seniorenfreundlich. Generell ist unser Blick auf Alter, Krankheit und Tod vollkommen technokratisch, man müsste über dieses ganze Feld sehr anders denken.)

"Eine Partei des Lebens, vielfältig und diffus wie das Leben selbst, doch klaren Sinnes und von eiserner Disziplin, leidenschaftlich und volkstümlich, von Nietzscheschem Geist und von Marxen geschweißt, wird eine Gewalt sein, die alle Trumps und Macrons, alle Jinpings und alle von der Leyens, alle Bezos und Zuckerbergs, alle Sellners und Gaulands, alle Oligarchen und Ölscheichs hinwegfegen [...] wird." (Paul Stephan, Die Linke neu leben)
Zitat von PS am 6. August 2021, 15:54 Uhr

Das Grundprinzip sollte da vor allem Freiheit und Eigenverantwortlichkeit sein. Die Politik sollte in solchen Situationen wie der Corona-Pandemie vor allem Angebote machen und Ratschläge geben, aber so wenig wie möglich mit Zwang und erst recht nicht mit Panikmache arbeiten.

Massensterben durch eingeschleppte Seuchen am Beispiel Amerika

„Die größte menschliche Katastrophe der Geschichte, weit größer als das Desaster des Schwarzen Todes im mittelalterlichen Europa.”

 

..  würdest  du  denn  sagen, mache   ich  mit   diesem Blick   in  die  Historie  Panik  ..

 

 

Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben

"Gewiß, wir brauchen Historie, aber wir brauchen sie anders, als sie der verwöhnte Müßiggänger im Garten des Wissens braucht, mag derselbe auch vornehm auf unsere derben und anmutlosen Bedürfnisse und Nöte herabsehen. Das heißt, wir brauchen sie zum Leben und zur Tat, nicht zur bequemen Abkehr vom Leben und von der Tat, oder gar zur Beschönigung des selbstsüchtigen Lebens und der feigen und schlechten Tat. Nur soweit die Historie dem Leben dient, wollen wir ihr dienen"

Friedrich Nietzsche ..Unzeitgemäße Betrachtungen

..    oder  diene ich  ,    weil   ich  mit  dieser  Historie    auf   das  Potential   von  Viren  etc . pp     aufmerksam   mache   dem  Leben.

 

Zitat von PS am 6. August 2021, 15:54 Uhr

 

Das Grundprinzip sollte da vor allem Freiheit und Eigenverantwortlichkeit sein. Die Politik sollte in solchen Situationen wie der Corona-Pandemie vor allem Angebote machen und Ratschläge geben, aber so wenig wie möglich mit Zwang und erst recht nicht mit Panikmache arbeiten.

Wo wir schon mal bei der "Eigenverantwortung" bzw. so Nietzsche  ..  "dem selbstsüchtigen Leben und der feigen und schlechten Tat"  ..  sind, was  würdest   du  denn   sagen   ,   wie   es   .. wohlgemerkt  bei   beidem  ..    um diese  Antibiotikaresistenzen   steht?

  • Bericht erwartet 10 Millionen Todesfälle pro Jahr
  • Die Weltgesundheitsorganisation schlägt Alarm: Einem aktuellen Bericht zufolge könnten bis 2050 zehn Millionen Menschen pro Jahr an Infektionen mit resistenten Bakterien sterben, wenn nicht geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um die drohende Antibiotikaresistenz-Krise noch abzuwenden. Ökonomisch könnte das ähnlich verheerende Folgen haben wie die Weltwirtschaftskrise in den Jahren 2008/2009, so die WHO in einer Pressemitteilung. Wirtschaftliche und gesundheitliche Folgen seien jetzt schon spürbar. »Antimikrobielle Resistenz ist derzeit eine der größten Bedrohungen für die Weltbevölkerung«, sagte Amina Mohammed, stellvertretende Leiterin der IACG

 

Ja, an sich können Bakterien und Viren natürlich eine große Gefahr darstellen. Aber Corona war und ist keine Katastrophe, die mit den großen Seuchen der Geschichte (wie der Pest oder den von den Europäern nach Amerika gebrachten Seuchen) auch nur annährend vergleichbar wäre.

