„Was müssen wir hoffen? – Ernst Bloch und die Utopie“ – Tagung im Oktober in Leipzig

Vom 21. bis 23. Oktober veranstaltet die Halkyonische Assoziation für radikale Philosophie eine große Tagung zu Ernst Bloch in der „Ernst-Bloch-Stadt“ Leipzig, bei der auch ich einen Vortrag halten werde. Auch eine Online-Teilnahme ist möglich.

Alle Informationen: https://harp.tf/2022/18/09/ernst-bloch/

Zur Einstimmung empfehle ich meinen Einführungvortrag zu Bloch auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=Jpf6vhgaZHg

Mein Vortrag wird etwas unorthodox sein und die Ideen aus meinen Nietzsche-Büchern weiterentwickeln:

Die Welt der Kommunen

Eine konkrete Utopie für das 21. Jahrhundert

Um das utopische Denken ist es in der Gegenwart schlecht bestellt. Während sich sowohl die Anhänger der Kritischen Theorie als auch diejenigen des Poststrukturalismus schwer tun mit politischen Utopien, lebt ein gewisser utopischer Geist allenfalls noch in der neoliberalen Vision einer „bunten Welt der Vielfalt“ fort, die mit der konkurrierenden rechten Imago einer „multipolaren Weltordnung“ konfrontiert wird. Eine eigenständige linke oder anarchistische Utopie, die als Orientierungspunkt konkreter politischer Praxis und Theorie dienen könnte, fehlt hingegen.

Unter Rekurs auf Bloch und die von ihm dargelegte Tradition linker und anarchistischer Utopien möchte ich keinen klassischen theoretischen Vortrag halten, sondern es wagen, Eckpfeiler einer links-anarchistischen Utopie für das 21. Jahrhundert zu entwerfen, die einen solchen Orientierungspunkt bieten könnte. Die „Welt der Kommunen“, die ich skizzieren möchte, unterscheidet sich von den neoliberalen Phantasien durch die Betonung des Moments der Gemeinschaft als Grundlage konkreter Selbstverwirklichung und beinhaltet dementsprechend ein „konservatives“ Moment. Die Keimzelle dieser Weltordnung ist aber weder die Familie noch die Nation noch sonstige Formen heteronomer Zwangszusammenhänge, sondern die Kommune als freiwilliger Zusammenschluss von Menschen mit ähnlichen Vorstellungen eines guten Lebens. Der Knackpunkt meiner Utopie wird darin bestehen, diese kommunitaristische Perspektive mit der Konzeption eines „Weltstaats“ zu versöhnen, der die allgemeineren Belange einer befriedeten Menschheit koordiniert.

Schlagwörter: , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich erkläre mich mit der Übersendung meiner Daten einverstanden. Über ihre Verwendung informiert die Datenschutzerklärung.

Konferenz: „Zwischen Leben und Existenz. Nietzsche und der französische Existenzialismus“Konferenz: „Zwischen Leben und Existenz. Nietzsche und der französische Existenzialismus“

Vom 31. Juli bis 2. August werde ich eine Konferenz mitveranstalten, die sich dem Thema „Nietzsche und der französische Existenzialismus“ widmet, dem ich auch in meinem Links-Nietzscheanismus-Buch vertieft nachgehe. Für mich stellt die Nietzsche-Rezeption durch Figuren wie Sartre, Camus, Beauvoir und Fanon einen Sonderweg der Nachkriegsrezeption dar: Während man im

Schmetterling-Verlag in NötenSchmetterling-Verlag in Nöten

Der Verlag des Links-Nietzscheanismus-Buches mit dem schönen Namen „Schmetterling“, mit Sitz in Stuttgart, ist wie viele andere kleine linke Verlage aufgrund der plötzlichen Insolvenz der „Sozialistischen Verlagsauslieferung“ in großen ökonomischen Nöten (mehr Infos). Deshalb ist jetzt ein guter Zeitpunkt, mein Buch zu kaufen – am besten direkt auf der Verlagsseite

Neues Interview auf YouTubeNeues Interview auf YouTube

Der YouTuber Phrasendrescher hat mit mir ein Interview über mein Links-Nietzscheanismus-Buch gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=ya9eZ0w5xi8 Sehr empfehlenswert sind auch seine Hörbücher. Er hat auf seinem Kanal fast alle wichtigen Werke Nietzsches eingelesen: https://www.youtube.com/@PhrasenDrescher/playlists Dass meine Zusage zu diesem Gespräch keine Zustimmung zu allem, was Manuel Drescher schreibt und macht bedeutet, sollte selbstverständlich