"Eine Partei des Lebens, vielfältig und diffus wie das Leben selbst, doch klaren Sinnes und von eiserner Disziplin, leidenschaftlich und volkstümlich, von Nietzscheschem Geist und von Marxen geschweißt, wird eine Gewalt sein, die alle Trumps und Macrons, alle Jinpings und alle von der Leyens, alle Bezos und Zuckerbergs, alle Sellners und Gaulands, alle Oligarchen und Ölscheichs hinwegfegen [...] wird." (Paul Stephan, Die Linke neu leben)
Zitat von PS am 10. August 2021, 12:48 Uhr

Ja, an sich können Bakterien und Viren natürlich eine große Gefahr darstellen. Aber Corona war und ist keine Katastrophe, die mit den großen Seuchen der Geschichte (wie der Pest oder den von den Europäern nach Amerika gebrachten Seuchen) auch nur annährend vergleichbar wäre.

  • Dies hat mir die größte Mühe gemacht und macht mir noch immerfort die größte Mühe: einzusehen, daß unsäglich mehr daran liegt, wie die Dinge heißen, als was sie sind. Der Ruf, Name und Anschein, die Geltung, das übliche Maß und Gewicht eines Dinges – im Ursprunge zu allermeist ein Irrtum und eine Willkürlichkeit, den Dingen übergeworfen wie ein Kleid und seinem Wesen und selbst seiner Haut ganz fremd..
  • Friedrich Nietzsche .. fröhliche  Wissenschaft .

Keine   Frage , das  "Kleid",    das  ich mit     der Pest oder den von den Europäern nach Amerika gebrachten Seuchen    über   das Ding ,  was   Corona  heißt,   geworfen  habe  ist ,  mit   den  Worten  von Nietzsche  formuliert,    dem Wesen  und  der  Haut  von   Corona   ganz fremd.   Damit    wird   man   den  Ruf, Name und Anschein, der Geltung, das übliche Maß und Gewicht  dieses   Dinges   ganz   gewiss  nicht  gerecht.  Auch  wenn    dieses  Kleid   ,    dieser   Ausnahmezustand  ,  für  bzw.   auf   Grund   von   Corana  ,  zu  groß  bzw.  zu  fremd   sein   mag,    so   würde   ich   dir   dennoch  empfehlen ,   an dem   zu  arbeiten  ,   was  Nietzsche  immerfort die größte Mühe  macht.   Möglicherweise   liegt dir  an dem ,wie   dir   dieses    Ding   Ausnahmezustand heißt,   unsäglich mehr , als  was   dieses Ding  ist.  Vielleicht  könnte   bei   dem  ,  was   dir diesbezüglich    als   Irrtum und eine Willkürlichkei  erscheint , folgendes  Ziztat  hilfreich    sein  ..

 

Klimawandel  im Schatten von Corona

Die Welt steht still. Corona hat für massive Einschnitte in unserem Alltag gesorgt. Flugzeuge bleiben am Boden, auf den Straßen fahren in manchen Regionen bis zu 70 Prozent weniger Autos und auch in der Industrie gerät die Produktion ins Stocken. Was für die Menschheit eine nie da gewesene Herausforderung bedeutet, ist ein Segen für unser Klima und für unsere Umwelt.

Weltweit werden verringerte Kohlenstoffdioxidwerte in der Luft gemessen. In Indien verschwindet der Smog, der sich sonst wie eine Glocke über Großstädte legt und das Wasser in den Kanälen Venedigs ist wieder klar. Aus globaler Perspektive sind das erfreuliche Nachrichten -

Wir stoßen durch Corona laut Prognosen im Jahr 2020 zwischen 4 und 7 Prozent weniger CO2 aus und im April 2020 lag der tägliche Ausstoß an CO2 auf dem Niveau von 2006. Deutschland könnte aufgrund dessen das schon abgeschriebene Klimaziel für 2020 tatsächlich erreichen.

Es   könnte   allerdings  sein ,   dass   im Gegensatz  zu  dir  ,  mir unsäglich mehr daran liegt,    wie    dieses Ding Ausnahmezustand mir  hier   heißt.  Das  ich   damit   dem    üblichen Maß und Gewicht  dieses   Dinges   ganz   gewiss  nicht  gerecht werde.

Nur  was   wären dann   die   Alternativen?

Etwa   das  die   Wirtschaft  wieder anläuft ,   Flugzeuge  wieder fliegen ,   Autos    wieder  fahren  und  in dessen Folge  die  gemessenen Kohlenstoffdioxidwerte in der Luft    wieder  ansteigen, das   sich     über   Indiens Großstädte wieder der Smog  legt und  sich das  Wasser   in den Kanälen  Venedigs wieder  eintrübt?

Dieses  Kleid  ist jedenfalls  , dem  Wesen nach ,  meiner  Haut  fremd.

Ich   denke  an   Corona   und  in dessen Folge , dem  Ausnahmezustand  wird   sehr  schön    deutlich,   warum      Nietzsche   bei dem , wie    ein  Ding   heißt , als   was   es    tatsächlich ist ,  noch immerfort die größte Mühe  hatte  .  

Der Lockdown als verdeckte Klimaschutzmaßnahme ... auch eine schöne Rechtfertigung dafür.

Das scheint ja jetzt endgültig die obsiegende Tendenz zu sein: eine vermehrte Einschränkung der persönlichen Freiheiten und der Demokratie im Namen wissenschaftlich fundierter Risikobekämpfung.

Man darf sich auf diese erpresserische Logik gar nicht erst einlassen. "Gesundheit", "Sicherheit" und "Umweltschutz" (in dem technokratischen Sinne des herrschenden Paradigmas) sind keine absoluten Werte im Vergleich zu Freiheit, Demokratie und Menschenrechten - zumal es letztlich ja ohnehin nur darum geht, den sozialen status quo zu erhalten zu Lasten derjenigen, die von den autoritären Maßnahmen am meisten betroffen sind. - Ohne mich, ich will endlich, dass die Grundrechte wieder voll und ganz respektiert werden vom Staat!

"Eine Partei des Lebens, vielfältig und diffus wie das Leben selbst, doch klaren Sinnes und von eiserner Disziplin, leidenschaftlich und volkstümlich, von Nietzscheschem Geist und von Marxen geschweißt, wird eine Gewalt sein, die alle Trumps und Macrons, alle Jinpings und alle von der Leyens, alle Bezos und Zuckerbergs, alle Sellners und Gaulands, alle Oligarchen und Ölscheichs hinwegfegen [...] wird." (Paul Stephan, Die Linke neu leben)
Zitat von PS am 19. August 2021, 2:44 Uhr

Ich bin überzeugt, dass die Kritiker der Corona-Politik in 5 bis 10 Jahren als diejenigen anerkannt werden, die die Dinge richtig gesehen haben. Eigentlich ist es ja jetzt schon klar, man sehe nur nach Schweden oder ins UK. Die ganzen Maßnahmen waren sinnlos und haben viel zu hohe "Kollateralschäden" gefordert.

  • Rekorde trotz Corona Warum die Rallye an der Börse noch nicht zu Ende sein dürfte
  • Dax, Dow Jones und Bitcoin erreichen neue Höchststände, obwohl die Corona-Einschränkungen die Wirtschaft belasten. Wie ist das möglich?
  • Es ist viel mehr Geld im Umlauf. So hat sich die Geldmenge M1 – also der Bargeldumlauf und die Einlagen auf Konten – in den USA von 3,86 Billionen US-Dollar im Juli 2019 auf 6,05 Billionen US-Dollar im November 2020 erhöht. Das ist ein Plus von fast 60 Prozent. Zuvor hatte sich der Wert jahrzehntelang kaum mehr als 20 Prozent auf und ab bewegt. Hinzu kommt, dass auch die Sparquote in der Krise gestiegen ist. Weil kein Geld für Reisen und andere Freizeitaktivitäten ausgegeben werden konnte, sind die Portemonnaies vieler Verbraucher zuletzt trotz der Krise sogar noch dicker geworden. Nach Berechnungen der DZ Bank dürfte das Geldvermögen der privaten Haushalte allein in Deutschland im Jahr 2020 um 393 Milliarden Euro und 5,9 Prozent auf den Rekordwert von 7,1 Billionen Euro zugenommen haben.
  • An diesen beiden Punkten zeigt sich, dass die gegenwärtige Wirtschaftskrise eben nicht mit der Finanzkrise von 2008 vergleichbar ist

.. mit den hohen "Kollateralschäden" können die Börsen wohl eher nicht gemeint sein.

Zitat von PS am 19. August 2021, 2:40 Uhr

Der Lockdown als verdeckte Klimaschutzmaßnahme ... auch eine schöne Rechtfertigung dafür.

  • Heruntergefahrene Fabriken und zusammengestrichene Flugpläne: Durch die weltweiten Lockdowns im Zuge der Corona-Pandemie sind auch die CO2-Emissionen in diesem Jahr deutlich gesunken

wohlgemerkt  eine   "schöne Rechtfertigung"   , die  offenbar  funktioniert.

Zitat von PS am 19. August 2021, 2:40 Uhr

 

Man darf sich auf diese erpresserische Logik gar nicht erst einlassen. "Gesundheit", "Sicherheit" und "Umweltschutz" (in dem technokratischen Sinne des herrschenden Paradigmas) sind keine absoluten Werte im Vergleich zu Freiheit, Demokratie und Menschenrechten - zumal es letztlich ja ohnehin nur darum geht, den sozialen status quo zu erhalten zu Lasten derjenigen, die von den autoritären Maßnahmen am meisten betroffen sind. - Ohne mich, ich will endlich, dass die Grundrechte wieder voll und ganz respektiert werden vom Staat!

... und   um  mit    diesem  "respektierten"  Grundrechten     doch  gleich  was   zu  bewirken ?   Das    die  Co2 -Emisionen wieder  ansteigen ?

... ohne mich! 

Hm, wenn Geld von der Realwirtschaft in irgendwelche Spekulationsblasen abwandert, könnte das schon zum Problem werden, sobald die Blasen platzen. Und müssten sie ja zwangsläufig, wenn sich die Renditeerwartungen nicht erfüllen.

Auch auch die Einsparungen wegen CO2 sind ja nicht nachhaltig, sondern nur ein temporärer Mitnahmeeffekt.

Sonstige "Nebenwirkungen" des Lockdown: nachhaltiger Vertrauensverlust in Politik und Wissenschaft bei vielen, Präzedenzfall für kommende Grundrechtseinschränkungen, Gesundheitsschäden wegen Bewegungsmangel, wenigen Sozialkontakten bzw. sogar Isolation, verschobenen Operationen, Hunger und Massenarbeitslosigkeit, Millionen Konkurse, unglaubliche Staatsschulden, Inflationsgefahr, nachhaltige psychologische Schäden vor allem bei Kindern und Jugendlichen

Und das sind nur die Sachen, die mir gerade einfallen ...

Klar: Es gab auch einen Haufen Profiteure von diesem ganzen Zeug.

Ist denn deine Position ernsthaft: CO2-Reduktion um jeden Preis?

"Eine Partei des Lebens, vielfältig und diffus wie das Leben selbst, doch klaren Sinnes und von eiserner Disziplin, leidenschaftlich und volkstümlich, von Nietzscheschem Geist und von Marxen geschweißt, wird eine Gewalt sein, die alle Trumps und Macrons, alle Jinpings und alle von der Leyens, alle Bezos und Zuckerbergs, alle Sellners und Gaulands, alle Oligarchen und Ölscheichs hinwegfegen [...] wird." (Paul Stephan, Die Linke neu leben)
Zitat von PS am 21. August 2021, 4:36 Uhr

 

Sonstige "Nebenwirkungen" des Lockdown: nachhaltiger Vertrauensverlust in Politik und Wissenschaft bei vielen, Präzedenzfall für kommende Grundrechtseinschränkungen, Gesundheitsschäden wegen Bewegungsmangel, wenigen Sozialkontakten bzw. sogar Isolation, verschobenen Operationen, Hunger und Massenarbeitslosigkeit, Millionen Konkurse, unglaubliche Staatsschulden, Inflationsgefahr, nachhaltige psychologische Schäden vor allem bei Kindern und Jugendlichen

Und das sind nur die Sachen, die mir gerade einfallen ...

 

Um  die  Sachen ,  die dir  zu den "Nebenwirkungen" des Lockdowns   eingefallen  sind , zu relativieren,  könnte vielleicht  folgende  "Bilanz"   hilfreich sein ..

 

Corona in Schweden: Der lockere Sonderweg ist gescheitert

Im Vorjahr hat sich Schweden entschieden, Corona-Lockdowns zu vermeiden: Die Sterblichkeitsrate ist deutlich höher als in den Nachbarstaaten. Fachleute ziehen Bilanz. ....

..   dort wurde übrigens   nochmals  auf die "Herdenimmunität" hingewiesen , die sich , wenn  man denn dem Virus freien Lauf  ließe, ganz von selbst einstellen würde.

Zitat von PS am 21. August 2021, 4:36 Uhr

Ist denn deine Position ernsthaft: CO2-Reduktion um jeden Preis?

Wohl  wissend , dass in dessen Verlauf Menschen an Corona erkranken und sterben werden   .. Gegenfrage .. Ist  denn  deine Position ernsthaft: Herdenimmunität um jeden Preis?

  • Was ist also Wahrheit? Ein bewegliches Heer von Metaphern, Metonymien, Anthropomorphismen, kurz eine Summe von menschlichen Relationen, die, poetisch und rhetorisch gesteigert, übertragen, geschmückt wurden und die nach langem Gebrauch einem Volke fest, kanonisch und verbindlich dünken: die Wahrheiten sind Illusionen, von denen man vergessen hat, daß sie welche sind, Metaphern, die abgenutzt und sinnlich kraftlos geworden sind, Münzen, die ihr Bild verloren haben und nun als Metall, nicht mehr als Münzen, in Betracht kommen.
  • Friedrich Nietzsche ..Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn

..   kann  man  , nach dieser  "Summe von menschlichen Relationen"  ., eine solche Wahrheit    tatsächlich  ..  so  Nietzsche  ..    "nach langem Gebrauch einem Volke fest, kanonisch und verbindlich dünken?"

 

Natürlich will dabei deine  , an mich gerichtete Frage ,  nicht unbeantwortet lassen.  ;Meine Position  wäre  vielmehr  :  Reduktion  des Ressourcenverbrauchs  um jeden Preis . Was  den Verbrauch von fossilen Energieträgern  und  damit  übrigens  die CO2-Reduktion mit  einschließt .

„Jeder, der glaubt exponentielles Wachstum ist endlos in einer endlichen Welt, ist entweder ein Idiot oder ein Ökonom“

– Kenneth Boulding, ...

Nur leider haben  dabei  Ökonomen noch ein Wort mit zureden und   natürlich  -..  um  auf Nietzsche zurück zu kommen . .    ein Volk   , dass nach  einem  langem Gebrauch ,  des  Begriffs! "Wachstums" , sich darin fest, kanonisch und verbindlich dünkt . ...

 

  • Denken wir besonders noch an die Bildung der Begriffe! Jedes Wort wird sofort dadurch Begriff, daß es eben nicht für das einmalige ganz und gar individualisierte Urerlebnis, dem es sein Entstehen verdankt, etwa als Erinnerung dienen soll, sondern zugleich für zahllose, mehr oder weniger ähnliche, das heißt streng genommen niemals gleiche, also auf lauter ungleiche Fälle passen muß. Jeder Begriff entsteht durch Gleichsetzendes Nichtgleichen.
  • Friedrich Nietzsche ..Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn

 

Aber das ist doch eine sehr asketische Sichtweise - meinst du echt, das du dich darin auf Nietzsche, den großen Kritiker der erzwungenen Askese, stützen kannst?

Zu deinen sonstigen Fragen: Naja, "Herdenimmunität" soll ja auch durch die Impfungen erreicht werden. Insofern wird der Begriff in der Debatte sehr unsauber gebraucht.

In nietzscheanischen Ohren klingt der Begriff natürlich allemal verdächtig - was geht den Einzelnen die "Herde" an? Dieses Wort offenbart viel über den Blick der Ärzte auf die Menschen.

In Schweden gab es jedenfalls trotz "leichtsinniger" Politik keine humanitäre Katastrophe wie befürchtet - gegenwärtig im "verantwortungslos" regierten UK auch nicht.

In Deutschland findet derweile eine humanitäre Katastrophe wegen der Corona-Politik statt: https://www.tagesschau.de/inland/studie-psyche-kinder-gesundheit-101.html

Das ist ja wirklich mal "leibesnahe" Politik!

"Eine Partei des Lebens, vielfältig und diffus wie das Leben selbst, doch klaren Sinnes und von eiserner Disziplin, leidenschaftlich und volkstümlich, von Nietzscheschem Geist und von Marxen geschweißt, wird eine Gewalt sein, die alle Trumps und Macrons, alle Jinpings und alle von der Leyens, alle Bezos und Zuckerbergs, alle Sellners und Gaulands, alle Oligarchen und Ölscheichs hinwegfegen [...] wird." (Paul Stephan, Die Linke neu leben)
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